20. Januar 2023, 16:38 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Samen von beliebten Gemüsesorten sind günstiger als kleine Pflanzen. Dafür hat man mit deren Aufzucht Arbeit. Aber gibt es auch gärtnerische Gründe, warum man manchmal besser zum Saatgut greift?
Die nächste Gartensaison steht bevor und so mancher Hobbygärtner steht damit vor der Frage, ob es sinnvoller wäre, die gewünschten Pflanzen mittels Saatgut auszusäen oder junge Pflanzen zu kaufen und sich so das lange Warten zu sparen. Welche Methode sich wann eignet, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Übersicht
Saatgut oder kleine Pflanzen – was ist besser?
In vielen Fällen könne man beides machen, aber nicht immer mache die Aussaat im eigenen Garten Sinn, so die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Bei einigen Pflanzen dauert die Aufzucht aus den Samen viel zu lange. Die Gartenakademie nennt mehrjährige Pflanzen wie Erdbeeren und Rhabarber sowie Kräuter wie Thymian oder Liebstöckel als Beispiele. Möchte man auf jeden Fall selbst diese Pflanzen ziehen oder seinen Bestand vermehren, sollte man Ableger und Stecklinge nehmen oder den Wurzelstock teilen.
- Viele Gemüse- und Kräuterpflanzen wie Tomaten, Paprika, Zucchini, Basilikum und Petersilie brauchen ebenfalls viel Zeit zur Aufzucht. Das ermöglicht die Witterung in Deutschland nicht – vor allem, weil die Pflanzen empfindlich auf Frost reagieren. Daher sollte man sie erst als kleine Pflanzen in den Gartenboden setzen.
Also kauft man die Setzlinge im Verlauf des Frühjahrs oder man zieht die Samen selbst in Gefäßen im Haus ab Winterende vor und setzt sie später aus.
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Wie das Vorziehen gelingt
Außerdem raten die Experten dazu, Jungpflanzen zu kaufen, wenn man nur wenige einer Art braucht. Etwa beim Kohlrabi. Dafür sollte Wurzelgemüse wie Radieschen immer als Samen ins Beet kommen. Die langen Pfahlwurzeln kann man nicht so einfach umsetzen.
Letzteres klappt nicht immer, denn diese sogenannte Vorkultur braucht bestimmte Bedingungen. Dazu gehört vor allem ausreichend Licht, etwa einen Standort an einer entsprechend hellen Fensterbank. Manche Sorten benötigen dabei auch eine kühle Umgebung statt einen Platz in beheizten Räumen. Informationen dazu finden sich oft auf den Samentüten oder man erhält sie im Fachhandel vom Gärtner.
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Pflanzen setzen
Vorteile
Wer sich dafür entscheidet, junge Pflanzen zu kaufen, anstatt in Form von Saatgut auszusäen, der kann sich über schnelle Erfolge freuen. Außerdem sparen sich Hobbygärtner mit dieser Methode den Aufwand des Säens, Vorziehens und Pikierens. Trotzdem wachsen die Setzlinge zu kräftigen Pflanzen heran – der Erfolg ist höher als bei der Aussaat. Das liegt unter anderem daran, dass die Samen von keiner Vogelschar gefressen werden können.
Nachteile
Ein deutlicher Nachteil der Setzlinge ist, dass sie mehr kosten. Immerhin wurde schon Zeit investiert, damit die Samen keimen und wachsen.
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Saatgut säen
Vorteile
Im Gegensatz zu Setzlingen ist Saatgut wesentlich kostengünstiger. Die Samen kann man nicht nur lange lagern, sondern auch entscheiden, wann man diese aussäen möchte. Durch eine Vorzucht ist es möglich, die Witterungsbedingungen zu bestimmen. Meist ist auch die Auswahl des Saatguts größer. Somit können sich Hobbygärtner auch für ältere Sorten entscheiden und so etwas zur Artenvielfalt beitragen.
Nachteile
Bis aus einem Samen eine Pflanze wird, kann viel Zeit vergehen. Die Zeit gilt es aber nicht nur abzuwarten, sondern auch in die richtigen Pflegemaßnahmen zu investieren. Schnell passieren dabei Fehler, etwa wenn man die Saat nicht feucht hält oder den falschen Standort wählt.
Mit Material der dpa