11. August 2020, 14:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es gibt Nutzpflanzen, die den Namen „Superfood“ mehr als verdienen. Ein solches Gewächs ist die Schisandra, auch als Fünf-Aroma-Frucht bekannt. In unseren Breitengraden lässt sich die kletternde Aroma-Bombe mit Heilkraft gut kultivieren.
Schisandra
Boden
nährstoffreich, leicht feucht
Pflanzzeit
ganzjährig
Standort
halbsonnig
Gießen
regelmäßig im Sommer
Blütezeit
Mai bis Juni
Giftig
nein
Düngen
im Frühling etwas organischer Dünger
ja
Genau genommen handelt es sich um das Chinesische Spaltkölbchen (Schisandra chinensis) aus dem fernen Ostasien, das neben rund 250 weiteren Kletterpflanzen zur Gattung Schisandra gehört. In China, Japan und Korea wird diese Pflanze seit Jahrtausenden als Heilpflanze genutzt, wo sie in Wäldern und an Flussläufen wächst. Dabei rankt sie sich an Baumstämmen empor, was Hobbygärtner auch mit Rankhilfen imitieren können.
Was macht Schisandra chinensis so besonders?
Die kleinen roten Beeren, die ab September wie Trauben an der Kletterpflanze hängen, haben es in sich. Die Bezeichnung „Fünf-Aroma-Frucht“ bezieht sich auf die Geschmacksnuancen süß, sauer, bitter, salzig und scharf. Doch es bleibt nicht bei dieser Geschmacksexplosion – gesund sind die fleischigen Beeren auch. Sie enthalten Vitamin E, Eisen, Natrium, Magnesium und auch Phosphor.
Neben Ginseng ist Schisandra eine wichtige Pflanze in der traditionellen chinesischen Medizin. Und auch in der Naturheilkunde kommt der Wirkstoff Schisandrin zum Einsatz, der bei Beschwerden wie Asthma oder Husten helfen soll. Den getrockneten Beeren wird sogar eine potenzsteigernde Wirkung zugeschrieben.
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Hinweis: Nicht nur die Beeren, auch die Blätter sind essbar. Ihnen wird eine belebende Wirkung nachgesagt. Wenn man sie trocknet, kann man auch einen aromatischen Tee daraus brauen.
Der richtige Standort und Boden
Um Schisandra chinensis im Garten zu pflanzen, eignet sich ein halbsonniger Standort. Zu heiß sollte es nicht sein, da sich die Blätter sonst verfärben können. Vor allem Jungpflanzen vertragen einen vollsonnigen Standort nicht so gut wie ältere Pflanzen.
Der Boden sollte für das Chinesische Spaltkölbchen nährstoffreich und leicht feucht sein. Zudem sollte Wasser gut ablaufen können, um Staunässe zu vermeiden. Der pH-Wert sollte leicht sauer, die Erde möglichst kalkarm sein.
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Wie pflanzt man Schisandra im Garten?
Es gibt zwei Möglichkeiten, das Chinesische Spaltkölbchen im Garten zu pflanzen – als rankende Kletterpflanze im Garten oder im Topf. In beiden Fällen spielt der Pflanzzeitpunkt bei der robusten Schisandra keine große Rolle.
- Pflanzung im Topf: Hier sollte der Kübel rund 50 Liter Erde fassen können, die man mit einer Mulchschicht vor dem Austrocknen schützt. Um Staunässe vorzubeugen, eignet sich eine Drainageschicht aus Kies oder Sand.
- Pflanzung im Garten: Entlang des Gartenzauns, als Fassadenbewuchs oder auch als grüner Sichtschutz an der Gartenlaube eignet sich die Schisandra. Sie kann bis zu zehn Meter hochklettern – allerdings nur, wenn man sie richtig anbindet. Denn die Pflanze hat keine eigenen Haftorgane.
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Was ist bei Pflege und Schnitt wichtig?
Da es sich bei der Schisandra um eine Kletterpflanze handelt, sollte man sie an einer Rankhilfe fixieren. Ansonsten wächst sie nicht vertikal, sondern horizontal am Boden entlang und es bilden sich weder Blüten noch Früchte. Im Frühling kann man etwas organischen Dünger zuführen, viel wichtiger ist jedoch das regelmäßige Wässern im Sommer.
Um ungebremstes Wachstum einzudämmen, bietet sich ein Rückschnitt im Frühjahr an. Auch verkümmerte und alte Triebe sollte man regelmäßig zurückschneiden.
Hinweis: Die Schisandra ist relativ robust gegenüber Schädlingen und einem Pilzbefall. Nur vor Schnecken, die über das Laub herfallen, sollte man die Pflanze schützen. Hier erfahren Sie, welche effektiven Hausmittel gegen Schnecken sich lohnen. Noch ein Vorteil: Das Superfood ist winterhart.