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Garten-Tipps

Was ein „Opferbeet“ ist und warum es sich lohnen kann

Opferbeet gegen Schnecken
Ein sogenanntes „Opferbeet“ kann eine Methode sein, Schnecken vom eigentlichen Gemüsebeet abzuhalten Foto: GettyImages / tepic
Marike Stucke
Autorin

8. Juni 2023, 15:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Schnecken sind in den meisten Gärten nicht gern gesehen. Sie fressen Salate und auch Blumensorten wie Dahlien oder Rittersporn und können so die Gemüse- und Blumenernte vernichten. myHOMEBOOK stellt eine ungewöhnliche Strategie vor, wie Schnecken von den besonders begehrten Pflanzen ferngehalten werden können.

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Eine silbig-glänzende Spur im Garten verheißt meist nichts Gutes: Hier hat sich eine Schnecke langsam aber beharrlich den Weg gebahnt. Meist sind die Weichtiere in der Dämmerung und nachts unterwegs, wenn die Luftfeuchtigkeit höher ist und sie nicht so schnell Gefahr laufen auszutrocknen. Beliebtes Ziel ist dann oft das sorgsam gepflegte Gemüsebeet oder auch Blumenrabatte. Besonders wer viel Zeit und Mühe in die Pflege seiner Pflanzen gesteckt hat, wird sich über den Schneckenbesuch nicht gerade freuen. Doch es muss nicht immer gleich die Chemiekeule sein, um Schnecken nachhaltig zu vertreiben bzw. sie von Salat und Co. fernzuhalten. Ein sogenanntes „Opferbeet“ kann helfen.

Opferbeet für Schnecken

Was sich erst einmal wie ein okkulter Brauch anhört, ist eigentlich eine praktische und nachhaltige Variante, um Schnecken vom Gemüse- und Blumenbeet fernzuhalten. Hierbei wird ein Beet mit besonders vielen für Schnecken schmackhaften Pflanzen bestückt – das sogenannte Opferbeet. Denn die Pflanzen in diesem Beet werden den gefräßigen Schnecken geopfert. Dies soll dazu führen, dass die Schnecken das eigentliche Gemüsebeet und andere geschätzte Pflanzen im Garten links liegen lassen. Folgende Pflanzen eignen sich für ein Opferbeet:

  • Grüne Salatsorten
  • Kohl (Rotkohl, Weißkohl etc.)
  • Zucchinipflanzen und ihre Früchte
  • Jungpflanzen der Gurke
  • Buchweizen
  • Kresse
  • Kohlrabi
  • Paprikapflanzen
  • Erdbeeren

Wer seine Jungpflanzen selbst anzüchtet, könnte für das Opferbeet etwa die weniger kräftigen Exemplare auswählen. Ferner sollte das Opferbeet an einer Stelle fernab vom eigentlichen Gemüsebeet und gut zugänglich platziert sein. Heißt: Das Beet sollte ebenerdig liegen und eher von Rasen umgeben sein. Diesen überqueren Schnecken besonders einfach, da sie hier weniger Feuchtigkeit verlieren.

Im Umkehrschluss sollte das eigentliche Gemüsebeet mit bei Schnecken begehrten Pflanzen in einem Hochbeet untergebracht und von Wegen umgeben sein, die die Weichtiere eher meiden. Dazu gehören zum Beispiel Wege aus Rindenmulch, spitzen Steinchen oder Gesteinsmehl. Beim Überqueren drohen die Schnecken auszutrocknen und kehren wieder um.

Mehr dazu: Schnecken im Garten mit Hausmitteln effektiv bekämpfen

Nachteile des Opferbeets

So praktisch ein Opferbeet auf den ersten Blick erscheinen mag, kann es doch einige Nachteile mit sich bringen. So sollte es möglichst an einem „Einfallstor“ für Schnecken errichtet werden. Das kann etwa die Gartenseite sein, die an einem Feld oder einer Wiese gelegen ist. Ansonsten kann es passieren, dass die Schnecken zuerst das eigentliche Gemüsebeet entdecken und das Opferbeet links liegen lassen.

Ein weiterer Nachteil kann sein, dass das Opferbeet Schnecken erst recht in den Garten lockt bzw. diese sich darüber hinaus so wohlfühlen, dass sie sich unkontrolliert vermehren. Irgendwann reicht das Pflanzenfutter im Opferbeet dann vielleicht nicht mehr aus und Gemüsebeet und Blumenbeete werden zusätzlich abgefressen.

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Kombination aus Opferbeet und Schneckenabwehr

Ein Opferbeet ist eine gute Strategie, um Schnecken vom Selbstversorgerbeet abzuhalten. Die Nachteile, die es mit sich bringen kann, können durch einfache Maßnahmen begrenzt werden.

  • Schneckenfalle: Besonders effektiv funktionieren Opferbeete, wenn sie mit Schneckenfallen kombiniert werden. Das Opferbeet als solches zieht die Schnecken in großer Zahl an. Wird hier nun zusätzlich eine Schneckenfalle aufgestellt, kriechen die Schnecken nachts hinein und können am nächsten Morgen eingesammelt werden. Am besten funktioniert Bier als Lockmittel. Die Falle sollte so konzipiert sein, dass die Schnecken hinein, aber nicht wieder hinausgelangen können. Tierschützer sollten eine Variante wählen, die die Schnecken nur am Herauskriechen hindert und sie nicht verenden lässt. Die Weichtiere können so an geeigneter Stelle wieder in die Natur entlassen werden.
  • Gemüsebeet mit schneckenfeindlichen Pflanzen säumen: Wer grüne Salate anpflanzen möchte, sollte diese in die Mitte des Gemüsebeets setzen und rundherum Gemüsesorten, die Schnecken verschmähen. Dazu gehören unter anderem Zwiebeln und Knoblauch, Feldsalat, größere Tomatenpflanzen, Chicoree oder Sellerie. Allein der Geruch dieser Pflanzen wirkt abschreckend auf Schnecken.
  • Umgebung des Gemüsebeets schneckenfeindlich gestalten: Neben den schon erwähnten trockenen Wegen rund um das Gemüsebeet sollte auch die restliche Umgebung des Beets abschreckend für Schnecken sein. Dies betrifft vor allem den Faktor Feuchtigkeit. Schnecken bestehen hauptsächlich aus Wasser. Ist das Umfeld des Gemüsebeets eher trocken und steinig bzw. sandig gehalten, vermeiden Schnecken den Weg zur begehrten Nahrung. Deshalb sollte auch nur das Gemüsebeet selbst gegossen und nicht der gesamte Bereich mit einem Rasensprenger bewässert werden. Diese eher trockene Umgebung kann zusätzlich mit Thymian oder Lavendel bepflanzt werden. Das sorgt nicht nur für einen tollen mediterranen Touch, den Geruch der Pflanzen finden Schnecken ebenfalls unangenehm.
  • Kaffeesatz als Dünger und Schneckenschreck: Kaffeetrinker sollten den Kaffeesatz nicht wegwerfen. Auf die Erde im Gemüsebeet aufgebracht, dient er nicht nur als hochwertiger Dünger, er hält auch Schnecken ab. Für diese ist Koffein sogar giftig und sie werden einen hohen Bogen um Salat und Zucchini und Co. machen.
Themen Schädlinge
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