15. April 2024, 16:59 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Für Orchideen-Fans tragen die Pflanzen die schönsten Blüten von allen. Doch für ein gesundes Wachstum sowie häufiges und ausdauerndes Blühen muss die Orchidee vor allem richtig gegossen bzw. bewässert werden. myHOMEBOOK erklärt, wie das Tauchen bei Orchideen funktioniert.
Die Pflanzenfamilie der Orchideen ist vor allem im Bereich der Blüten ein Gewächs der Superlative. Keine andere bildet so viele verschiedene Blütenformen, -größen und Farben aus, wie Orchideen. Einzelne Blüten können hierbei zwischen wenigen Millimetern und bis zu 20 Zentimeter Durchmesser aufweisen. Nicht zuletzt wegen dieser Blütenvielfalt sind Orchideen beliebte Zimmerpflanzen, die aber einiges an Pflege voraussetzen – unter anderem beim richtigen Gießen. Eine Anfängerpflanze ist die Orchidee deshalb nicht. Mit der richtigen Luftfeuchtigkeit und dem optimalen Gießverhalten kann eine einzelne Pflanze viele Jahre Freude bereiten und immer wieder prächtige Blüten ausbilden.
Orchideen gießt man nicht
Der größte Unterschied zu vielen anderen Pflanzen ist, dass Orchideen nicht klassisch mit der Gießkanne gegossen werden. Dies könnte zu Staunässe führen – neben Lufttrockenheit der größte Feind der Orchidee. Deshalb spricht man bei Orchideen nicht von Gießen, sondern von Tauchen. Der Pflanze wird hierbei ermöglicht, ausreichend Wasser aufzunehmen, die Wurzeln liegen anschließend aber trocken. Staunässe lässt sich so meist wirkungsvoll vermeiden.
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Orchideen tauchen
Etwa einmal in der Woche sollten Orchideen getaucht und damit bewässert werden. Im Herbst und Winter begibt sich die Orchidee in die Ruhephase, jetzt reicht ein zweiwöchiger Tauchrhythmus aus. Hierfür die Pflanze samt Topf am besten zum Waschbecken in der Küche oder im Bad tragen. Nun die Orchidee aus dem Übertopf entnehmen oder den Untersetzer entfernen. Das Waschbecken sollte mit zimmerwarmen Wasser gefüllt sein.
Jetzt kann die Pflanze in das Waschbecken gestellt werden. Wer mehrere Orchideen hat, bringt sie einfach gemeinsam im Tauchbad unter. Hier sollten die Orchideen etwa 30 bis 60 Minuten stehen. In dieser Zeit saugen sich die Wurzeln und das umgebende Material (meist Mulch oder andere wasserabsorbierende Materialien) mit Wasser voll.
Ideal ist ein Wasserbad mit Regenwasser oder abgestandenem Wasser, das weniger kalkhaltig ist als frisches Leitungswasser. Nach dem Tauchvorgang sollte die Orchidee noch einmal abtropfen, damit sich kein Wasser im Übertopf sammelt. Das Abtropfen sollte mindestens zehn Minuten lang erfolgen. Anschließend kann die Orchidee wieder zurück in ihren Übertopf und an ihren angestammten Platz.
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Weitere Pflegetipps für Orchideen
Neben der erwähnten Staunässe ist eine zu geringe Luftfeuchtigkeit der zweite große Feind der Orchidee. Die meisten Orchideenarten, die bei uns als Zimmerpflanzen gehalten werden, stammen ursprünglich aus tropischen Gebieten. Entsprechend sind sie eigentlich auf eine hohe Luftfeuchtigkeit eingestellt. Gerade die im Winter vorherrschende trockene Heizungsluft schadet Orchideen daher auf Dauer schnell, Krankheiten können entstehen und Schädlinge sich ausbreiten. Besonders im Winter empfiehlt es sich deshalb, die Orchidee regelmäßig mit Wasser zu besprühen.
Auch dieses sollte im besten Fall abgestanden sein oder es sollte Regenwasser zum Einsatz kommen. Andernfalls können bei sehr kalkhaltigem Wasser weiße Flecken auf den Blättern entstehen, die die Pflanze weniger attraktiv machen. Ferner sollten die Blattachsen frei von stehendem Wasser bleiben, da diese sonst Fäule entwickeln könnten.
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Düngen und Schnitt
Im Gartencenter gibt es speziellen Orchideendünger, der auf die Bedürfnisse der Pflanze zugeschnitten ist. Aber auch gewöhnlichen Flüssigdünger kann man verwenden, wenn man diesen im richtigen Verhältnis verabreicht. Die auf der Düngerflasche für Zimmerpflanzen angegebene Doosierung sollte im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und anschließend der beschriebenen Menge Wasser hinzugegeben werden. Im Frühling und Sommer wird alle zwei bis drei Wochen gedüngt. Nach der Wachstumsphase im Herbst sollte man das Düngen einstellen.
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Geschnitten wird eine Orchidee in der Regel nur an den abgeblühten Stängeln. Hierfür wird nur der braune, vertrocknete Teil des Blütenstängels abgeschnitten.
Giftigkeit
Was die Giftigkeit von Orchideen angeht, muss man recht oberflächlich sagen: Es kommt darauf an. Manche Gattungen und Arten sind überhaupt nicht giftig, andere können in Teilen allerdings giftig sein. Da Laien die Unterschiede meist nur schwer erkennen, sollten Orchideen in der Regel nicht gegessen und von Kindern und Haustieren ferngehalten werden.
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Afrikanische Aster Pflanz- und Pflegetipps für die ausdauernde Gerbera
Krankheiten und Schädlinge
Besonders bei trockener Heizungsluft und damit einhergehender niedriger Luftfeuchtigkeit fühlen sich Spinnmilben auf Orchideen besonders wohl. Stehendes Wasser im Pflanztopf kann zu Wurzelfäule und damit auch zu Schwarzfäule an den Blättern führen. Auch das Mosaikvirus oder verschiedene Blattfleckenkrankheiten können die Orchidee befallen. Wenn man seine Orchidee optimal pflegt, wird man mit diesen Problemen eher selten konfrontiert. Im Zweifel helfen bei Schädlingen und Pilzkrankheiten Pflanzenschutzmittel aus dem Fachmarkt.