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Warum man Pilze aus dem Garten nicht auf dem Kompost entsorgen sollte

Auf dem Rasen treten Pilze insbesondere dann auf, wenn man ihn falsch pflegt
Auf dem Rasen treten Pilze insbesondere dann auf, wenn man ihn falsch pflegt Foto: Getty Images / © Jackie Bale
Christian Glass
Annelie Neumann
Christian Glass, Annelie Neumann

2. Oktober 2023, 16:48 Uhr | Lesezeit: 14 Minuten

Nicht nur im Wald können Pilze wachsen. In unseren Gärten fühlen sie sich mindestens genauso wohl. Der Unterschied: Während man sich über den Anblick im Wald freut, können sie auf einer gepflegten Rasenfläche stören. Wie man Pilze im Garten richtig entsorgt, erklärt myHOMEBOOK.

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Pilze haben ihren ganz eigenen Charme und gehören zu einer gemütlichen Herbstsaison einfach dazu – als Dekoration im Wald und Heim sowie verarbeitet in leckeren Pilzspeisen. Es gibt nur einen Ort, an dem man Fungi ungern sieht, und zwar im eigenen Garten. Welche Pilze im Garten wachsen können, wie man sie richtig entfernt und erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie man Pilze aus dem Garten entfernt

Wenn ein Pilz im Garten partout stört, kann man ihn behutsam mit einem scharfen Gartenmesser abschneiden. Jedoch wird dabei nur der Fruchtkörper entfernt. Der eigentliche Pilz ist das Myzel, das im Gartenboden munter weiter lebt. 

Bedeutet: Wer einen Pilz im Garten für längere Zeit Schach Matt setzen will, muss die Gartenerde umgraben und mit frischer Erde austauschen. Das bestätigt auch Hansjörg Beyer. Der Pilz-Sachverständige erklärt gegenüber myHOMEBOOK: „Pilze ‚abkneifen‘ bringt nichts, wenn man sie loswerden will. Und praktisch keine Methode gibt eine Garantie, unerwünschte Pilze dauerhaft fernzuhalten. Geht der eine Pilz, kommt der nächste. Für die Natur indessen sind Pilze sehr wichtig.“ 

Auch interessant: Was hinter den mysteriösen Pilzkreisen im Rasen steckt

Pilze im Garten – Vorsicht beim Entfernen

Pilze verbreiten sich über ihre Sporen. Die können beispielsweise durch einen Windstoß davongetragen werden. Sie haften aber auch am Fell eines vorbeistreifenden Tieres oder an einem menschlichen Hosenbein. Und der Mensch ist es auch, der die Pilzsporen versehentlich verteilt, indem er die Pilze falsch entfernt.

Generell gilt: Pilze haben in der Natur eine wichtige Funktion. Biologen kennen dafür verschiedene Begriffe, etwa „Folgezersetzer“. Kurz gefasst: Pilze räumen im Wald und Garten auf und bereichern die Bodenqualität.

Daneben gibt es noch die symbiontische und die parasitische Lebensweise unter Pilzen. „Erstere wird zum Beispiel von vielen Röhrlings-Arten praktiziert, wozu auch die Steinpilze (u.a. Boletus reticulatus, Boletus edulis) gehören. Diese Pilze gehen Lebensgemeinschaften mit Bäumen ein, wovon beide profitieren. Entfernt man den Pilz, leidet also auch der Baum.

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Wie entsorgt man Pilze im Garten richtig?

Pilze werden generell im Hausmüll entsorgt. Auf dem Kompost haben sie nichts zu suchen. Dort würden sie sich weiter vermehren und dann beim Austragen der Komposterde im ganzen Garten verteilt werden.

Anders verhält es sich natürlich, wenn man gerade auf dem Kompost Pilze züchten möchte, etwa Champignon-Arten (dort können sich dann aber auch Giftpilze ungewollt „einschleichen“). Übrigens haben Pilze leichtes Spiel beim Vermehren, wenn man die Fruchtkörper versehentlich beim Rasenmähen abgeschnitten hat.

Einige Pilzarten, die im heimischen Garten wachsen

Manche Pilze sind ungenießbar, andere Arten kann man nach eingehender Prüfung zu schmackhaften Speisen verarbeiten. Doch Vorsicht: Einige dieser Pilzarten haben giftige Doppelgänger. Um eine Pilzvergiftung zu vermeiden, sollten deshalb nur Pilze verarbeitet werden, die sich zweifelsfrei bestimmen lassen. Fünf Pilz-Arten, die im Garten auftauchen:

1. Nelkenschwindling (Marasmius oreades)

Zwei Nelken-Schwindlinge als Detailansicht im Wald
Der Nelken-Schwindling eignet sich gut zum Würzen oder als Suppenpilz Foto: Getty Images

Der Nelkenschwindling (Marasmius oreades) zählt zu den essbaren Pilzen im heimischen Garten. Der auch als Feld-Schwindling oder Rasen-Schwindling bekannte Gartenpilz hat blasse Lamellen und einen leicht bräunlichen Hut. Dieser ist zwei bis sechs Zentimeter groß und erst gewölbt. Später breitet er sich flach aus. Die Hutränder wirken oftmals leicht ausgefranst. Bei Hobbygärtnern ist dieser Pilz nicht gern gesehen, denn er stresst den Rasen mit seinen Hexenringen.

Wer ihn jedoch zweifelsfrei als Nelken-Schwindling identifiziert, kann den Hut und die Stielspitze wunderbar trocknen und für Soßen und Suppen verwenden. Auch gebraten schmeckt der Nelkenschwindling. Leider hat er mehrere giftige Doppelgänger.

Pilz-Experte Hansjörg Beyer erklärt: „Der Nelkenschwindling kann in erster Linie mit teilweise sehr giftigen Arten aus den Gattungen der Risspilze (Inocybe) und der Trichterlinge (Clitocybe) verwechselt werden. Ebenfalls in Betracht kommen Verwechslungen mit Düngerlingen (Panaeolus) und Kahlköpfen (Psilocybe), von denen einige Arten psychoaktive Substanzen enthalten.“ Der geprüfte Pilzsachverständige warnt hier vor „beabsichtigten Verwechslungen“. „Der mutwillig herbeigeführte Drogenrausch wäre auch ein Verstoß gegen das Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (BtMG) und strafbar!“

Doch können Nelkenschwindlinge sogar mit deformierten, leicht giftigen Karbol-Champignons (Agaricus xanthodermus) oder gar mit tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilzen (Amanita phalloides) verwechselt werden, wenn man die Merkmale nicht richtig beachtet.

Auch interessant: Pilze richtig trocknen und haltbar machen

2. Riesenbovist (Calvatia gigantea)

Detailansicht Riesenbovist
Imposanter Anblick: der Riesenbovist bildet weiße, große Kugeln als Fruchtkörper aus Foto: Getty Images

Riesenboviste können bis zu 50 Zentimeter groß werden. Sie sind kugelförmig und erst weiß, später gelboliv-braun. Beeindruckend: Der Pilz kann einen bis zu zehn Meter großen Hexenring zeichnen. Wer diesen Pilz in seinem Garten entdeckt, kann sich auf ein ergiebiges Mahl freuen. Denn der Verwandte aus der Familie der Champingons gilt als einer der größten Speisepilze.

Tipp vom Pilz-Experten Beyer: „Junge Riesenboviste können gebraten und verzehrt werden, ältere Exemplare riechen unangenehm nach Urin und sind zum Essen zu matschig.“

3. Tintlinge (Coprinus sensu lato) im Rasen erkennen

Detailansicht Tintlinge im Moos
Tintlinge wachsen in vielen Gärten und neigen nicht zu Hexenkreisen Foto: Getty Images

Pilzliebhaber werden sich über diesen Fund im Garten freuen: Schopf-Tintlinge (Coprinus comatus) gelten als ausgezeichnete Speisepilze mit mildem Geschmack. Die anderen Tintlings-Arten sind oft zierlicher und nicht unbedingt Speisepilze. Gut zu wissen: Diese Pilze bilden eher keine Hexenringe. Den Tintling erkennt man am weißen bis grauen bzw. bräunlichen, eichelförmigen Schirmchen, das sich mit der Zeit glockenförmig ausbildet.

Aber warum der Name „Tintling“? Pilz-Experte Hansjörg Beyer: „Fast alle Tintlings-Arten (Coprinus, Coprinopsis, Coprinellus) zerfließen im Alter zu schwarzer Tinte. Manche Arten können Vergiftungen hervorrufen, wenn vor bzw. nach dem Verzehr Alkohol konsumiert wurde. Dies ist etwa beim Graunen Faltentintling (Coprinopsis atramentaria) der Fall.“

4. Weißer Anis-Champignon (Agaricus arvensis oder Psalliota arvensis)

Der weiße Anis-Champignon hat ein nussiges und milchiges Aroma
Der weiße Anis-Champignon hat ein nussiges und milchiges Aroma Foto: Getty Images

Der auch als Schaf-Champignon oder Schaf-Egerling bekannte Pilz zählt zu den essbaren und sehr wohlschmeckenden Hutpilzen.

Wie man den Anis-Champignon erkennt? „Der Pilz hat jung grauweiße bis leicht rosafarbene und zum Alter hin schokoladenbraune Lamellen. Ein ganz wichtiges Merkmal ist der Geruch nach Anis bzw. Vogelsand. Dies kann man am besten feststellen, wenn man die Huthaut etwas abzieht und an dem freigesetzten Fleisch des Pilzes riecht. So kann man ihn von Knollenblätterpilzen unterscheiden. Zudem haben Champignons eben keine rein weißen Lamellen (siehe oben). Schwieriger ist die Unterscheidung von Karbol-Champignons, die schokoladenbraun werdende Lamellen aufweisen – ebenso wie ihre essbaren Verwandten. Die „Karbolis“ riechen aber, wie ihr Name schon sagt, nicht nach Anis, sondern nach Apotheke, Krankenhaus bzw. Chemikalien“, erklärt Hansjörg Beyer.

Achtung: Wer nach dem Anis-Champignon Ausschau hält, darf ihn keinesfalls mit hochgiftigen Knollenblätterpilzen verwechseln! Pilz-Experte Beyer warnt: „Der Verzehr des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides) kann schon in recht geringer Menge zu einer tödlichen Vergiftung führen!“

So sind in Deutschland der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) und der Kegelhütige Knollenblätterpilz (Amanita virosa) in vielen Regionen gegenwärtig. Speziell im Mittelmeer-Raum bzw. in warmen Gegenden kommt noch der Weiße Knollenblätterpilz (Amanita verna) hinzu. Alle drei Arten sind tödlich giftig!

Beyer mahnt zudem: „Im Berliner Raum etwa kann der Grüne Knollenblätterpilz mitunter massenhaft vorkommen. Alle drei Arten sind tödlich giftig! Der Kegelhütige Knollenblätterpilz ist weiß, der Grüne Knollenblätterpilz kann weiße Formen hervorbringen bzw. nach weiß ausblassen – dadurch ist Verwechselungsgefahr mit Champignons gegeben! Allerdings haben Knollenblätterpilze niemals schokoladenbraune Lamellen.“


5. Gemeiner Riesenschirmling (Macrolepiota procera)

Detailansicht Gemeiner Riesenschirmling im Gras wachsend
Der Gemeine Riesenschirmling ist ein gern gesehener Gast in vielen Gärten, lässt er sich doch schmackhaft zubereiten Foto: Getty Images

Ist er da, ist dieser Pilz im Garten kaum zu übersehen. Den Gemeinen Riesenschirmling (Macrolepiota procera) kennen viele Pilzsucher auch als Parasol oder Riesenschirmpilz. Sein Markenzeichen ist der große, schuppige Hut. Im Anfangsstadium erkennt man ihn an seinem paukenschlegelartigen Pilzkopf. Öffnet er seinen Schirm, reißt die Haut auf und die charakteristischen Schuppen entstehen. Der Kopf dieses Pilzes schafft es auf bis zu 30 Zentimeter.

Der Gemeine Riesenschirmling zählt ebenfalls zu den Champignonverwandten und ist von Juli bis Oktober deutschlandweit häufig anzutreffen. Leider ist diese Pilzart bei Hobbygärtnern jedoch wegen ihrer Tendenz, Hexenkreise zu bilden, wenig geschätzt. Roh sollte man den Gemeinen Riesenschirmling nicht verspeisen. Jedoch lässt er sich wunderbar wie ein Schnitzel panieren und braten. Doch Vorsicht! Dabei ziehen die Fruchtkörper gerne Fett, was die Pilze schwerer verdaulich macht. Ungeachtet dessen werden Riesenschirmlinge von manchen Menschen generell nicht vertragen. Wer ihn aber mag, wird auch an getrockneten und pulverisierten Stielen Gefallen finden, die Speisen eine Würze verleihen.

Achtung Doppelgänger: Allerdings hat auch dieser Pilz unter anderem mit dem ungenießbaren und zusammen mit Alkohol-Konsum giftigen Spitzschuppigen Stachel-Schirmling (Echinoderma asperum), dem giftigen Gift-Safranschirmling (Chlorophyllum venenatum) und dem ebenfalls giftigen Grünspor-Schirmling (Chlorophyllum molybdites) Doppelgänger. Hansjörg Beyer warnt: „Chlorophyllum molybdites kommt stärker in den USA als in Deutschland vor. Achtung also bei Urlaubsreisen!“ Vor allem aber ist der in Deutschland sehr häufige Garten-Safranschirmling (Chlorophyllum brunneum) problematisch, der auf Komposterde oder an stark humusreichen Plätzen wächst und eine stark abgesetzte Knolle hat.

Pilz-Experte Beyer: „Unter den sogenannten Safran-Schirmlingen (Chlorophyllum) gilt der Gemeine Safran-Schirmling (Chlorophyllum rachodes) als wohlschmeckender Speisepilz. Dagegen können der besagte Garten-Safran-Schirmling (Chlorophyllum brunneum) und die anderen genannten Pilze aus dieser Gruppe heftige Brechdurchfälle auslösen.“

Wann wachsen Pilze im Garten?

Nach einem spätsommerlichen Regenguss gedeihen Pilze besonders schnell. Pralle Sonne mögen sie hingegen eher nicht, suchen sich meist lieber ein schattiges Plätzchen unter einem Baum oder Strauch. Ein saftiger Rasen oder Totholz zieht die Sporen ebenfalls magisch an. Auch ein verfilzter Rasen bietet den Sporen ein ideales Bett zum Siedeln. Hat man keine Lust auf das Aufsammeln und Entfernen der Pilze, sollte man den Rasen im Garten regelmäßig pflegen, düngen und vertikutieren. Einen nährstoffreichen Boden verschmähen viele Pilzarten, sie mögen es eher nährstoffarm.

Doch der Pilz-Experte schränkt ein: Viele Pilzarten wachsen auch gerade auf nährstoffreichen Böden! Starkes Düngen kann außerdem für die Pflanzen nachteilhaft sein.

Um eine größere Besiedlung durch Pilze vorzubeugen, sollte man regelmäßig auch den pH-Wert der Gartenerde messen. Misst der Wert des Bodens 6,5 oder weniger, ist die Erde sauer. Darin sprießen Pilze besonders gern. Man kann den Boden mit Kalk neutralisieren. Um den pH-Wert zu ermitteln, kann man ein Boden-Messgerät einsetzen, das unter anderem auch die Feuchtigkeit messen kann.

Pilzexperten mahnen zur Vorsicht beim pH-Wert

Pilzexperten sagen jedoch, dass man zwar die einen Pilze vertreibt, wenn man den pH-Wert der Gartenerde verändert. Allerdings lockt man auf diese Weise andere Pilze wiederum an.

Pilze im Garten: Speisemorchel im Garten
Kostbar und köstlich: Speisemorcheln sind eine wahre Wonne Foto: Getty Images

Kalk spielt dabei eine wichtige Rolle. Eine wahre und rare Kostbarkeit ist die Speisemorchel (Morchella esculenta). Das „Gold des Waldes“ zeigt sich im Frühjahr mitunter auch in dem einen oder anderen Garten. Jeder Freizeitgärtner ist dann nur zu beneiden, gelten Morcheln unter Feinschmeckern als Delikatesse. Speisemorcheln bevorzugen kalkhaltige Böden und die Nähe zu alten Obstbäumen. Wie man Kalk im Garten verwendet, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.

Hexenringe im Rasen – was verbirgt sich dahinter?

Pilze wachsen selten allein. Immer wieder kommt es vor, dass sie dabei sogar als sogenannter Hexenring aus dem Boden empor kommen
Pilze wachsen selten allein. Immer wieder kommt es vor, dass sie dabei sogar als sogenannter Hexenring aus dem Boden empor kommen Foto: picture alliance / blickwinkel/F. Hecker

Diverse Hutpilze wie zum Beispiel der Wiesen-Champignon (Agaricus campestris), der Nelken-Schwindling (Marasmius oreades), der Mairitterling (Calocybe gambosa) oder auch der Alkalische Rötling (Entoloma rhodopolium) neigen dazu, sich in kreis- oder halbkreisförmiger Ausrichtung in sogenannten Hexenringen auszubreiten. Auf lange Sicht schädigen die Hexenringe mit ihren Pilzfruchtkörpern in der Tendenz den Rasen. Trockenschäden und Verfärbungen sind die Folge.

Übrigens: Einst glaubten viele Menschen, dass sich Feen und Hexen die Pilzringe als Versammlungsort nutzen. Daher auch der Name Hexen- oder Feenring.

Sind Baumpilze giftig?

Nicht nur auf dem Rasen oder der Wiese wachsen Pilze. Auch an Gartenbäumen lassen sich Baumpilze finden. Obwohl sie den gewöhnlichen Speisepilzen ähneln, die man auch selbst im Garten anbauen kann, sollte man sie lieber nicht essen. Manche sind zwar zum Verzehr geeignet. Als Laie sollte man davon jedoch lieber absehen.

Einige Baumpilze sind nicht nur ungenießbar, sondern durchaus giftig. Dazu zählt unter anderem der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus nidulans). Andere Baumpilze, wie der weitverbreitete Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), können gesundheitsschädigend sein, wenn sie beispielsweise an einer giftigen Eibe wachsen. Im Zweifel gilt wie immer bei Pilzen: Ist man sich nicht sicher, sollte man unbedingt einen Experten konsultieren, der den Pilz genau bestimmen kann.

Schwefelporlinge sind außerdem roh giftig. Manche von ihnen enthalten darüber hinaus Bitterstoffe. Sie sollten erst abgebrüht und dann gebraten werden. Verwendet werden nur jüngere Exemplare, die sich gut schneiden lassen. Manche Menschen erkennen in dem Pilz ein Geschmack nach Huhn, so dass er auch als „Chicken of the woods“ bezeichnet wird. Diskutiert werden Schwefelporlinge und verschiedene andere Porlings-Arten inzwischen sogar für medizinische Zwecke.

Passend dazu: Welche Baumpilze sind wirklich schädlich – und was kann man tun?

Hallimasch-Arten zeigen an, ob ein Baum gefällt werden sollte

„Viele Gartenfreunde bringen den Netzstieligen Hexenröhrling (Suillellus luridus) zu mir in die Pilzberatung beim Botanischen Museum Berlin“, sagt Beyer. Der Pilz geht Lebensgemeinschaften vor allem mit Buchen, Birken und Linden ein, liebt dabei mineralisch-basische Böden, die es in Gärten und Parkanlagen viel gibt. Pilz-Experte Beyer sagt: „Durch seine roten bis orange-gelblichen Röhren und die Blauverfärbung des Fleisches sieht der kompakte Pilz für manche Gartenfreunde durchaus etwas „spooky“ aus. Roh ist er giftig, gut durchgebraten wohlschmeckend, wird aber nicht von allen Menschen vertragen. Er lässt sich auch gut trocknen.“    

Parasistisch hingegen leben etwa die Hallimasch-Arten (Armillaria solidipes und andere). Hat man letztere im Garten an lebenden Bäumen, sollte man prüfen lassen, ob der Baum gefällt werden muss, da seine Standsicherheit beeinträchtigt sein kann. Dies gilt übrigens auch beim Befall durch den oben genannten Schwefelporling (Laetiporus sulphureus)“, erklärt Beyer.

Nicht zuletzt stehen viele Pilze jedoch unter Naturschutz. Wer sie also aus dem Garten entfernen will, sollte immer genau abwägen, ob man damit nicht eher Schaden anrichtet, als den Garten zu pflegen.

Passend dazu: Pilze richtig lagern und verarbeiten, damit sie länger halten

Alternative: Pilz einfach nicht aus Garten entfernen

Stört man sich nicht am Anblick der Pilze, kann man diese auch einfach stehen lassen, bis sie von allein wieder verschwinden. Nicht alle Pilzarten richten Schaden an. Im Gegenteil: Wie schon gesagt, sind Pilze grundsätzlich auch wichtige Helfer in Wald und Garten. Und einige Speisepilze lassen sich auch recht leicht selbst im Garten züchten.

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Verbände bieten viele Tipps rund um Pilze

Wertvolle Informationen zu Pilzen bieten die Experten des Botanischen Museums Berlin oder von Fachverbänden wie die Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft-Berlin-Brandenburg, der Brandenburgische Landesverband der Pilzsachverständingen oder die Deutsche Gesellschaft für Mykologie.

Themen Herbst Rasen
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