
18. März 2025, 14:12 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Papageien-Tulpen (Tulipa Parrot) zählen zu den auffälligsten Züchtungen innerhalb der Gartentulpen. Ihre stark gewellten, gefransten oder geschlitzten Blütenblätter erinnern an das Federkleid exotischer Vögel. Die Zwiebelblumen blühen von April bis Mai und erreichen eine Höhe von 40 bis 60 Zentimetern. Aufgrund ihres hohen Blütengewichts können sie empfindlich auf Wind reagieren. Ein sonniger, geschützter Standort mit durchlässigem Boden ist ideal.
Papageien-Tulpen sind Hybriden und gehören zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Sie entstanden durch spontane Mutationen und wurden ab dem 17. Jahrhundert in den Niederlanden gezielt weitergezüchtet. So sagt man zumindest. Andere Quellen beschreiben, dass sie zuerst in Frankreich gezüchtet wurden. Heute werden sie weltweit in gemäßigten Klimazonen kultiviert und vor allem für ihre außergewöhnlichen Blüten geschätzt.
Papageien-Tulpe
Boden
Durchlässig, nährstoffreich, humusarm
Pflanzzeit
September bis Dezember
Standort
Sonnig, windgeschützt
Gießen
Regelmäßig, Staunässe vermeiden
Blütezeit
April bis Mai
Giftig
Alle Pflanzenteile
Düngen
Hornspäne, mineralischer Volldünger
je nach Sorte
Papageien-Tulpen pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Papageien-Tulpen liegt zwischen September und Dezember. Die Zwiebeln werden mit der Spitze nach oben etwa 12 bis 15 cm tief in den Boden gesetzt. Ein Pflanzabstand von 10 bis 20 cm sorgt für ausreichend Platz zur Nährstoffaufnahme. Eine Drainageschicht aus Sand oder Kies kann Staunässe verhindern, da Tulpen empfindlich auf dauerhafte Feuchtigkeit reagieren. In Gebieten mit vielen Wühlmäusen empfiehlt sich das Einsetzen der Zwiebeln in Drahtkörbe.
Standort und Boden
Papageien-Tulpen gedeihen am besten an sonnigen, windgeschützten Standorten. Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und humusarm sein. Schwere Lehmböden sollten vor der Pflanzung mit Sand oder Kompost aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden.
Aussehen und Wuchs
Papageien-Tulpen wachsen aufrecht und erreichen eine Höhe von 40 bis 60 Zentimetern. Ihre lanzettlichen, glattrandigen Blätter sind frischgrün bis bläulich-grün und bis zu 30 Zentimeter lang. Die Blüten sind je nach Sorte außergewöhnlich groß und können bis zu 12 Zentimeter Durchmesser erreichen. Je nach Sorte erscheinen sie in kräftigen Farben, oft mit geflammten oder kontrastierenden Mustern. Einige Sorten neigen aufgrund ihres Blütengewichts zum Überhängen.
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Sorten
Papageien-Tulpen gibt es in zahlreichen Farbvariationen. Bekannte Sorten sind:
- ‚Apricot Parrot‘ – apricotfarbene Blüten mit rosaroten Flammen, bis 50 Zentimeter hoch.
- ‚Black Parrot‘ – fast schwarze, gefranste Blüten, bis 60 Zentimeter hoch.
- ‚Estella Rijnveld‘ – rot-weiße Blüten mit starker Kräuselung, aromatischer Duft.
- ‚Flaming Parrot‘ – cremegelbe Blüten mit roten Flammen und gelbem Inneren.
- ‚Texas Gold‘ – goldgelbe, große Blüten, bis 50 Zentimeter hoch.
- ‚White Parrot‘ – reinweiße, standfeste Blüten.
Papageien-Tulpen pflegen
Die Pflege von Papageien-Tulpen ist unkompliziert. Während der Blütezeit benötigen sie regelmäßige Wassergaben, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Verwelkte Blüten sollte man entfernen, um die Samenbildung zu verhindern.
Die Bewässerung der Papageien-Tulpe
Während der Wachstumsphase benötigen Papageien-Tulpen eine gleichmäßige, aber mäßige Wasserversorgung. Nach der Blüte sollte man die Bewässerung reduzieren, da die Pflanzen in die Ruhephase übergehen.
So sollte man die außergewöhnliche Tulpe düngen
Papageien-Tulpen gehören zu den Tulpenarten mit einem höheren Nährstoffbedarf, insbesondere aufgrund ihrer großen Blüten. Eine Düngung sollte daher gezielt erfolgen:
- Herbstdüngung: Beim Pflanzen der Zwiebeln können Hornspäne oder Knochenmehl in den Boden eingearbeitet werden, um eine langfristige Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
- Frühjahrsdüngung: Im zeitigen Frühjahr (Februar bis März) empfiehlt sich eine Gabe von Hornmehl oder einem mineralischen Volldünger mit ausgewogenem Stickstoff-Phosphor-Kalium-Verhältnis (z. B. 10-10-10).
- Blühdüngung: Falls eine zusätzliche Nährstoffversorgung nötig ist, kann ab Ende März ein mineralischer Dünger wie Blaukorn verwendet werden. Dabei sollte auf eine maßvolle Dosierung geachtet werden, da eine Überdüngung die Blütenbildung negativ beeinflussen kann.
- Nach der Blüte: Um die Zwiebeln für die nächste Saison zu stärken, sollte das Laub vollständig vergilben, bevor es entfernt wird. Während dieser Phase ist eine zusätzliche Düngung nicht erforderlich.
Tulpen vertragen keine stark humusreichen Böden, daher sollte man Gartenkompost nur sparsam verwenden. Zu viel organisches Material kann die Bodenfeuchtigkeit zu lange halten und das Risiko von Zwiebelverrottung erhöhen.
Benötigt sie einen Schnitt?
Verwelkte Blüten sollte man frühzeitig entfernen, um die Energie der Pflanze auf die Stärkung der Zwiebel umzuleiten. Das Laub bleibt stehen, bis es vollständig vergilbt ist, da es die Zwiebel mit Nährstoffen versorgt.
Winterhärte
Papageien-Tulpen sind je nach Sorte bis etwa –20 °C winterhart. In Regionen mit strengen Wintern kann eine leichte Mulchschicht aus Laub zusätzlichen Schutz bieten. Wenn man seine Tulpen in Töpfen gepflanzt hat, ist es wichtig, diese im Winter an einem geschützten Ort aufzustellen.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt über Tochterzwiebeln. Diese kann man nach dem Einziehen des Laubs ausgraben und bis zum Herbst trocken lagern. Eine Aussaat ist nicht zu empfehlen, da die Nachkommen nicht sortenecht sind.
Krankheiten und Schädlinge
- Wühlmäuse – Schutz durch Drahtkörbe oder Pflanzkörbe.
- Grauschimmel (Botrytis tulipae) – tritt bei feuchter Witterung auf; befallene Pflanzen sollten entfernt werden.
- Viruserkrankungen – äußern sich durch verformte Blüten; betroffene Pflanzen müssen entsorgt werden.
Giftigkeit
Papageien-Tulpen enthalten giftige Alkaloide und Glykoside, insbesondere in den Zwiebeln. Diese Stoffe können bei Verzehr Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. In größeren Mengen aufgenommen, können sie neurologische Symptome wie Schwindel oder Herzrhythmusstörungen auslösen.
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Vorsichtsmaßnahmen:
- Für Menschen: Kinder sollten keinen direkten Kontakt mit den Zwiebeln haben. Beim Umpflanzen oder Schneiden kann es hilfreich sein, Handschuhe zu tragen, da der Pflanzensaft Hautreizungen verursachen kann.
- Für Tiere: Besonders Katzen und Hunde neigen dazu, Zwiebeln auszugraben. Falls man eine Vergiftung vermutet, sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen.
- Erste Hilfe: Falls versehentlich Pflanzenteile verzehrt wurden, sollte man den Mund mit Wasser ausspülen und eine medizinische Fachkraft kontaktieren.
Alternativen
- Gefranste Tulpe (Tulipa Crispa) – ähnliche Blütenstruktur mit feineren Fransen.
- Lilienblütige Tulpe (Tulipa Lily-flowered) – elegante, schmale Blütenform.
- Viridiflora-Tulpe (Tulipa Viridiflora) – grüne Farbanteile in den Blüten.
- Dahlien (Dahlia sp.) – für eine sommerliche Alternative mit ähnlich spektakulären Blüten.

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Verwendung
Papageien-Tulpen sind beliebte Schnittblumen. Man sollte sie schneiden so lange die Blüten noch geschlossen sind, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. In der Vase halten sie mit regelmäßigem Nachschneiden und frischem Wasser bis zu zehn Tage.