16. November 2020, 4:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Portulak ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Das Gemüse strotzt nur so vor gesunden Inhaltsstoffen. Wie man es selbst anbaut? Hier erfahren Sie es.
Portulak ist eine Gemüse- und Würzpflanze. Die jungen Blätter schmecken nussig und etwas sauer, aber gut. Das Burzelkraut, wie Portulak auch genannt wird, kann man vielseitig in der Küche verwenden. Zum Beispiel gedünstet und mit Sahne verfeinert oder überbacken. Mit Eigelb und Mehlbutter gebunden gibt gehacktes Portulak ein holländisches Gericht. Problem: Im Supermarkt wird das Wildgemüse nur selten angeboten. Wer mag und kann, sollte Portulak selbst anbauen. Platzproblem? Das Argument zählt nicht. Portulak gedeiht auch gut im Topf auf der Fensterbank.
Portulak
Boden
durchlässig, nährstoffreich
Pflanzzeit
Herbst bis Winter
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
regelmäßig, aber nicht zu nass
Erntezeit
ca. 4-6 Monate nach Aussaat
Giftig
nein
Düngen
nicht erforderlich
ja, sollte aber mit Vlies abgedeckt werden
Was Portulak so gesund macht
Im Geschmack leicht säuerlich und etwas salzig gibt das Burzelkraut jedem sonst langweiligem Salat die extra Portion an Pep. Das Aroma ist das eine, doch auch die gesunden Inhaltsstoffe sprechen für sich: Vitamin C, Omega 3 Fettsäuren, Mineralstoffe sowie Spurenelemente.
Auch Manuel Larbig ist von Portulak begeistert. Der Biologe und Wildkräuter-Experte erklärt: „Sommerportulak kommt vermutlich aus Südeuropa und wird seit vielen tausend Jahren als Wildgemüse verwendet. Er ist sehr knackig-frisch und kann sowohl kalt als Salat, als auch in warmen Speisen verwendet werden. Dabei liefert er eine Menge Vitamine , sowie Magnesium, Calcium, Kalium und Eisen. Ein zweites mal aufwärmen sollte man ihn hingegen nicht, denn der hohe Nitratgehalt kann dann durch Umsetzungsprozesse Krebs fördern.“
Auch interessant: Welche Sorten eignen sich als mehrjähriges Gemüse?
Wann soll man Portulak ziehen
Der winterharte Portulak mag es kalt, um gut auszukeimen. Bedeutet: Die Samen sollte man im Garten ab Herbst bis in den Winter aussähen. Frei wachsende Pflanzen werden in der Regel erst im Frühjahr geerntet. Gehen die Temperaturen tief in den Keller, sollten Hobbygärtner zum Schutz vor der Kälte ein Vlies über die einjährigen Pflanzen legen.
Wann erntet man das Power-Gemüse?
Das Pflänzchen hat es in sich, was das Tempo beim Wachsen angeht. Die erste Ernte gibt es schon nach vier bis sechs Wochen. Das schmackhafte Gewächs braucht jedoch stabile Temperaturen, wie sie im Gewächshaus herrschen. Aber auch im Balkonkasten kann Portulak gut gedeihen. Und das sogar über den ganzen Winter hinweg.
Passend dazu: Welches Gemüse muss man vor dem ersten Frost ernten?
Gardening Wie man Mangold im Garten pflanzt, pflegt und erntet
Vitamine im Winter 6 Wintergemüse, die man im Herbst pflanzt
Mit einfachem Rezept Fenchel im eigenen Garten anbauen
Wie erntet man Portulak?
Beim Ernten werden die kleinen Blätter rund zwei Zentimeter oberhalb des Bodens gekappt. Wo abgeschnitten wurde, wächst neues Grün wieder nach. Die Vitamin-Bombe liefert über die kalte Jahreszeit immer wieder neue Nahrung.