30. Dezember 2021, 16:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Orchidee ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Und das, obwohl sie nicht ganz unkompliziert in Sachen Pflege ist. Mit unseren Tipps kann sie trotzdem gedeihen.
Königin der Blumen – so wird die Orchidee gerne genannt. Kein Wunder, denn unter den Zimmerpflanzen trägt sie grazile und farblich besonders spektakuläre Blüten, die bei richtiger Pflege nicht nur ausdauernd, sondern auch immer wieder aufs Neue blühen. Immer im Hinterkopf behalten sollte der Orchideen-Halter, dass die bei uns am meisten verbreitete Gattung Phalaenpsos ursprünglich im tropischen Regenwald als Aufsitzerpflanze auf Bäumen wächst. Der natürliche Lebensraum bestimmt also maßgeblich, unter welchen Bedingungen sich die Orchidee am wohlsten fühlt.
Übersicht
Orchidee
Boden
Orchideensubstrat, locker und luftig
Pflanzzeit
vorzugsweise im Frühjahr umtopfen
Standort
hell, ohne direkte Sonneneinstrahlung
Gießen
wöchentliches tauchen, Staunässe vermeiden
Blütezeit
ganzjährig möglich, mehrere Phasen
Giftig
nein
Düngen
alle 2 Wochen
nein
Aussehen und Herkunft
Ihr besonderes Aussehen verdankt die Orchidee ihrer Herkunft und den natürlichen Lebensbedingungen vor Ort. Die meisten Orchidee-Arten stammen aus tropischen Wäldern und leben hier als Epiphyten, die wissenschaftliche Bezeichnung für Aufsitzerpflanzen. Die Wurzeln klammern sich teilweise an ihrem Baumwirt fest, den sie allerdings durch ihr Wachstum nicht weiter beeinträchtigen.
Einige Wurzeln wachsen auch frei in die Luft. Sowohl die Wurzeln mit Baumkontakt, als auch die frei wachsenden versorgen die genügsame Orchidee mit allen Nährstoffen, die sie braucht. Modernde Ablagerungen auf der Baumrinde, hohe Luftfeuchtigkeit und Regen sind alles, was die Pflanze braucht. Eine Besonderheit sind auch die Blüten der Orchidee. Nicht nur, dass sie außergewöhnlich schön sind und in den wildesten Farbkombinationen und -mustern daherkommen. Solange die Pflanze ihre Blüten noch als Knospen trägt, ragt der Blütentrieb nach unten. Kaum blühen diese auf, neigt die Pflanze die Blütenpracht um 180 Grad nach unten.
Standort
Wer sich noch einmal an den ursprünglichen Lebensraum der Orchidee erinnert, wird schnell wissen, was die Pflanze in der eigenen Wohnung braucht. Nicht dazu gehört pralle Sonne. Denn im Regenwald ist die Orchidee stets durch ein dichtes Dach aus Blättern geschützt. Ebenfalls ungünstig wirkt sich trockene Heizungsluft auf die Tropenpflanze aus. Wer ein helles Badezimmer hat, kann seine Orchidee gut hier platzieren. In anderen Zimmern sollte die Zimmerpflanze regelmäßig mit Wasser besprüht werden – am besten Regen- oder sehr kalkarmes Wasser.
Bewässerung
Ein weitverbreiteter, aber grober Pflegefehler ist das Gießen von Orchideen. Wasser, das im Topf nicht mehr von den Wurzeln aufgenommen werden kann, kann schnell zu Staunässe und somit Wurzelfäule führen. Orchideen sollten stattdessen etwa einmal die Woche aus ihrem Übertopf genommen und in ein Gefäß mit kalkarmem Wasser gestellt werden. So saugen sich die Wurzeln mit ausreichend Wasser bis zum nächsten Tauchgang voll. Nun die Pflanze aus dem Wasserbad nehmen und vollständig abtropfen lassen. Erst jetzt sollte der Pflanzenschützling wieder in seinem Übertopf Platz nehmen.
Tipp: Wer unsicher ist, ob seine Orchidee einen neuen Tauchgang benötigt, kann dies ganz einfach testen. Die Orchidee samt Topf wird sehr viel leichter, wenn der Wurzelballen komplett ausgetrocknet ist. Dann ist es an der Zeit, ihr neues Nass zu gönnen.
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Substrat und Orchideen umtopfen
Die Orchidee gedeiht nur mit dem richtigen Substrat. Auf keinen Fall sollte normale Blumenerde im Topf landen. Diese ist viel zu schwer und nährstoffreich für die eher bescheidene Pflanze. Im Fachhandel gibt es spezielle Orchideenerde mit einer besonders groben und luftigen Struktur, die viel Feuchtigkeit bindet, aber Staunässe verhindert.
Umtopfen sollte alle zwei bis drei Jahre auf dem Programm stehen. Orchideen werden im Handel oft in einem durchsichtigen Plastiktopf angeboten, damit der Käufer stets die Wurzeln im Blick hat. Tontöpfe regeln durch ihre offenporige Struktur den Feuchtigkeitshaushalt allerdings besser als Töpfe aus Kunststoff. Übertopfe für Orchideen sind oft mit einer Stufe im Boden ausgestattet, damit zu gut gemeintes Tauchen (oder gar Gießen) nicht zur Wurzelfäule führt. Egal, welcher Topf es am Ende wird: Er sollte nur wenig größer als der bisherige sein.
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Schnitt
So schön die Blüten der Orchidee sind, irgendwann verwelken auch sie einmal. Wenn der Blütentrieb vollständig eingetrocknet ist, sollte er bis in den noch grünen Teil des Triebs zurückgeschnitten werden. Beim Umtopfen sollte der gesamte Wurzelballen auf abgestorbene oder gar verfaulte Wurzeln untersucht und diese großzügig abgeschnitten werden.
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Orchideen: Schädlinge und Krankheiten
Auch bei bester Pflege kann die Orchidee durchaus von Schädlingen und Krankheiten heimgesucht werden. Werden diese frühzeitig entdeckt, bedeutet das aber noch nicht das Ende der Pflanze.
- Schildläuse und Spinnmilben: Beide Schädlingsarten werden oft direkt aus dem Fachhandel mit nach Hause gebracht und können sich von der Orchidee aus auch auf andere Zimmerpflanzen ausbreiten. Am besten die neue Pflanze also direkt vor dem Kauf auf einen Befall untersuchen. Sowohl Schildläuse als auch Spinnmilben finden sich hauptsächlich auf der Blattunterseite der Orchidee und verursachen durch das Saugen des Pflanzensaftes gelbe, welke oder auch gesprenkelte Blätter.
- Thripse: Bei einem Befall durch Thripse erscheinen die Blattoberflächen silbrig-glänzend. Das liegt daran, dass die Schädlinge den Saft der Pflanze aufsaugen und stattdessen Luft in das Blatt füllen. Dies schädigt Blatt und Pflanze auf Dauer nachhaltig und sollte zügig mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln behandelt werden.
- Blattfleckenkrankheit: Für diese Krankheit sind keine Schädlinge im eigentlichen Sinne verantwortlich, sondern Pilze. Diese gedeihen allerdings nur auf den Orchideen-Blättern, wenn die Pflanze geschwächt ist. Dies ist zum Beispiel bei falscher Pflege der Fall. Hier hilft eine Verbesserung der Lebensbedingungen und das Entfernen der befallenen Blätter. Diese weisen meist auffällige, der Krankheit den Namen gebende Flecken auf. Das Farbspektrum der Flecken reicht von Schwarz über Braun bis zu Gelb und Rot.