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Exotische Pflanze mit knallroten Früchten

Die Scheinerdbeere im eigenen Garten pflanzen und pflegen

Scheinerdbeere: Großaufnahme einer roten Scheinerdbeere am Strauch
Die kleinen, roten Früchte einer Scheinerdbeere ähneln denen der Walderdbeere Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

13. Mai 2022, 10:55 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Obwohl sie so klein ist, trumpft eine Scheinerdbeere mit ihren vielen leuchtend gelben Blüten im Gartensommer so richtig auf. Die knallroten Früchte sehen zudem zum Reinbeißen lecker aus. Doch Achtung: Der Schein trügt!

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Scheinakazie, Scheinmohn, Scheinquitte – im Pflanzenreich gibt es so manches Gewächs, das mit der Identität spielt. Aber wie sieht es aus mit der Scheinerdbeere? Um es vorweg zu verraten: Der Schein trügt auch hier. Und das in doppelter Hinsicht. „Duchesnea indica“, wie die aus Südostasien stammende Pflanze botanisch bezeichnet wird, ist nämlich gar keine richtige Erdbeere. Aber wie ist es um den Geschmack der Beeren bestellt? Immerhin ist die Versuchung groß, die kleinen, knallroten Früchte umgehend zu vernaschen. Die Enttäuschung ist umso größer: Scheinerdbeeren schmecken entweder gar nicht, oder einfach nur bitter.

Ist die Scheinerdbeere giftig?

Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Wer auf bittere Früchte steht, dem wird die eine oder andere Scheinerdbeere munden. Aber Achtung: Im Übermaß verzehrt schlagen die Früchte schnell auf den Magen und wirken abführend. Abgesehen davon gilt die Scheinerdbeere jedoch als ungiftig. Im Gegenteil, die Früchte enthalten jede Menge wichtiger Nährstoffe und Vitamin C.

Scheinerdbeere für Beet oder Balkon

Die exotische Staude lässt sich auch in unseren Breiten als Zier- oder Deckpflanze kultivieren. Besonders gut gedeiht sie in milder Lage. Mit ihren gelb leuchtenden Blüten, den roten Früchten und den sattgrünen Blättern ist die Scheinbeere kontrastreicher Hingucker im Garten oder auf dem Balkon. Und für Schmetterlinge, Hummeln und Bienen bildet der Blütennektar eine wichtige Nahrungsquelle.

Die Pflanze erreicht nur eine Höhe zwischen zehn und 20 Zentimetern. Im Garten sollte für den teppichartig wachsenden Bodendecker ein Pflanzabstand von 25 Zentimeter eingehalten werden. Auf einen Quadratmeter passen rund 15 Pflanzen.

Achtung: Die Pflanze ist äußerst wuchsfreudig und breitet sich schnell im Garten aus. Mit einer Wurzelsperre kann man ein ungewolltes Wachstum eindämmen. In den USA zählt die Pflanze in einigen Gegenden zu den invasiven Arten.

Auch interessant: Invasive Ambrosia-Pflanzen breiten sich aus! Experten sprechen von „besonderer Gesundheitsgefahr“

Der richtige Standort

Scheinerdbeere kann sowohl an einem vollsonnigen Standort gepflanzt werden, dann allerdings ist sie eine reine Zierpflanze. Im Halbschatten bilden sich hingegen deutlich mehr Früchte aus. Die Scheinerdbeere ist recht anspruchslos und kommt auch mit trockenem Boden zurecht. In lockerer, humusreicher und durchlässiger Erde gedeiht sie jedoch besonders gut.

Bewurzelte Pflanzen im Topf lassen sich ganzjährig auspflanzen. Junge Stecklinge mit nackten Wurzeln sollten hingegen nur im Frühjahr oder Herbst ins Beet gesetzt werden. Scheinerdbeere macht sich zudem hervorragend als Zierpflanze im Topf oder Balkonkasten. Hier hilft eine Drainageschicht und handelsübliche Blumenerde von guter Qualität gegen Staunässe und Wurzelfäule. Als Nachbarpflanzen eignen sich Gewöhnliche Goldnessel, Rasenschmiele oder Steinsamen.

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Scheinerdbeere optimal pflegen

Scheinerdbeeren sind in der Regel genügsam und pflegeleicht. Folgende Dinge sollte man beim Anbau jedoch beachten:

Bewässern

Die Pflanze benötigt nur wenig Wasser. In der Regel reicht es aber, einmal ausgiebig und dann wieder nach einem größeren Abstand zu gießen. So werden die Wurzeln dazu angeregt, in tiefere Erdschichten vorzudringen und nach Wasser zu suchen. Als Folge kommt die Pflanze auch mit länger anhaltender Trockenheit zurecht. Wie bei vielen anderen Pflanzen muss beim Gießen Staunässe vermieden werden.

Düngung

Dünger ist kaum nötig. Wer mag, kann die wuchsfreudige Pflanze im Frühjahr mit etwas Kompost verwöhnen. Im Kübel oder Balkonkasten stärkt man die Scheinerdbeere mit einer regelmäßigen Gabe an Flüssigdünger.

Schnitt

Ein Rückschnitt ist nicht nötig. Ausläufer sollte jedoch schleunigst entfernt werden, sobald sie sich in eine ungewollte Richtung im Garten ausbreiten.

Vermehren

Scheinerdbeeren lassen sich aus den Samen aussäen. Wie generell eine Aussaat gelingt, verrät eine Expertin in diesem Artikel.

Frostschutz

Die Pflanze ist winterhart und laubabwerfend. In der kalten Jahreszeit ist von ihr wenig zu sehen. Erst im Frühjahr treibt sie aus ihrem Wurzelballen erneut aus.

Auch lesenswert: Ein Trick, mit dem Erdbeeren länger frisch bleiben

Der richtige Zeitpunkt zum Ernten

Von Mai bis September zeigt die Pflanze ihre üppige Blütenpracht. Die ersten Früchte bilden sich im Juni. Ernten kann Scheinerdbeeren bis in den Oktober. Ein paar der kleinen, sauren Früchte geben einem laschen Salat etwas mehr Pepp. In Maßen können Scheinerdbeeren auch roh vom Strauch verzehrt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Die Scheinerdbeere ist resistent gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten.

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