11. Dezember 2024, 11:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Orchidee ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen, denn sie können imposante und farbenprächtige Blüten entwickeln. Manchmal will es mit der Blüte aber nicht klappen. myHOMEBOOK gibt Tipps für eine ausdauernde Orchideenblüte.
Kaum ein Haus, kaum eine Wohnung, in der keine Orchidee steht – oder zu irgendeinem Zeitpunkt schon einmal eine stand. Aber so beliebt die Zimmerpflanzen sind, so anspruchsvoll ist bisweilen ihre Pflege. Ursprünglich stammen die beliebteste Orchideenart Phalaenopsis und viele weitere Arten aus den tropischen Regenwäldern Südostasiens. Hierbei wachsen sie als sogenannte Aufsitzerpflanzen auf Bäumen. Da ist es nicht verwunderlich, dass diese Bedingungen in deutschen Wohnzimmern kaum nachzustellen sind. Doch mit ein paar Tricks kann vermieden werden, dass die Orchidee nicht blüht.
Übersicht
Standort- und Pflegefehler Mögliche Gründe, warum Orchideen ihre Blüten verlieren
Ideal für Anfänger 7 Orchideenarten, die besonders pflegeleicht sind
Von Experten 3 Pflegetipps für Schmetterlingsorchideen
Mögliche Gründe, warum die Orchidee nicht blüht
Falscher Standort
Im Regenwald bekommen Orchideen viel Licht, aber durch das dichte Blatt- und häufige Wolkendach dringt kaum direkte Sonne zur Pflanze hindurch. Deshalb schätzt die Orchidee auch einen hellen, aber sonnenabgewandten Platz an einem Ost- oder Westfenster. Steht sie zu dunkel oder bekommt direkte Sonne ab, kann sie schon einmal das Blühen einstellen.
Falsches Gießen
Gießen ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Orchideen eigentlich gar nicht verwendet werden sollte. Denn Orchideen wachsen nicht wie andere Pflanzen in einem Substrat, das Wasser speichert, sondern in grobem Rindensubstrat. Beim Gießen würde das Wasser einfach nur durch den Topf hindurchlaufen und sich im Übertopf sammeln. Dies kann zu Staunässe und Wurzelfäule führen, die nicht nur dazu führen kann, dass die Orchidee nicht blüht, sondern auch abstirbt. Orchideen sollten deshalb stattdessen einmal in der Woche getaucht werden. Hierfür den Topf ins Waschbecken stellen und dieses mit Wasser füllen. Substrat und Orchideenwurzeln sollten sich nun etwa eine halbe Stunde lang vollsaugen. Danach die Pflanze gut abtropfen lassen.
Zu wenig Nährstoffe
Orchideen haben einen hohen Nährstoffbedarf, den sie über das spezielle Substrat auf Dauer nur unzureichend decken können. Alle zwei Wochen benötigen die exotischen Pflanzen deshalb Orchideendünger über das Gießwasser in der vorgegebenen Dosierung. Ohne ausreichende Nährstoffe blüht die Orchidee nicht. Eine Ausnahme bildet die Ruhephase der Orchidee.
Ruhephase wird nicht beachtet
Nach der Blüte geht die Orchidee in eine Ruhephase über, um neue Kraft für die nächste Blüte zu sammeln. Wird diese ignoriert und die Pflanze wie bisher getaucht und gedüngt, kann es passieren, dass die Orchidee nicht blüht.
Falsche Temperatur
Die Zimmerpflanzen aus den Tropen bevorzugen auch in Innenräumen ein gemäßigtes Klima. Hitze im Dachgeschoss oder Zugluft im gelüfteten Bad können dazu führen, dass die Orchidee nicht blüht. Idealerweise sollte die Temperatur deshalb zwischen 18 und 25 Grad Celsius liegen. Ist es nachts leicht kühler als tagsüber, können so die Bedingungen in den Tropen gut simuliert werden.
Falscher Schnitt
Oft wird die Phalaenopsis-Orchidee, die beliebteste Orchideenart bei uns, nach der Blüte zu stark beschnitten. Die verblühten Triebe empfinden viele als unattraktiv und schneiden sie zu großzügig ab. Allerdings bilden sich an diesen teilweise neue Blütentriebe aus. Die verblühten Stiele sollten also nur bis über dem nächsten „Auge“ der Orchidee abgetrennt werden
Zu ungeduldig
Viele Orchideen landen fälschlicherweise auf dem Müll, weil Orchideen-Anfänger oft meinen, ihnen sei keine Blüte mehr zu entlocken. Wurde die Pflanze aber einige Zeit unter nicht optimalen Bedingungen gehalten, kann es einige Monate oder sogar Jahre dauern, bis sie wieder blüht. Hier ist Geduld gefragt, auch wenn die Orchidee längere Zeit nicht blüht.
Schon gewusst?
„Orchideen sind nicht nur rekordverdächtige Produzenten aparter Blüten, sondern auch Rekordhalter in einer anderen Disziplin: Mit 25.000 Arten weltweit stellen Orchideen die größte Pflanzenfamilie. Das sind mehr als doppelt so viele Arten wie bei Vögeln oder Säugetieren. Einzelne Orchideen können sogar über 100 Jahre alt werden – sofern sie unter idealen und ungestörten Bedingungen wachsen. Da können auch nur wenige Lebewesen auf unserer Erde mithalten.“