4. November 2022, 17:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Schmarotzer kommen in der Natur immer wieder vor – und auch im eigenen Garten. Hier erfahren Sie, was sich hinter dem Begriff verbirgt und welche Schmarotzer es gibt.
Der Begriff „Schmarotzer“ bezeichnet in der Biologie einen Organismus, der seine Nahrung auf Kosten von anderen Organismen gewinnt. Es handelt sich dabei um ein einseitiges Verhältnis, der Schmarotzer lebt quasi von seinem Wirt, in dem er auf oder auch in ihm lebt.
Halbschmarotzer
Jeder kennt dieses Versprechen: Liebende, die sich unter einem Mistelzweig küssen, haben lange gemeinsames Glück. Allerdings ist die Mistel ein Halbschmarotzer. Wenn sie an einem Laubbaum festwachsen, dann entziehen sie diesem Wasser und Nährstoffe, bohren sich mit einem Keil in den Stamm und sorgen schlimmstenfalls dafür, dass der Baum stirbt. Die Mistel zählt nur als Halbschmarotzer, weil sie immerhin mit ihren grünen Blättern Sonnenenergie in Zucker umwandelt (Photosynthese).
Vollschmarotzer
Die Vollschmarotzer (Holoparasiten genannt) hingegen leisten gar nichts. Solche Parasiten befallen eine Wirtspflanze, ernähren sich an ihr und pflanzen sich so fort. Und davon gibt es viele: Etwa der Schuppenwurz, der keinerlei Blattgrün aufweist, wie schuppiger Turm aussieht und sich an Wurzeln weicher Laubhölzer (Haselnuss, Pappeln) festsetzt. Der Blattbräunepilz wiederum befällt Kastanienbäume und sorgt an den Blättern für eckige, dunkle Flecken mit einem dünnen gelben Rand. Gut erkennen lässt sich ein derartiger Baumbefall anhand von zusammengerollten Blättern, die früher als normal auf die Erde fallen.
Die Samenpflanze Kleeseide befällt Kleesorten und kann zum Absterben des Bewuchses sorgen. Hier muss der Parasit komplett entfernt und verbrannt werden, rät die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft. Als Tierfutter ist die Kleeseide aufgrund seiner toxischen Wirkung nicht zu empfehlen.
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Tiere und Pilze als Schmarotzer
Dann gibt es noch tierische Parasiten, wie Blattläuse, die man mit einem kräftigen Wasserstrahl absprühen kann. Ebenso ohne Chemie kann man Pilze bekämpfen: die befallene Pflanze zweimal am Tag mit Schachtelhalmsud bestreichen. Eine Rhabarber-Jauche wiederum lehrt Schildläuse und Wanzen im Beet das Fürchten.
Am meisten verbreitet sind Schnecken, die sich tagsüber verborgen halten, um dann nachts sich über Pflanzen hermachen, die in Bodennähe wachsen: Salat, Gurken, Kohl. Klassisches Gegenmittel: Bierfallen und Holzasche um die Pflanzen, die die Fortbewegung behindert. Gegen Läuse wiederum hilft Wasser mit einem dicken Bündel Brennnessel darin. Dieser ätzende Sud ist auch guter Dünger.