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Zeitpunkt, Temperatur, Beleuchtung, ...

8 praktische Tipps zum Überwintern von Pflanzen

Pflanzen überwintern
Ein Zitronenbäumchen sollte im Herbst nach drinnen gebracht werden, um dort zu überwintern Foto: Getty Images / TG23
Felix Mildner
Redaktionsleiter

17. November 2024, 6:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Frostgefahr, Lichtmangel, Trockenheit: Die kalte Jahreszeit ist eine echte Herausforderung für Pflanzen – zumindest, wenn sie draußen bleiben. Wie man sie richtig auf den Winter vorbereitet.

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Im Sommer bringen mediterrane Kübelpflanzen wie Oleander, Palmen und Bananen südländisches Flair auf den Balkon und die Terrasse. Doch sinken die Temperaturen im Herbst, stellt sich die Frage, wie sie den Winter unbeschadet überstehen. Für viele tropische und mediterrane Pflanzen ist der deutsche Winter deutlich zu kalt – sie brauchen ein geeignetes Winterquartier. Hier sind acht praktische Tipps zum Überwintern von Pflanzen.

1. Der richtige Zeitpunkt zum Reinholen

Die Empfindlichkeit gegenüber Frost unterscheidet sich je nach Pflanzenart. Banane und Engelstrompete sind besonders kälteempfindlich und sollten noch vor dem ersten Frost ins Winterquartier. Bei Temperaturen unter minus 5 Grad Celsius ist es auch für Pflanzen wie Schönmalve, Kassie, Citrus und Bleiwurz Zeit zum Überwintern in frostfreien Bereiche. Robustere Pflanzen wie Feige, Lorbeer, Olive und Granatapfel kommen dagegen erst bei minus 10 Grad ins Quartier.

„Es ist sogar möglich, dass eine Olive an einem geschützten Standort nahe der wärmenden Hauswand im Freien bleibt“, erklärt die Gärtnerin Karin Otten aus Jever. Dies gilt auch für Lorbeer und Schmucklilie, allerdings ist ein Schutz vor Kälte und Frost ratsam. Wer solche Exoten draußen lässt, muss im Frühjahr mit Frostschäden und einem kräftigen Rückschnitt rechnen.

Mehr dazu: Wie man Topfpflanzen richtig überwintert

2. Die ideale Temperatur im Winterquartier

Ein Winterquartier sollte eine Temperatur zwischen 2 und 10 Grad Celsius aufweisen. Räume, die wärmer als 15 Grad Celsius sind, eignen sich nur bedingt, da wärmere Luft oft trockener ist. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt, dass Palmen wie die Phoenix-Palme, Chamaerops, Citrus und Hibiskus bei Temperaturen bis zu 15 Grad überwintern können.

Garagen, die oft bei minus 10 Grad Celsius oder etwas wärmer bleiben, eignen sich gut für winterharte Pflanzen wie Feigen und Granatäpfel. In modernen, gut isolierten Kellern hingegen ist es oft zu warm. Die Pflanzen benötigen diese kühle Umgebung, um ihren Stoffwechsel auf eine Ruhephase einzustellen und so gesund zu bleiben.

3. Faustformel für die richtigen Lichtverhältnisse

Je dunkler das Winterquartier, desto kälter sollte es sein. Diese Faustregel hilft, die Stoffwechselaktivität der Pflanzen auf einem Minimum zu halten und das Wachstum von dünnen, langen Trieben – sogenannten „Geiltrieben“ – zu vermeiden. Karin Otten betont: „Kommt die Pflanze im Frühjahr dann ins Freie, ist sie anfällig für Schädlinge und Krankheiten, verbrennt leicht oder bricht beim ersten Windstoß.“

Mehr dazu: 4 Fehler, die man beim Überwintern von Pflanzen vermeiden sollte

4. Richtig gießen und düngen

Pflanzen im Winterquartier brauchen weniger Wasser, da ihr Stoffwechsel verlangsamt ist. Aufgrund der oft trockenen Raumluft kann die Erde jedoch schneller austrocknen. Daher ist es ratsam, etwa alle zehn Tage die Feuchtigkeit im Topf zu überprüfen. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt, in kälteren Räumen weniger zu gießen als in wärmeren, und rät von Düngemitteln im Winterquartier ab. Diese könnten die Pflanzen durch Überdüngung schädigen.

5. Bei Schädlingsbefall richtig handeln

Ein Wechsel ins Winterquartier kann für Pflanzen stressig sein und sie anfälliger für Schädlinge machen. Blattläuse, Schildläuse und Spinnmilben finden hier oft ideale Bedingungen. Gelbe Blätter, Blattfall oder klebrige Ablagerungen können auf Schädlingsbefall hinweisen. Schädlinge sollten möglichst frühzeitig entfernt und das Klima angepasst werden. Ein Wassersprüher hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Pflanzen widerstandsfähiger zu machen.

Passend dazu: Wie man Spinnmilben im Winter bei Zimmerpflanzen loswird

6. Platzprobleme durch Rückschnitt lösen

Die Landwirtschaftskammer rät, die Pflanzen vor dem Einräumen trocknen zu lassen und dann leicht zurückzuschneiden. Vor allem Engelstrompeten lassen sich durch einen kräftigen Rückschnitt kompakter machen. Für die meisten Pflanzen reicht es aus, etwa ein Drittel der sommerlichen Triebe zu kürzen. Oleander bildet jedoch oft schon Knospen für das nächste Jahr, daher sollte man ihn eher vorsichtig schneiden.

7. Pflanzen richtig im Freiland überwintern

Robuste Kübelpflanzen wie Olive oder Lorbeer können mit geeigneten Schutzmaßnahmen draußen überwintern. Der Topf sollte dafür auf Holzlatten oder Styropor gestellt werden, damit das Wasserabzugsloch nicht einfriert und der Topf im Boden isoliert bleibt. Styropor und Noppenfolie um den Topf schützen zusätzlich vor Kälte. Für die Krone der Pflanze eignen sich Jute oder Vlies als Schutz, die gleichzeitig eine Schattierung bieten – dies verhindert, dass die Pflanze bei Sonnenschein an warmen Wintertagen zu viel Energie verbraucht und Frostschäden riskiert.

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8. Alternativen zum Winterquartier

Wer zu Hause keinen geeigneten Platz für die Überwinterung hat, kann seine Pflanzen gegen eine Gebühr in Gärtnereien unterbringen. Viele Gärtnereien bieten Überwinterungsplätze an und übernehmen die Pflege bis zum Frühjahr. Dabei wird vertraglich festgelegt, von wann bis wann die Pflanze dort bleibt und wie die Pflege aussieht. „Am besten fragt man in der Gärtnerei nach, in der die Pflanze gekauft wurde“, rät Karin Otten.

Mit Material der dpa

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