13. Januar 2021, 16:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Für viele Zimmerpflanzen wird es schnell zum Problem, wenn sie regelmäßig mit Leitungswasser gegossen werden. Aber warum ist das so? Und welche Pflanzen kommen mit weichem Wasser besser zurecht?
Es scheint wie verhext. Obwohl man die Pflanzen in der Wohnung und auf dem Balkon regelmäßig und gewissenhaft gießt, zeigen sich nach kurzer Zeit gelb verfärbte Blätter. Dann sind die Pflanzen an der Blattchlorose erkrankt, an der sie schließlich eingehen. Klar, damit Pflanzen gut gedeihen, ist der richtige Standort und ein geeignetes Substrat wichtig. Doch auch die Qualität des Gießwassers muss stimmen. Leitungswasser eignet sich beispielsweise nur bedingt für viele Zimmerpflanzen.
Viele Pflanzen vertragen kein hartes Leitungswasser
Vor allem Planzen, die einen sauren Boden brauchen, um gut zu gedeihen, kommen mit hartem Leitungswasser schlecht zurecht. Darunter fallen Orchideen, Azaleen, Gardenien, Bromelien oder Kamelien. Im Garten sind es Rhododendren und Farne, die weiches Wasser und einen sauren Boden brauchen.
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Weshalb kann Leitungswasser Pflanzen schaden?
Leitungswasser besitzt oftmals einen recht hohen Härtegrad. Dann enthält das Wasser viel Kalzium und Magnesium, woraus kalkreiches, hartes Wasser wird. Werden Balkon- und Zimmerpflanzen regelmäßig mit hartem Wasser gegossen, reichert sich der Kalk mit der Zeit in der Blumenerde an. Als Folge steigt auch der Säuregrad, der sogenannte pH-Wert der Erde. Die Pflanzen können dann immer weniger Nährstoffe aufnehmen und gehen schließlich ein.
Ein pH-Wert von 6 gilt für Gießwasser als optimal. Meist liegt der pH-Wert des Leitungswassers aber darüber. Letztlich unterscheidet sich der Wert jedoch von Region zu Region. Wie hoch Härtegrad und pH-Wert des Leitungswassers sind, erfährt man meist auf der Internetseite des zuständigen Wasserversorgers.
Regenwasser als Gießwasser
Im Garten treten Mangelerscheinungen an den Pflanzen durch zu viel Kalk seltener auf als bei Zimmerpflanzen. Denn Regenwasser ist oft deutlich weicher als das Wasser aus der Leitung. Wer das kostbare Nass als Gießwasser für Zimmerpflanzen verwenden will, kann es im Garten zum Beispiel über eine Regenrinne in einer Regentonne sammeln. Auch auf dem Balkon lässt sich mit platzsparenden Tricks Regenwasser effektiv auffangen.
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Leitungswasser zum Gießen der Pflanzen verdünnen oder abkochen
Hartes Leitungswasser lässt sich aber auch in weiches Gießwasser verwandeln, indem es mit destilliertem Wasser verdünnt wird. Ideal ist ein Mischungsverhältnis von zwei Teilen Leitungswasser zu einem Teil destilliertem Wasser. Dieses entsalzte Wasser bekommt man beispielsweise im Drogeriemarkt. Auch durch einen kleinen Schuss Essig kann man den Säuregehalt des Leitungswassers erhöhen und so den pH-Wert senken. Doch Achtung: Zu viel Säure lässt die Pflanzen wiederum schnell welken.
Wer sich Essig und destilliertes Wasser sparen möchte, kann Leitungswasser auch einfach abkochen. Durch die Hitze lösen sich die kalkhaltigen Verbindungen und das Wasser wird weicher. Doch bevor damit die Pflanzen gegossen werden, sollte das abgekochte Wasser ausreichend abkühlen.