20. April 2024, 14:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der immergrüne Olivenbaum stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Am richtigen Standort und bei fachkundiger Pflege ziert das Gehölz auch hierzulande Terrassen, Balkone oder Innenräume. Pflegt man den Olivenbaum nicht entsprechend seiner Anforderungen und Bedürfnisse, färben sich die Blätter gelb.
Die Blätter des Olivenbaum (Olea europaea) sind ledrig und elliptisch geformt. Bekannt sind sie aber vor allem für ihre Farbe. Auf der Oberseite sind sie dunkelgrün gefärbt, silber- oder graugrün auf der Unterseite. Verfärben sich die immergrünen Blätter des Olivenbaums von einem satten Grün jedoch in ein markantes Gelb, stecken dahinter meistens Pflege- und Standortfehler.
1. Fehler: Falscher Standort
Zu viel Sonne gibt es für den Olivenbaum kaum, zu wenig hingegen schon. Steht das Gehölz auf der Terrasse, dem Balkon oder in der Wohnung an einem zu schattigen Ort, führt der Lichtmangel zu einer Gelbfärbung der Blätter. Insbesondere im Winter ist das ein Problem. Im Winterquartier ist der Lichteinfall meist ungleichmäßig, das mag der Olivenbaum überhaupt nicht.
Ideal wäre ein vollsonniger Standort. Im Winter sollte man die Pflanze in die Wohnung stellen. Das Winterquartier sollte geschützt, kühl, aber hell sein. Hier erfahren Sie im Detail, wie man einen Olivenbaum richtig überwintert.
Wohnung zu dunkel?
Meine Wohnung ist relativ dunkel. Die Sonne scheint nur morgens und zur Mittagszeit durch die Fenster. Für die meisten Pflanzen ist das zu dunkel. Um sicherzustellen, dass Zimmerpflanzen dennoch ausreichend Licht erhalten, eignet sich eine Pflanzenlampe. Auch für Olivenbäume im Winterquartier kann sich ein solches Licht lohnen. Wichtig ist, auf die Leistung zu achten. Je nach Größe der Pflanze kann eine Lampe mit mehr oder weniger Watt nötig sein.
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2. Fehler: Wassermangel
Der Olivenbaum stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und bevorzugt daher einen trockenen Standort. Allerdings bedeutet das nicht, dass man das Gießen komplett einstellen sollte. Gießt man Olivenbäume zu wenig, führt der Wassermangel dazu, dass die Blätter vertrocknen und sich gelb färben.
Mit der Fingerprobe kann man überprüfen, ob der Olivenbaum Wasser benötigt. Einfach den Finger in die Erde stecken. Fühlen sich die oberen zwei Zentimeter trocken an, kann man den Baum gießen. In der Regel ist es einmal im Monat nötig, den Olivenbaum zu gießen. Generell gilt übrigens: Lieber einmal durchdringend gießen, anstatt mehrmals nur kurz zu bewässern.
3. Fehler: Überbewässerung
Zu wenig Wasser führt zu gelben Blättern, zu viel Wasser aber auch. Gießt man den Olivenbaum in zu kurzen Abständen, führt das zu Staunässe. Diese führt wiederum zu Wurzelfäule. Rollen sich die Blätter ein und färben sich gelb, ist das ein deutliches Zeichen für eine Überwässerung des Olivenbaums. Ein weiteres Zeichen, das auf Staunässe und Wurzelfäule deutet, ist ein muffig riechendes Substrat.
Um Staunässe zu vermeiden, sollte man eine Drainage am Grund des Topfs installieren. Hierfür kann man zum Beispiel Tonscherben, Sand, Kieselsteine oder Blähton verwenden. Auch ein Tontopf eignet sich, um die Gefahr einer Überwässerung zu reduzieren. Im Sommer kann über den Ton das überflüssige Wasser verdunsten.
4. Fehler: Nährstoffmangel
Färbt sich das Laub komplett gelb und fällt langsam ab, deuten diese Merkmale auf einen Nährstoffmangel hin. Insbesondere an Stickstoff, Eisen oder Magnesium sollte es dem Gehölz nie mangeln.
Nachdem man einen Nährstoffmangel festgestellt hat, sollte man den Olivenbaum nicht mit der doppelten Menge Dünger versorgen. Besser ist, das Düngen in der üblichen Dosis anzusetzen. Topfpflanzen sollte man alle vier Wochen mit einem ausgewogenen Dünger versorgen. Während des Winters stellt man das Düngen ein.
5. Fehler: Pilzerkrankungen bei zu viel Feuchtigkeit
Pflegt man den Olivenbaum nicht richtig, kann das zu Krankheiten und Schädlingen führen – vorwiegend zu viel Feuchtigkeit ist in diesem Hinblick problematisch. Vornehmlich ein Pilzbefall von Spilocaea oleaginea oder Mycocentrospora cladosporioides kann zu einer gelben Blattfärbung führen. Erkrankt der Olivenbaum an dem Pilz Spilocaea oleaginea, finden sich runde braune bis graue Flecken auf der Blattoberfläche. Mit etwas Fantasie erinnern die Verfärbungen an Augen. Deswegen wird in diesem Fall auch von der Augenfleckenkrankheit gesprochen.
Der Pilz Mycocentrospora cladosporioides führt wiederum zu der Krankheit Cercospora-Blattfleckenkrankheit. Eine Erkrankung erkennt man – klar – an einer Gelbfärbung der Blätter. Zusätzlich findet man dunkle Verfärbungen an der Blattunterseite. Bei einem Pilzbefall gilt es, die betroffenen Pflanzenteile zu entfernen. Zudem sollte man die Feuchtigkeit reduzieren. Breiten sich die Pilzsporen weiter aus, kann man ein Fungizid einsetzen.
Präventiv hilft auch ein Kupferpräparat. Außerdem sollte man vermeiden, die Pflanze über die Blätter zu gießen. Besser ist, das Wasser direkt im Wurzelbereich dazuzugeben.
Wie kann man gelbe Blätter am Olivenbaum verhindern?
Um die genannten Fehler zu vermeiden und keine gelben Blätter am Olivenbaum entstehen zu lassen, sollte man das Gehölz richtig pflegen. Essenziell sind ein warmer und sonniger Platz im Sommer und ein kühler, heller Platz im Winter. Der Boden sollte durchlässig sein.
Von März bis September düngt man den Olivenbaum etwa alle zwei Wochen. Ungefähr einmal im Monat gießt man den Baum durchdringend. Mithilfe einer Drainageschicht lässt sich vermeiden, dass Staunässe entsteht. Wichtig: Während der Ruhezeit im Winter benötigt der Baum kaum Wasser. Man sollte ihn in dieser Zeit nur sparsam gießen.
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Wann gelbe Blätter kein Grund zur Sorge sind
Der Olivenbaum ist immergrün. Das bedeutet, er trägt ganzjährig grüne Blätter und wirft sie nicht wie die hiesigen Laubbäume im Herbst ab. Dennoch findet ein Laubwechsel statt. Zwei bis drei Jahre alte Blätter färben sich gelb und werden ebenfalls abgeworfen – nur nicht alle auf einmal. Die alten Blätter sitzen meist am unten Teil des Baums und nicht an den Spitzen. Bei solchen Alterserscheinungen muss man sich also keine Sorgen machen.