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Nutzpflanzen

Pflanz- und Pflegetipps für Leinsamen im Garten

Leinsamen
Der Flachs trägt nach der Blüte die Leinsamen in den Kapselfrüchten Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

29. Mai 2023, 12:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Leinsamen sind besonders als Quelle für pflanzliche Omega-3-Fettsäuren bekannt. Sie werden oft beim Backen von Brot oder in Müslis eingesetzt. Aus Leinsamen kann Öl gepresst werden und die Pflanzenfasern werden zu Leinenstoffen verarbeitet. Die Nutzpflanze ist aber auch optisch ein echter Hingucker in jedem Garten.

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Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, dem sind Leinsamen wahrscheinlich ein Begriff. Denn neben fettem Fisch steckt besonders in den kleinen Samen ein hoher Anteil an wertvollen Omega-3-Fettsäuren, die zu einer gesunden Ernährung dazugehören sollten. Im Vergleich zu den ebenfalls mit reichlich Omega-3-Fettsäuren ausgestatteten Chiasamen sind Leinsamen aber nicht nur deutlich günstiger, sie wachsen auch in unseren Breiten unkompliziert. Als Nutzpflanze können die Samen, die Basis für Textilgewebe und sogar Gründünger erzeugen. Eine rundum vielseitige Pflanze also, die in einem großen Gemüsegarten durchaus ihre Berechtigung hat.

Leinsamen pflanzen

Leinsamen werden nicht vorkultiviert, sondern direkt ins Freiland ausgesät. Hierbei empfiehlt sich eine größere, bisher brachliegende Fläche. Die Keimlinge sind frostempfindlich, deshalb sollte die Aussaat frühestens ab Ende März erfolgen. Auch im Mai können Leinsamen noch gesät werden. Dann erfolgt die Blüte entsprechend etwas später. Als Dunkelkeimer brauchen Leinsamen eine ein bis zwei Zentimeter dünne Erdschicht, die sie bedeckt und stets leicht feucht sein sollte. Nach etwa einer Woche keimen die ersten Leinsamen und wachsen dann zu Pflanzen heran.

Aussehen und Wuchs

Die Pflanze, die nach der Blüte die Leinsamen trägt, wird auch Flachs genannt. Die einzelne Pflanze wird hierbei 20 bis 100 Zentimeter hoch, bildet einen langen, faserhaltigen Stängel aus, der für die Herstellung von Leinenstoff verwendet werden kann. Oben an der Spitze der Pflanze entwickeln sich die Blüten, die gerade auf brachliegenden, großen Flächen eine echte Augenweide sein können. Die etwa 1,5 Zentimeter kleinen Blüten sind meist blau, sie kommen aber auch in rosa, rot oder weiß vor. Eine Nektarquelle für Insekten ist der Flachs nur bedingt. Er bestäubt sich größtenteils selbst und bildet anschließend Kapselfrüchte aus, in denen rund zehn Leinsamen pro Frucht heranreifen.

Standort und Boden

Sonne verträgt der Lein nur in Maßen. Der prallen Mittagssonne sollte er nicht ausgesetzt sein. Ein halbschattiger Standort ist ideal, aber selbst im Schatten gedeiht der Flachs. Der Boden sollte eher nährstoffarm sein. Dies bietet sich auch deshalb an, da der Lein nach dem Ernten der Leinsamen als Gründünger einfach untergepflügt werden kann und im Jahr darauf die Erde für nährstoffhungrigere Pflanzen bereit ist. Das Substrat sollte nie ganz austrocknen, übermäßige Feuchtigkeit verträgt der Lein aber ebenfalls nicht gut.

Sorten

Leinsamen werden von Pflanzen geerntet, die zu den Leingewächsen gehören. Viele Arten werden nur aus dekorativen Gründen angepflanzt, einige werden aber auch als Nutzpflanze eingesetzt.

  • Saat-Lein: Der Saat-Lein ist als Nutzpflanze am meisten verbreitet. Seine Samen sind essbar und die Blüten typisch blau. Saat-Lein ist einjährig.
  • Blauer Lein: Diese Lein-Art ist mehrjährig und wächst als Staude. Sie eignet sich besonders für Staudenbeete, Steingärten oder kann zur Dachbegrünung eingesetzt werden.
  • Gelber Lein: Wie sein Name schon verrät, trägt der Gelbe Lein gelbe Blüten. Auch diese Lein-Art ist mehrjährig und winterhart und damit eine pflegeleichte Ergänzung im Staudenbeet.

Lein pflegen

Lein ist je nach Art pflegeleicht, der Saat-Lein, der am häufigsten zur Gewinnung von Leinsamen genutzt wird, ist ebenso eine Anfänger-Pflanze für Gärtner, die ausreichend Platz im Garten haben oder ein Beet gründüngen möchten.

Bewässerung

Der Boden sollte eher trocken als feucht sein, jedoch nie ganz austrocknen. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

Düngung

Die meisten Lein-Arten benötigen einen eher nährstoffarmen Boden und brauchen deshalb auch keinen Dünger. Wichtig ist eher, die direkte Umgebung der Pflanzen unkrautfrei zu halten, da sich der Lein schnell verdrängen lässt.

Schnitt

Saat-Lein wird erst zur Ernte geschnitten. Je nach Verwendung der Pflanze, als Gewebelieferant oder Samenpflanze, werden entweder nur die Kapselfrüchte abgeschnitten oder die ganze Pflanze. Bleiben Pflanzenteile stehen, können diese als Gründüngung in den Boden eingearbeitet werden.

Winterhärte

Saat-Lein ist nicht winterhart und frostempfindlich. Dies betrifft vor allem die empfindliche Keimlingsphase. Mehrjährige Lein-Arten, die zum Beispiel in Staudenbeeten wachsen, sind hingegen winterhart.

Krankheiten und Schädlinge

Der Standort und Boden entscheiden über die Vitalität der Pflanze und damit auch über ihre Anfälligkeit in Bezug auf Mehltau oder Erdflöhe. Zu feuchte Standorte oder ein verdichteter Boden schaden dem Lein auf Dauer und begünstigen Krankheiten und Schädlinge.

Ernte

Die Leinsamen sind erntereif, wenn die Kapselfrüchte trocken sind und die Samen beim leichten Schütteln klappern oder schon aus den Früchten fallen. Dies kann man sich auch für die Ernte zunutze machen. Hierfür die trockenen Leinsamenpflanzen bündelweise zusammenfassen und in einen Stoffsack stecken. Nun kräftig ausschlagen, zum Beispiel gegen einen Baum oder eine Hauswand. So werden die Leinsamen aufgefangen. Anschließend müssen sie noch verlesen werden.

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Verwendung

Leinsamen können zu Öl gepresst oder pur gegessen werden. Das Öl sollte allerdings schnell verbraucht werden, da es schnell ranzig wird. In Müslis, auf Brot oder Brötchen oder im Smoothie liefern die Leinsamen viele Ballaststoffe und die wertvollen Omega-3-Fettsäuren.

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