24. Juli 2024, 17:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Rosen sollen in der Regel nach der Blüte beschnitten werden, um für einen kräftigen Neuaustrieb weiterer Rosenblüten zu sorgen. myHOMEBOOK-Autorin Marike Stucke erklärt, wie es bei den namentlich und optisch ähnlichen Pfingstrosen aussieht.
Echte Rosenfans wissen es bereits: Rosen sollten im Juli nach der Blüte einen Schnitt bekommen. Hierbei sollten die verwelkten Blüten über dem ersten richtigen Blatt entfernt werden, um so die Bildung neuer Blüten im Spätsommer und Herbst anzuregen. Dies gilt allerdings nur für Sorten, die auch nachweislich mehrmals im Jahr blühen. Einmalblühende Sorten benötigen nur alle vier bis fünf Jahre einen Schnitt. Aber wie sieht es beim Schneiden von Pfingstrosen aus?
Übersicht
Unterschied zwischen Rosen und Pfingstrosen
Laien fällt die Unterscheidung zwischen Rosen und Pfingstrosen bisweilen schwer, da sie tatsächlich ähnlich fulminante Blüten ausbilden können. Auch der Begriff „Bauernrose“ hat zu dieser Verwirrung beigetragen, denn damit ist umgangssprachlich eine „Blume mit rosenartigen Blüten“ gemeint. Dies kann in einem Bauerngarten dann sowohl eine Stockrose, eine Pfingstrose als auch eine alte Rosensorte sein. Dabei sind Stockrose, Rose und Pfingstrose drei völlig verschiedene Pflanzenarten.
Pfingstrosen bilden sogar eine eigene Pflanzenfamilie, sie gehören alle zu den Pfingstrosengewächsen. Sie gelangten wohl erst im Mittelalter nach Deutschland. Hier war die Pfingstrose lange als Heilpflanze bekannt, obwohl alle Pflanzenteile schwach giftig sind.
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Pfingstrosen schneiden
Da Pfingstrosen also nicht viel mit Rosen gemein haben (abgesehen von der Schönheit ihrer Blüten und dem ähnlichen Namen) werden sie auch in Sachen Schnitt anders behandelt als Rosengewächse. Hierbei kommt es aber auch noch darauf an, um welche Sorte es sich handelt:
Staudenpfingstrosen schneiden
Staudenpfingstrosen behalten ihre grünen, federartigen Triebe nur bis zum Herbst. Dann sterben alle Blätter und Triebe ab. Zu den Staudenpfingstrosen zählen die Gemeine Pfingstrose aus Europa mit gefüllten Blüten und die aus China stammende Lactiflora-Pfingstrose, die meist einfache, ungefüllte Blüten ausbildet und von Laien oft für eine große Anemone gehalten wird. Letztere Sorten bilden mehrere Blüten an einem Stängel aus und blühen dadurch in der Regel länger als die Gemeine Pfingstrose.
Da bei den Staudenpfingstrosen alle überirdischen Pflanzenteile im Herbst absterben, sollten diese bis auf zehn Zentimeter Höhe abschnitten werden. Andernfalls drohen die Pflanzenreste zu schimmeln und dies kann im kommenden Frühjahr die neuen Triebe schädigen. Den Rest des Jahres über müssen Staudenpfingstrosen nicht geschnitten werden. Die einzige Ausnahme natürlich: Wenn Hobbygärtner sich Blüten als Schnittblumen entnehmen wollen.
Baum- oder Strauchpfingstrosen schneiden
Während in unseren Breiten Staudenpfingstrosen am häufigsten vorkommen, gibt es auch die aus Asien stammenden Baum- oder Strauchpfingstrosen. Diese können bis zu zwei Meter Höhe erreichen, da die Triebe mit der Zeit verholzen. Anfangs benötigen Baumpfingstrosen keinen großen Rückschnitt, da sie sehr langsam wachsen. Dennoch können, ähnlich wie bei den Rosen, verblühte Blüten abgeschnitten werden, um die Kraft der Pflanze in die Bildung von neuen Blüten zu lenken.
Im Frühjahr können außerdem zusätzlich erfrorene oder vertrocknete Zweige großzügig entfernt werden. Schließlich bietet sich bei größeren Baumpfingstrosen ein sogenannter Reinigungsschnitt an. Hierfür im Herbst die Triebe bis zur ersten Knospe zurückschneiden. Auch diese Maßnahme soll dem Blütenreichtum im folgenden Frühjahr dienen.
Hybride schneiden
Seit einiger Zeit gibt es auch Kreuzungen zwischen Stauden- und Baumpfingstrosen. Diese sind etwa halb so groß wie Baumpfingstrosen und zeigen eine leichte Verholzung der unteren Triebe. Sie werden im Hinblick auf den Schnitt wie Staudenpfingstrosen behandelt: Im Herbst die abgestorbenen Pfingstrosen schneiden, hierfür alle Pflanzenteile ein bis zwei Handbreit über dem Boden zurückschneiden, um die Bildung von Schimmel zu verhindern.
Warum sind Pfingstrosen zum Muttertag so beliebt?
„Je nach Blumenart können wir unterschiedliche Gefühle ausdrücken. So steht die Rose für die Liebe, Lilien für Reinheit und Verehrung, Ranunkeln für Charme und Anmut. Die Pfingstrose hat ihre Symbolkraft angeblich aus einer chinesischen Sage. Pfingstrosen stehen demnach für Schönheit, Reichtum und Ehre und sind damit die ideale Blume für den Muttertag. Hinzukommt: In unseren Breiten blühen Pfingstrosen meist um den Muttertag herum.“