26. Mai 2024, 14:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sie sind mit den Heidelbeeren verwandt, immergrün und können gut als Bodendecker genutzt werden: die Preiselbeeren. Was beim Anbau der Zwergsträucher zu beachten ist, erfahren Sie hier auf myHOMEBOOK.
Was den Anbau von Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea) im Garten etwas kompliziert macht, ist ihr spezieller Bodenanspruch. Genau wie ihre Verwandten, die Heidelbeeren und die Cranberrys, benötigen sie nämlich einen ausreichend sauren Boden. Doch wenn diese Voraussetzung gegeben ist, sind Preiselbeeren unkompliziert im Anbau. Die immergrüne Pflanze, auch als Kronsbeere, Riffelbeere oder Fuchsbeere bekannt, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse und ist in Europa, Asien und Nordamerika weit verbreitet.
Preiselbeeren pflanzen
Die besten Pflanzzeit für Preiselbeeren ist das Frühjahr. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 25 bis 40 Zentimeter betragen. Wenn pro Quadratmeter sechs bis acht Pflanzen gesetzt werden, ist der Boden nach wenigen Jahren vollständig bedeckt. Um die Bildung neuer Triebe zu fördern, sollten die Pflanzen rund zwei Zentimeter tiefer in die Erde gesetzt werden, als sie zuvor im Topf gestanden haben. Preiselbeeren sind in der Regel selbstfruchtbar. Dennoch kann sich die Pflanzung mehrerer Sorten positiv auf den Ertrag auswirken.
Preiselbeere
Boden
sauer, locker und feucht
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
regelmäßig
Erntezeit
Juli bis Oktober
Giftig
nein
Düngen
kaum nötig
ja
Aussehen und Wuchs
Preiselbeeren sind winterharte, immergrüne Zwergsträucher, die eine Höhe von 20 bis maximal 30 Zentimeter erreichen und sich durch unterirdische Ausläufer ausbreiten. Die kleinen, ledrigen, dunkelgrün glänzenden Blätter erinnern an die Blätter des Buchsbaums. Von Ende Mai bis Anfang August zeigen die Preiselbeeren ihre weißen bis rosafarbene Glockenblüten. Aus ihnen entwickeln sich die glänzend roten, rundlichen Beeren, die weißes Fruchtfleisch und viele Samen enthalten.
Standort und Boden
Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte sandig-humos, locker und feucht sein. Darüber hinaus benötigen Preiselbeeren einen sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6. Die meisten Gartenböden sind daher ungeeignet für den Anbau von Preiselbeeren. Wer die Beeren dennoch anbauen möchte, muss entweder den Boden aufbereiten oder pflanzt die Sträucher in Kübel, die mit saurer Erde befüllt werden. Wenn Sie torffreie Erde kaufen, schützen Sie damit Moore und Klima.
Preiselbeeren können gut als Bodendecker eingesetzt werden und eignen sich für Kombinationen mit Heidelbeeren oder Rhododendren.
Sortentipps
- ‚Fireballs‘ ist eine ertragreiche Sorte mit großen Früchten, die sich auch für den Frischverzehr eignen.
- Die erbsengroßen, herb-sauren Früchte der Sorte ‚Koralle‘ schmecken verarbeitet am besten.
- ‚Erntedank‘ ist eine aus Deutschland stammende Sorte, deren kleine bis mittelgroßen Früchte auch für den Frischverzehr geeignet sind.
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Preiselbeeren pflegen
Preiselbeere sind – abgesehen von ihren speziellen Bodenansprüchen – unkompliziert. Die wohl wichtigste Pflegemaßnahme besteht darin, den Boden von Unkraut freizuhalten, weil die Pflanzen konkurrenzschwach sind und sich schnell überwuchern lassen. Was darüber hinaus zu tun ist, erfahren Sie in den folgenden Pflegetipps:
Bewässerung
Preiselbeeren bevorzugen einen feuchten Boden und sollten daher besonders in Trockenphasen regelmäßig durchdringend gegossen werden. Da die Pflanzen kalkempfindlich sind, empfiehlt es sich, Regenwasser zu nutzen.
Düngung
Preiselbeeren kommen auch auf mageren Böden gut zurecht. Wenn die Pflanzen alle paar Jahre mit einem organischen Dünger versorgt werden, reicht das vollkommen aus.
Schnitt
Preiselbeeren können geschnitten werden, wenn sie sich zu weit ausbreiten. Auch alte oder beschädigte Triebe können entfernt werden.
Vermehrung
Preiselbeeren lassen sich durch Ausläufer und Stecklinge vermehren. Unkomplizierter ist die Vermehrung über Ausläufer, die von der Mutterpflanze abgestochen werden. Soll die Vermehrung über Stecklinge erfolgen, werden dazu im Frühsommer etwa fünf Zentimeter lange, einjährige Triebe geschnitten.
Überwinterung
Preiselbeeren sind vollkommen winterhart und brauchen keinerlei Winterschutz.
Giftigkeit
Die Früchte der Preiselbeeren sind ungiftig. Die Blätter hingegen sollen beim Verzehr von größeren Mengen giftig sein.
Alternativen
Ähnliche Pflanzen sind Heidelbeeren und Cranberrys. Auch sie benötigen einen sauren Boden.
Bienenfreundlichkeit
Preiselbeeren sind bei Bienen, Raupen und Schwebfliegen vor allem wegen ihres hohen Nektargehaltes sehr begehrt.
Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten und Schädlingen bleiben Preiselbeeren weitgehend verschont. Ist der Boden jedoch zu kalkhaltig, kann eine Chlorose auftreten, die sich an einer Gelbfärbung der Blätter erkennen lässt.
Ernte
Die Erntezeit von Preiselbeeren liegt je nach Sorte zwischen Juli und Oktober. Die Früchte sind reif, wenn sie kräftig rot gefärbt sind. Geerntet wird in mehreren Durchgängen, weil die Früchte zeitversetzt reifen. Wer viele Preiselbeersträucher zu beernten hat, kann sich die Arbeit mit einem Erntekamm deutlich erleichtern. Um die Beeren haltbar zu machen, kann man sie einfrieren oder trocknen.
Verwendung als Heilpflanze
Preiselbeeren wirken antibakteriell, entzündungshemmend und harntreibend. Daher werden sie in der Naturheilkunde hauptsächlich bei Blasenentzündungen, Harnwegsinfektion und Nierenbeckenentzündungen eingesetzt. Außerdem sollen Preiselbeeren den Cholesterinspiegel senken, die Blutgefäße reinigen und die Zellerneuerung anregen.
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Verwendung in der Küche
Preiselbeeren können sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden. Allerdings schmecken viele Sorten im rohen Zustand so herb und sauer, dass sie kaum genießbar sind. Traditionell werden die Beeren zu Marmelade, Gelee, Kompott oder Saft verarbeitet. Auch in Gebäck machen sie sich gut.
Kalkempfindliche Pflanzen richtig gießen
„Während Leitungswasser sehr kalkhaltig sein kann, ist Regenwasser kalkarm. Besonders großen Nutzen bringt das Gießen mit Regenwasser daher kalkempfindlichen Pflanzen, zu denen neben Preiselbeeren auch Heidelbeeren, Cranberrys, Rhododendren, Hortensien und Azaleen gehören.“