26. Oktober 2022, 12:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Bei Quitten ist im Herbst die Erntezeit gekommen. Was Hobbygärtner bei der Ernte der gelben Früchte beachten sollten, wie man Quitten richtig lagert und verarbeitet, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Die in hiesigen Gefilden heimischen Quitten sind nah verwandt mit Äpfeln und Birnen – haben jedoch ihren ganz eigenen Geschmack. Roh sollte man die Früchte zum Beispiel nicht verzehren. Sie schmecken sauer, holzig und hinterlassen einen pelzigen Geschmack im Mund. Allerdings schmecken die Früchte verarbeitet zum Beispiel als Chutney.
Übersicht
Quitten
Boden
gut durchlässig, humusreich
Pflanzzeit
Frühjahr oder Herbst
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
nur bei besonders heißen Tagen
Erntezeit
Herbst
Giftig
ja (Samen enthalten Blausäure)
Düngen
alle zwei Jahre mit Kompost
ja
Quitten im eigenen Garten anbauen
Pflanzen kann man den Quittenbaum im Frühjahr oder im Herbst. Der Standort sollte so gewählt werden, dass der Baum genügend Platz hat, um sich richtig entfalten zu können. Immerhin werden diese Obstgehölze bis zu acht Meter hoch. Wer seine eigenen Quitten ernten möchte, muss vier Jahre warten. Erst dann trägt ein junger Baum Früchte.
Die optimale Pflege
Bewässerung
Quittenbäume gelten als pflegeleicht. Die Bäume haben tief reichende Wurzeln. Durch diese können sie sich mit Wasser und den nötigen Nährstoffen versorgen. Hobbygärtner müssen die Pflanzen nur an besonders heißen Tagen im Sommer mit Wasser versorgen.
Düngung
Eine Düngung ist ebenfalls nicht oft nötig. Alle zwei Jahre kann man die Erde mit Kompost versetzen.
Schnitt
Alle zwei bis drei Jahre ist es nötig, die Baumkrone auszulichten. Bei jungen Bäumen fördert man durch das Beschneiden der Triebe eine Verzweigung der Krone. Der Schnitt sollte erst im Frühling erfolgen.
Wann kann man Quitten ernten?
Die Früchte sollten geerntet werden, wenn sie noch nicht völlig ausgereift sind. Man sollte also den Zeitpunkt im Herbst abpassen, an dem die Farbe der Quitten von Grün zu Gelb wechselt. Lässt man die Früchte völlig ausreifen, verlieren sie zunehmend an Pektin. Und dieses kann bei der weiteren Verarbeitung der Früchte gute Dienste leisten.
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Quitten ernten und verarbeiten
Das Obst eignet sich gut für Marmeladen, Gelees und Säfte. Den Saft gewinnt man am besten mithilfe eines Dampfentsafters. Aus der gewonnenen Flüssigkeit lässt sich dann unter Einsatz von Gelierzucker ein leckeres Gelee herstellen. Beides wird miteinander vermengt und zum Kochen gebracht. Dabei muss regelmäßig gerührt werden. Nach vier Minuten sollte der süße Aufstrich fertig sein und in die bereitstehenden Gläser gefüllt werden.
Rezept für ein Quitten-Chili-Chutney
Eine herzhafte Alternative zum Gelee ist ein Quitten-Chili-Chutney. Dafür braucht man:
- ein Kilogramm Quitten
- zwei Chilischoten
- Ingwer
- drei Schalotten
- 200 Milliliter Weißweinessig
- zwei Teelöffel Salz
- 250 Gramm Zucker
- eine Stange Zimt
Die Zubereitung ist recht simpel. So geht’s:
- Als Erstes gilt es die Früchte vorzubereiten. Die Quitten waschen und anschließend in kleine Würfel schneiden.
- Zu den Quitten kommt nun Zucker und Salz. Gut vermischen und für eine Stunde zur Seite stellen.
- In der Zwischenzeit kann man die Schalotten und den Ingwer fein würfeln. Die Chilis schneidet man in dünne Streifen.
- Nach einer Stunde kann man die Quitten mit den restlichen Zutaten vermengen und aufkochen. Die Hitze reduziert man langsam.
- Zu guter Letzt füllt man das Chutney in Gläser und verschließt sie sofort.
Wie kann man die Heilkräfte von Quitten nutzen?
Früher machte man sich vor allem die Heilkräfte der Quitte zunutze. Hilfreich ist ihr Einsatz bei Verdauungsbeschwerden, Erkältungen, hohem Blutdruck oder Hautbeschwerden. Aus dem Samen der Frucht und den Blättern des Baumes kann ein Tee zubereitet werden. Dabei ist zu beachten, dass die Samen nicht zerkleinert werden dürfen, da sonst Blausäure freigesetzt wird.
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Sind Quitten winterhart?
In der Regel halten ausgewachsene Quittenbäume den Frost im Winter gut stand. Dennoch schadet es nicht, insbesondere junge Bäume zu schützen. So ist es wichtig, sie erst nach dem Frost im Garten zu pflanzen. Zudem kann man junge Bäume mit Vlies vor Frost schützen.
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Krankheiten und Schädlinge
Quitten sind für verschiedene Krankheiten anfällig. Finden sich faulige Früchte am Baum, kann das ein Zeichen für die Monilia-Fruchtfäule. Ein anderer Pilz kann für den sogenannten Quittenrost verantwortlich sein. Die Blätter färben sich bei dieser Erkrankung braun und fallen ab. Betroffene Äste sollte man großzügig abschneiden und entsorgen. Zu den Schädlingen, die Quitten gerne befallen, zählen die San-Josè-Schildlaus, der Frostspanner und der Apfelwickler.