Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Ideal für Anfänger

Rhabarber pflanzen und pflegen – Tipps für eine reiche Ernte

Rhabarber ist dekorativ und der Anbau eignet sich auch für Anfänger
Rhabarber ist dekorativ und der Anbau eignet sich auch für Anfänger Foto: Getty Images / Maryana Serdynska
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

21. Januar 2025, 16:58 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist nicht nur ein Klassiker in der Küche, sondern auch eine pflegeleichte und langlebige Gartenpflanze. Ob für Kuchen, Kompott oder Sirup: Das säuerliche Stielgemüse begeistert durch seine Vielseitigkeit. Mit der richtigen Pflege liefert Rhabarber über Jahre hinweg stetig wachsende Erträge – und das bei minimalem Aufwand. Seine beeindruckenden, großflächigen Blätter und die rötlichen Stiele mancher Sorten machen ihn auch optisch zu einem Hingucker.

Artikel teilen

Der Rhabarber gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und stammt ursprünglich aus Asien, wo er schon vor Tausenden von Jahren als Heilpflanze genutzt wurde. Erst im 18. Jahrhundert fand er den Weg nach Europa und entwickelte sich seither zu einem beliebten Nutzgemüse. Rhabarber ist eine mehrjährige Pflanze und gedeiht besonders gut in gemäßigten Klimazonen. Mit der richtigen Pflege kann er über zehn Jahre an einem Standort wachsen.

Rhabarber pflanzen

Rhabarber wird idealerweise als Wurzelstock (Rhizom) im Herbst gepflanzt, da die Pflanze über den Winter gut einwurzeln kann. Alternativ ist auch eine Pflanzung im Frühjahr möglich, allerdings ist eine Ernte dann erst im kommenden Jahr möglich. Vor dem Setzen wird der Boden tiefgründig gelockert und mit Kompost oder Hornspänen angereichert. Der Wurzelstock sollte flach in die Erde gesetzt werden, sodass die Überwinterungsknospen nur knapp mit Erde bedeckt sind. Nach dem Pflanzen sollte man den Rhabarber großzügig angießen.

Standort und Boden

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal für Rhabarber. Der Boden sollte humusreich, nährstoffreich und gut durchlässig sein. Wichtig ist, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt, ohne Staunässe zu bilden. Schwere Böden kann man durch das Einmischen von Kompost oder Sand verbessern. Jede Pflanze benötigt etwa einen Quadratmeter Platz, damit sie sich ungestört entfalten kann.

Aussehen und Wuchs

Rhabarber ist eine imposante Staude mit großen, grünen Blättern, die an langen, kräftigen Blattstielen wachsen. Die Stiele variieren je nach Sorte in der Farbe von grün bis tiefrot. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen, insbesondere während der Blütezeit, wenn sich dekorative, rispenförmige Blütenstände entwickeln. Die Wurzeln bilden ein dickfleischiges Rhizom, das die Pflanze über viele Jahre hinweg kräftig wachsen lässt.

Sorten

  • ‘Holsteiner Blut’: Diese klassische Sorte zeichnet sich durch dicke, rote Stiele und ein mildes Aroma aus.
  • ‘Vierländer Blut’: Ebenfalls rotstielig, mit säuerlichem Geschmack und hohem Ertrag.
  • ‘Goliath’: Besonders lange und dicke Stiele, ideal für die Verarbeitung.
  • ‘Timperley Early’: Eine früh reifende Sorte, die sich gut für das „Vortreiben“ eignet.
  • ‘Frambozen Rood’: Süßlich im Geschmack, mit tiefroten Stielen.

Auch interessant: Die häufigsten Fehler bei der Rhabarber-Ernte

Rhabarber pflegen

Rhabarber ist anspruchslos und für Anfänger geeignet. Regelmäßiges Gießen und gelegentliches Düngen fördern sein Wachstum.

Die richtige Bewässerung für Rhabarber

Rhabarber benötigt viel Wasser, vor allem während der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer. Gießen Sie regelmäßig, um den Boden gleichmäßig feucht zu halten, ohne Staunässe zu verursachen. Besonders bei Trockenheit sollte die Erde nicht austrocknen.

Welchen Dünger man verwenden sollte

Eine Düngung im zeitigen Frühjahr mit Kompost, Hornspänen oder organischem Volldünger versorgt die Pflanze mit den notwendigen Nährstoffen. Nach der Ernte im Juni kann eine weitere Stickstoffgabe, etwa in Form von Hornmehl, das Wachstum fördern.

Benötigt Rhabarber einen Schnitt?

Blütentriebe sollten entfernt werden, da sie der Pflanze unnötig Kraft entziehen. Ebenso empfiehlt es sich, abgestorbene oder beschädigte Blätter regelmäßig zu entfernen, um Krankheiten vorzubeugen.

Winterhärte

Rhabarber ist äußerst winterhart und verträgt Temperaturen bis zu minus 25 Grad. Ein zusätzlicher Winterschutz ist nicht notwendig.

Vermehrung

Rhabarber lässt sich durch Teilung des Wurzelstocks im Herbst oder zeitigen Frühjahr vermehren. Dazu wird die Pflanze ausgegraben und der Rhizomstock in Stücke mit jeweils mindestens einer Knospe geteilt. Die Teilstücke werden anschließend an ihrem neuen Standort eingepflanzt.

Krankheiten und Schädlinge

Rhabarber ist weitgehend robust. Dennoch können einige Probleme auftreten:

  • Blattfleckenkrankheit: Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion, die braune Flecken auf den Blättern verursacht. Entfernen Sie befallenes Laub und fördern Sie eine gute Luftzirkulation.
  • Wurzelfäule: Entsteht durch Staunässe. Achten Sie auf gut durchlässige Böden.
  • Schnecken: Diese können junge Triebe beschädigen. Schneckenzäune oder Absammeln können helfen.

Giftigkeit

Die Blätter des Rhabarbers enthalten hohe Mengen an Oxalsäure und sind giftig. Der Verzehr kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Die Blattstiele hingegen sind gekocht oder gebacken unbedenklich und genießbar.

Alternativen

  • Sauerampfer (Rumex acetosa): Ähnlicher, säuerlicher Geschmack, eignet sich für Salate.
  • Gunnera manicata (Mammutblatt): Optisch eindrucksvoll, jedoch nicht essbar.
  • Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris): Für ähnliche kulinarische Anwendungen geeignet.

Ernte und Verwendung

Rhabarber wird zwischen April und Juni geerntet. Die Stangen sollten durch Drehen aus der Pflanze gelöst und niemals geschnitten werden, um Fäulnis zu vermeiden. Außerdem können durch Schneiden Krankheitserreger gefördert werden. Die Blätter können anschließend als Mulch oder für den Kompost verwendet werden. Rhabarber eignet sich für Kuchen, Kompott, Marmelade und Sirup. Die Stiele können ungeschält oder geschält eingefroren werden.

Mehr zum Thema

Bienenfreundlichkeit

Rhabarberblüten sind bei Insekten beliebt und stellen eine gute Nahrungsquelle dar, sollten jedoch aus Wachstumsgründen entfernt werden.

Rita Deutschbein
Rita Deutschbein Redaktionsleitung TECHBOOK

Mein „Fauxpas“ im Supermarkt

„Rhabarber kenne ich als Kompott, im Kuchen, als Konfitüre und andere süßen Speisen. Mit seinem leicht säuerlichen Geschmack, den man häufig mit einem bisschen Zucker abmildert, gehörte Rhabarber für mich daher immer in die Kategorie Obst. Doch ausgerechnet an der Supermarktkasse wurde ich eines Besseren belehrt. Als ich meinen Einkauf im SB-Bereich selbst auschecken wollte, suchte ich auf dem Terminal in der Liste der Obstsorten vergebens nach Rhabarber. Ich winkte einen Angestellten heran, der ihn ebenfalls nicht finden konnte. Dann fragte er mich, ob ich überhaupt in der richtigen Sparte suchen würde. Ich stutzte und wechselte zum Gemüse. Und tatsächlich! Dort fand ich den Rhabarber zwischen Möhren und Rüben. Wer hätte das gedacht? Ich jedenfalls nicht und muss mich hiermit outen, dass ich keine Ahnung hatte, dass Rhabarber eben kein Obst, sondern ein Gemüse ist.“ 

Themen Gartenpflanzen Gemüse Pflanzen A-Z
Günstige Flüge buchen - Skyscanner Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.