9. Juli 2024, 9:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Jedes Jahr aufs Neue müssen Gartenbesitzer Blumen- und Gemüsebeete von Giersch befreien. Ist das Wildkraut nämlich erst einmal da, wird man es kaum mehr los. Es sei denn, man kennt die richtigen Pflanzen, die den Giersch auf natürliche Art und Weise vertreiben.
„Aegopodium podagraria“ – so der lateinische Name von Giersch – hört sich fast wie ein Zauberspruch aus einem Fantasy-Roman an. So magisch wie der Name klingt, würden sich viele Gartenbesitzer womöglich auch einen Zauberspruch wünschen, um die Pflanze verschwinden zu lassen. Giersch wuchert nämlich besonders stark. Außerdem stellt er sich als hartnäckig heraus, wenn es darum geht, das Wildkraut zu entfernen. Es kommt einfach immer wieder! Um Giersch zu bekämpfen, benötigt man allerdings keine Magie, sondern lediglich die richtigen Pflanzen.
Übersicht
Warum verbreitet sich Giersch so schnell im Garten?
Mutter Natur hat sich beim Giersch etwas ganz Besonderes ausgedacht, damit er sich möglichst schnell und ausdauernd verbreitet. Zum einen vermehrt er sich über Samen, zum anderen über unterirdische Ausläufer, die sogenannten Rhizome. Und hier sollten Gärtner besonders aufpassen. Denn trennt man die Wurzel des Gierschs in mehrere Teile – etwa beim Umgraben mit dem Spaten – wächst aus jedem Teil eine neue Pflanze. Der Giersch hat also sein eigenes Schneeballprinzip.
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4 Pflanzen, um Giersch zu bekämpfen
Noch bevor die Gartensaison richtig begonnen hat, ist ein ungebetener Gast schon da – der Giersch. Wo er wächst, hat kaum eine andere Pflanze noch eine Chance. Man kann den Spieß aber auch umdrehen. Es gibt Pflanzen, die man gegen den Giersch einsetzen kann. Sie nehmen dem Giersch im wahrsten Sinne des Wortes die Luft zum Atmen und das Wasser als Lebensgrundlage.
Es handelt sich dabei nämlich um Konkurrenzpflanzen. Wo sie wachsen, fühlt sich der Giersch so unwohl, dass er den Rückzug antritt. Diese Konkurrenzpflanzen zeichnen sich durch ein starkes Wachstum aus, sie sind pflegeleicht und ihre Blätter sind groß genug, um den Boden zu beschatten, damit der Giersch kein Licht mehr bekommt.
Gesund und lecker: Giersch in der Küche verwenden
„Obwohl Giersch ein ungebetener Gast im Gartenbeet ist, sollte man die Pflanze nicht gänzlich verachten. Viele wissen es nicht, aber die Laubblätter sind schmackhaft und enthalten viele wertvolle Nährstoffe. Bevor man also die Pflanze gänzlich aus dem Garten vertreibt, sollte man die Blätter ernten und als leckeres Pesto verarbeiten. Alternativ können die Laubblätter auch wie Blattspinat zubereitet werden oder in Salat und Suppe ihren Platz finden.“
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Elfenblume (Epimedium)
Die Elfenblume oder auch Sockenblume zählt zu den schattenliebenden Stauden und bietet sich wunderbar an, um Giersch zu verdrängen. Sie kann eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Ihre gelben oder rosafarbenen Blüten sind im Vergleich zu den Blättern sehr klein und filigran, fast schon elfenhaft. Es gibt wintergrüne Arten und sommergrüne. Zumeist werden sie als klassischer Bodendecker verwendet.
Zu beachten ist, dass die Elfenblume rund drei bis vier Jahre braucht, um als Bodendecker zu fungieren, erst nach dieser Zeit hat sich der Pflanzenteppich geschlossen. Trotzdem hilft sie bereits ab dem zweiten Jahr Unkräuter wie Giersch zu verdrängen.
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Purpurglöckchen (Heuchera)
Das Purpurglöckchen ist nicht nur eine Konkurrenzpflanze zum Giersch, sie sieht zudem auch noch wunderschön aus. Je nach Sorte kann die Pflanze eine Höhe von 50 bis 90 Zentimetern erreichen. Ihre üppigen Blätter bedecken einen Großteil des Bodens, auf dem sie wächst. Mitten heraus steht, von April bis September, die Blüte.
Das Purpurglöckchen gibt es in verschiedenen Farben. Mal ist das Blattwerk dunkelgrün oder dunkelrot und die Blüten mal hellrosa und mal rot. Der perfekte Standort für sie ist ein halbschattiger oder absonniger Platz. Bei einer regelmäßigen Wasserversorgung kann man sie aber auch an einen sonnigen Platz pflanzen. Egal wo man das Purpurglöckchen hinsetzen möchte, die Pflanze kann wunderbar Giersch verdrängen.
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Teppich-Knöterich (Persicaria affinis)
Teppich-Knöterich oder auch Scheckenknöterich bietet sich ebenfalls als Konkurrenzpflanze zum Giersch an. Diese Pflanze kann den Giersch ebenfalls wunderbar verdrängen. Auch wenn er mit einer Höhe von 20 bis 30 Zentimetern verhältnismäßig niedrig wächst, kann er dem Giersch den Lebensraum nehmen und ihm vorbeugen. Er blüht in der Zeit von Juli bis September. Seine Blüten sind zuerst weiß und wechseln dann die Farbe in ein kräftiges rosa. Diese Staude ist besonders für sonnige Plätze geeignet. Im Schatten wächst der Teppich-Knöterich zwar auch, bildet aber weniger Blüten aus.
Syrisches Brandkraut (Phlomis russeliana)
Bei dieser Pflanze handelt es sich um eine wuchs- und blühfreudige Staude, die sich über unterirdische Ausläufer vermehrt. Sie kann bis zu 60 Zentimeter hoch werden und beschattet so ausgiebig den Boden. Der Giersch bekommt kein Licht mehr und wird erfolgreich verdrängt. Auch wenn diese Pflanze nur kurz blüht, kann man sich dennoch das ganze Jahr an ihr erfreuen. Die vertrockneten Blüten sind eine hübsche Dekoration im Garten.