1. Mai 2024, 12:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Pflaume gehört zu den beliebtesten Obstsorten aus dem heimischen Garten. Neben Apfel-, Birnen- und Quittenbaum ist der Pflaumenbaum besonders häufig anzutreffen. myHOMEBOOK verrät, wie er gut gedeiht und reichlich Pflaumen einbringt.
Pflaume, Zwetschge, Reneklode und Mirabelle: Sie alle gehören zu den Rosengewächsen (wie übrigens der Apfel auch). Der Pflaumenbaum (Prunus domestica) ist hierbei eng mit den anderen genannten Unterarten verwandt, aber von ihnen zu unterscheiden. Ist also von einem Zwetschgenkuchen die Rede, müssen auf diesem tatsächlich auch Zwetschgen verarbeitet sein. Pflaumen hingegen sind runder als Zwetschgen, oval geformt und meist auch kleiner als Pflaumen. Hier erfahren Sie, wie man einen Pflaumenbaum im Garten pflanzt und ihn richtig pflegt.
Übersicht
Pflaume pflanzen
Pflaumen können zwischen dem Spätherbst und dem Frühjahr gepflanzt werden, solange kein unmittelbarer Frost herrscht. Das Pflanzloch sollte tief und breit genug sein, um dem Wurzelballen ausreichend Platz zu bieten. Vor dem Einsetzen der Jungpflanze empfiehlt es sich, den Boden des Lochs mit Kompost auszulegen. Das Bäumchen wir so schon beim Anwachsen optimal mit Nährstoffen versorgt.
Pflaumenbaum
Boden
nährstoffreich und locker
Pflanzzeit
Spätherbst bis Frühjahr
Standort
sonnig und windgeschützt
Gießen
vor allem in den ersten Jahren
Erntezeit
Juni bis Oktober
Giftig
nein
Düngen
Kompostschicht nach der Blüte
ja
Aussehen und Wuchs
Laien können Pflaumen- von Birn- oder Apfelbäumen meist kaum unterscheiden. Sie alle gehören zu den Rosengewächsen und weisen auch gewisse Ähnlichkeiten auf. So ist der Wuchs in den ersten Jahren nach der Pflanzung meist schnell und stark, es bildet sich ein gerader, langer Stamm aus, an deren oberen Ende sich die Leittriebe gen Himmel strecken. Erst mit zunehmendem Alter bildet sich eine mehr oder weniger ausladende Krone aus, in der dann auch Blüten und anschließend Pflaumen zutage treten. Wie bei anderen Obstbäumen sind die Blüten des Pflaumenbaums weiß.
Standort und Boden
Wie Apfel und Birne mögen es auch Pflaumenbäume am liebsten warm, sonnig und windgeschützt. Pflaumen reifen am besten bei nährstoffreichen und lockeren, leicht feuchten Böden heran. Je nach Sorte können die Anforderungen aber auch unterschiedlich sein.
Sorten
Jede Pflaumensorte bringt andere Früchte, Wuchsformen und Aromen hervor. Selbst die Farbe und Form der Früchte kann variieren.
- Tophit & Hagenta: Diese beiden Zuchtformen gelten als besonders resistent gegen das Scharka-Virus. Es werden im Herbst große, besonders schwere Früchte ausgebildet.
- Königin Victoria: Diese Pflaumenbaumsorte stammt ursprünglich aus England und ist bekannt für ihre großen Früchte.
- Ontariopflaume: Während die meisten Pflaumensorten warme und sonnige Standorte bevorzugen, kommt die Ontariopflaume auch mit rauerem Klima zurecht und bildet eher kleine, dafür aber besonders feste und süße Früchte aus.
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Pflaumenbaum pflegen
Vor allem in den ersten Jahren brauchen Pflaumenbäume ausreichend Pflege, damit sie sich gut entwickeln. Folgende Tipps sollte man dabei berücksichtigen.
Bewässerung
Der Pflaumenbaum braucht besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung immer wieder regelmäßige Wassergaben. Ist er etwas größer und sein Wurzelwerk reicht tief in den Boden, reicht die Bewässerung an heißen und trockenen Tagen aus.
Düngung
Direkt nach der Blüte sollte eine Kompostschicht rund um den Stamm verteilt werden. Dies sorgt einerseits dafür, dass der Baum mit neuen Nähr- und Mineralstoffen versorgt wird und andererseits bildet sich so eine schützende Mulchschicht, die Feuchtigkeit im Boden hält.
Schnitt
Der Obstbaumschnitt ist eine Wissenschaft für sich. In den ersten Jahren gilt es aber vor allem, die Kronenbildung des Baums zu begünstigen. Verlangsamt sich das Wachstum und erste Blüten und Früchte werden gebildet, gilt es, alte Triebe regelmäßig auszulichten und den Austrieb neuer zu fördern. Denn an den neuen Trieben wachsen die saftigsten Früchte.
Mehr dazu: Worauf es beim Gehölzschnitt ankommt
Winterhärte
Pflaumen sind in unseren Breiten winterhart. Bei starkem Frost können einzelne Triebe oder Triebspitzen allerdings Schaden nehmen, besonders dann, wenn diese schon zum Teil ausgetrieben sind. Im Frühjahr sollten erfrorene Triebe entfernt werden.
Giftig
Der Pflaumenbaum, seine Triebe und Früchte sind nicht giftig. Nur die in den Kernen der Pflaumen enthaltene Blausäure kann bei größeren Mengen giftig sein.
Vermehrung
Pflaumen werden über Wurzelableger, Veredelung oder, für besonders Geduldige, über Aussaat vermehrt. Für Hobbygärtner sind alle drei Methoden aber meist zu anspruchsvoll und es lohnt sich, in einen Jungbaum aus dem Gartencenter zu investieren.
Alternativen
Wer schon einen Pflaumenbaum hat, kann diesen mit verwandten Obstbäumen kombinieren. Mirabellen sind sowohl farblich als auch geschmacklich eine gute Ergänzung. Auch Aprikosen bereichern den Obstteller und stellen ähnliche Ansprüche an Pflege und Standort wie die Pflaume.
Bienenfreundlichkeit
Bienen fliegen auf die Blüten von Pflaumenbäumen. Das ist auch wichtig, damit diese bestäubt werden und eine reiche Ernte einbringen.
Ernte
Pflaumen sind reif, wenn sie sich beim Anfassen leicht vom Zweig lösen und bei Druck ein wenig nachgeben. Oft fallen Pflaumen auch vom Baum, wenn sie überreif sind. Dies ist meist im September der Fall.
Verwendung
Pflaumen lassen sich frisch verzehren, können tiefgekühlt oder auch eingekocht einige Wochen und Monate haltbar gemacht werden. Generell können sie gut für Süßspeisen, Kuchen und Marmelade verwendet werden.
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Krankheiten und Schädlinge
Die größte Gefahr für einen Ernteausfall geht vom Scharka-Virus aus. Es löst ein vorzeitiges Herunterfallen der Pflaumen aus, obwohl diese noch gar nicht reif sind. Hierfür wurden extra tolerante Sorten gezüchtet, die es dem Hobbygärtner leichter machen. Auch die Pflaumensägewespe kann die Ernte durch das Zerfressen der Früchte deutlich schmälern und Pflaumenwickler sowie Blattläuse haben oft Blätter und Früchte der Pflaume auf dem Gewissen.