6. Juni 2023, 10:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In nur einer Nacht schaffen es Schnecken, das Gemüse in den Gartenbeeten erheblich zu dezimieren. Um dem entgegenzuwirken, pflanzen manche Hobbygärtner Kapuzinerkresse an. Doch hilft die Pflanze wirklich gegen die Schnecken-Plage im Garten oder handelt es sich um einen Mythos?
Es heißt, dass Schnecken den Geruch von Kapuzinerkresse nicht ausstehen können. Ebendarum pflanzen Hobbygärtner die hübschen Blumen um ihr Gemüsebeet. Auf diese Weise sollen Kohl, Salat und Tomaten vor den gefräßigen Weichtieren geschützt sein. myHOMEBOOK hat bei einer Expertin nachgefragt, ob das wirklich funktioniert.
Vertreibt Kapuzinerkresse wirklich Schnecken?
Kein Garten ohne Schnecke – und das ist eigentlich auch gut so. Denn auch sie erfüllen ihren Zweck in der Natur. Sie befreien Pflanzen von abgestorbenen und kranken Teilen. Zugegeben fressen sie oftmals weiter und machen sich auch über die gesunden Teile her. Und an diesem Punkt ärgert man sich als Gartenbesitzer doch eher über die Weichtiere.
Um zu verhindern, dass Schnecken Salat und Erdbeeren noch vor dem Hobbygärtner vertilgen, gibt es verschiedene Methoden, um sie fernzuhalten. Etwa soll Kapuzinerkresse helfen. Die Pflanze verströmt angeblich ein Aroma, das Schnecken nicht leiden können. Hobbygärtner sollen also Kapuzinerkresse als Beetumrandung pflanzen, um die Tiere vom Gemüsebeet abzuschrecken. Es scheint zu schön, um wahr zu sein! Und tatsächlich rät Dr. Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie davon ab: „Pflanzen können nicht wirklich als ‚Abwehrmechanismus‘ eingesetzt werden.“ Hobbygärtnern ist somit davon abzuraten, lediglich auf Kapuzinerkresse zu setzen, um das Gemüse vor gefräßigen Schnecken zu schützen.
Van Groeningen ergänzt, dass Schnecken einfach im Garten präsent sind – mal mehr, mal weniger. „Die Trockenheit beziehungsweise Feuchtigkeit entscheidet unter anderem, wie viele Schnecken im Garten umher kriechen.“ Die erfahrene Gärtnerin erklärt weiter: „Je ‚gesunder‘ der Garten ist, mit einer großen Biodiversität, desto weniger Schneckenprobleme entstehen, da die natürlichen Feinde rechtzeitig eingreifen werden.“
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Alternativen, um Schnecken aus dem Garten zu vertreiben
Tatsächlich gibt es Pflanzen, die Schnecken nicht so sehr mögen wie andere. „Die beliebten werden gefressen, die anderen werden in Ruhe gelassen“, weiß auch die Garten-Expertin. Anstatt auf den richtigen Duft zu setzen, sollte man jedoch besser Pflanzen wählen, auf denen Schnecken nicht gerne kriechen. Dazu zählen Exemplare, die giftig sind und Dornen oder Brennhaare besitzen. Welche Pflanzen das sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Auch Schneckenfallen kann man mit den richtigen Hausmitteln selbst bauen. Ebenfalls kann man die Beete so ungemütlich gestalten, dass Schnecken der Appetit vergeht. Trockenheit und raue Oberflächen mögen die Weichtiere nicht. Einen rauen Untergrund erhält man bereits durch Sand, Kies oder auch Kaffeesatz auf den Beeten.
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Wer einen großen Garten hat und dem Geschnatter von Enten gerne zuhört, der kann sich ebenfalls überlegen, einen natürlichen Feind der Schnecken einziehen zu lassen. Laufenten verspeisen dabei nicht nur die ungebetenen Gäste, sondern legen zusätzlich Eier.