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Beerenobst

Schwarze Johannisbeere im Garten pflanzen und pflegen

Schwarze Johannisbeeren
Schwarze Johannisbeeren sind für ihren herben Geschmack bekannt Foto: Getty Images
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

19. August 2024, 6:01 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Während die Roten Johannisbeeren süßsäuerlich schmecken und die Weißen Johannisbeeren eher süß, haben die Schwarzen Johannisbeeren einen fruchtig-herben Geschmack. Aber das ist nicht der einzige Unterschied. Wie Sie das leckere Beerenobst so hegen und pflegen, dass Sie eine gute Ernte erzielen, erfahren Sie hier.

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In Frankreich spricht man von Cassis, doch auch bei uns wird das französische Wort für Schwarze Johannisbeere oft genutzt. In der Eisdiele zum Beispiel oder auch wenn es um Desserts, Kuchen oder Likör geht. Die Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum), oder auch Schwarze Ribisel, ist eine Art aus der Gattung der Johannisbeeren und gehört wie auch die Rote Johannisbeere, die Weiße Johannisbeere und die Stachelbeere zu der Pflanzenfamilie der Stachelbeergewächse. Sie ist eine der wenigen Obstarten, die bei uns heimisch sind.

Aussehen und Wuchs

Die Schwarze Johannisbeere ist ein sommergrüner, aufrecht wachsender, wenig verzweigter Strauch, der eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann. Die drei- bis fünflappigen Blätter sind unterseits fein behaart. Im April und Mai erscheinen die grünroten Blüten, aus denen sich die dunklen Früchte entwickeln.

Schwarze Johannisbeere pflanzen

Schwarze Johannisbeeren, die im Container gekauft werden, können zwar – sofern der Boden nicht gefroren ist – ganzjährig gepflanzt werden, doch im Herbst oder Frühjahr sind vor allem wegen der Bodenfeuchte die Bedingungen für ein erfolgreiches Anwachsen am günstigsten. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Wird etwas Kompost ins Pflanzloch gegeben, erleichtert das der Schwarzen Johannisbeere den Start. Setzen Sie die Pflanze ein paar Zentimeter tiefer als sie zuvor im Container gestanden hat. Das fördert die Bildung neuer Triebe. Wurzelnackte Pflanzen werden ausschließlich im Herbst nach dem Laubfall oder Frühjahr vor dem ersten Austrieb gepflanzt.

Tipp: Die meisten Schwarzen Johannisbeeren sind selbstfruchtbar, doch wenn eine zweite Sorte in der Nähe wächst, erhöht sich der Ertrag deutlich.

Standort und Boden

Bekommt die Schwarze Johannisbeere einen sonnigen bis halbschattigen Standort, gedeiht sie am besten. Der Boden sollte tiefgründig, humos, nährstoffreich und frisch bis feucht sein. Staunässe verträgt die Pflanze nicht. Einige Sorten können auch gut im Kübel wachsen.

Die Schwarze Johannisbeere ist kein Freund von Mischkulturen. Alleinstehend gedeiht sie am besten. Nur mit anderen Johannisbeeren – auch roten und weißen – kommt sie klar.

Sortentipps

  • ‚Titania‘ ist eine alte, beliebte Sorte mit einem süßen, aromatischen Geschmack. Sie ist starkwüchsig, robust und bringt zuverlässig gute Erträge.
  • ‚Silvergieters Schwarze‘ ist eine alte, bewährte Sorte mit hohem Ertrag und großen Früchten.
  • ‚Little Black Sugar‘ ist eine Zwergjohannisbeere, die wegen ihrer geringen Größe von maximal 90 Zentimetern sehr gut für Kübelpflanzungen geeignet ist. Sie ist robust und liefert große, sehr süße Früchte mit dem typischen Cassis-Aroma.
  • ‚Hedda‘ ist die süßeste Sorte unter den Schwarzen Johannisbeeren. Sie ist kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge und ist, obwohl sie deutlich größer ist als ‚Little Black Sugar‘ auch für die Pflanzung im Kübel geeignet.

Schwarze Johannisbeere pflegen

Die Pflege der Schwarzen Johannisbeere ist nicht kompliziert. Was zu beachten ist, damit Sie gesunde Pflanzen und bestmögliche Erträge erhalten, erfahren Sie im Folgenden.

Bewässerung

Die Schwarze Johannisbeere benötigt vor allem bis zur Fruchtreife eine gute Wasserversorgung. Besonders in Trockenphasen sollte daher ausreichend gegossen werden. Steht die Pflanze während der Blüte zu trocken, kann es passieren, dass die Blüten einfach abfallen oder die Früchte klein bleiben. Es ist besser, nicht so oft, dafür aber durchdringend zu gießen, als ständig und nur ein wenig. Die Blätter sollten beim Gießen möglichst trocken bleiben. Eine Mulchschicht hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und mindert zudem den Unkrautwuchs.

Wächst die Pflanze im Kübel, ist auf zweierlei zu achten: Zum einen sollte die Erde nie ganz austrocknen, und zum anderen darf im Untersetzer kein Wasser stehen bleiben.

Düngung

Gedüngt wird die Schwarze Johannisbeere im Frühjahr mit etwas reifem Kompost oder einem Beerendünger.

Schnitt

Schwarze Johannisbeeren zu schneiden ist unkompliziert. Da sie an den vorjährigen Trieben fruchten, kann man sich die Ernte erheblich erleichtern. Dazu schneidet man die Triebe, an denen sich die Früchte gebildet haben, zur Erntezeit ab und kann die Beeren dann ganz bequem von den abgeschnittenen Ästen abpflücken. Man nimmt jedoch nicht immer den ganzen Trieb heraus. An Trieben, an denen sich zusätzlich zu den fruchttragenden Triebteilen auch neue Triebe gebildet haben, lässt man die neuen Triebe stehen. Außerdem werden schwache, kranke und ins Innere der Pflanze wachsende Triebe entfernt.

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Vermehrung

Schwarze Johannisbeeren lassen sich leicht über Steckhölzer vermehren. Dazu schneidet man im Herbst nach dem Laubfall etwa 20 Zentimeter lange verholzte ein- bis zweijährige Triebe von der Pflanze ab und steckt sie an einem schattigen Platz so tief in feuchte, humusreiche Erde, dass nur ein Drittel aus dem Boden herausschaut. Die Knospen müssen unbedingt nach oben zeigen. Bis zum Frühjahr haben sie Wurzeln gebildet und können an einen passenden Standort ziehen.

Eine weitere Möglichkeit, Schwarze Johannisbeeren zu vermehren, besteht darin, Absenker zu nutzen. Dazu biegt man einen Trieb so, dass er an einer Stelle den Boden berührt und fixiert diese Stelle mit einem Erdharken. Bleibt die Erde feucht genug, bilden sich mit der Zeit Wurzeln.

Überwinterung

Die Schwarze Johannisbeere ist in unseren Breiten winterhart und braucht daher keinen Schutz. Wächst sie im Kübel, sollte dieser jedoch mit einem Vlies vor starkem Frost geschützt werden.

Giftigkeit

Die Schwarze Johannisbeere ist ungiftig.

Alternativen

Eine tolle Alternative für die Schwarze Johannisbeere ist die Jostabeere. Sie ist eine dornenlose Kreuzung aus der Schwarzen Johannisbeere und der Stachelbeere. Daher auch der Name „Josta“, eine Zusammensetzung aus „Jo“ für Johannisbeere und „Sta“ für Stachelbeere. Die Sträucher werden etwa zwei Meter hoch und tragen Beeren, die optisch an die Schwarze Johannisbeere erinnern, dabei aber größer und süßer sind.

Bienenfreundlichkeit

Die Schwarze Johannisbeere lockt mit Pollen und Nektar Insekten wie Honigbienen, Wildbienen und Schwebfliegen an. Ihre Blätter dienen verschiedenen Schmetterlingsraupen als Raupenfutter. Auch die Beeren werden gerne gefressen, besonders von Amseln, Ringdrosseln, Mönchsgrasmücken und Elstern.

Krankheiten und Schädlinge

Die Schwarze Johannisbeere kann sowohl von Schädlingen als auch von Krankheiten befallen werden. Insgesamt ist sie jedoch relativ robust. Eine häufige Krankheit ist der Amerikanische Stachelbeer-Mehltau. Vorbeugen können Sie am besten, indem Sie besonders robuste Sorten wählen und auf genügend Bodenfeuchte achten. Hat der Mehltau dennoch zugeschlagen, schneiden Sie betroffene Triebe ab.

Die Blattfallkrankheit tritt vor allem in niederschlagsreichen Jahren auf. Vorbeugen lässt sich auch hier mit der Wahl robuster Sorten. Zudem sollte das abgefallene Laub im Hausmüll entsorgt werden, um die Wahrscheinlichkeit eines Befalls im folgenden Jahr zu verringern.

Ein bedeutender Schädling an der Schwarzen Johannisbeere ist die Johannisbeergallmilbe. Zu erkennen ist ein Befall an ungewöhnlich angeschwollenen Knospen im zeitigen Frühjahr. Bei einem leichten bis mäßigen Befall reicht es, die befallenen Triebe abzuschneiden und zu entsorgen. Stark befallene Pflanzen sollten frühzeitig radikal zurückgeschnitten werden.

Ernte

Schwarze Johannisbeeren sind je nach Sorte ab Ende Juni bis in den August hinein erntereif. Lässt man die gut gefärbten Früchte vor der Ernte noch ein paar Tage länger am Strauch hängen, wirkt sich das günstig auf das Aroma aus.

Im Kühlschrank halten sich die Beeren ein bis zwei Wochen lang. Einfrieren lassen sie sich natürlich auch.

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Verwendung in der Küche

Schwarze Johannisbeeren gehören zu den Vitamin-C-reichsten Früchten, die man hierzulande im Garten anbauen kann. Geschmacklich unterscheiden sie sich mit ihrem speziellen herb-säuerlichen Geschmack deutlich von den Roten und Weißen Johannisbeeren. Sie lassen sich gut zu Saft, Gelee, roter Grütze, Desserts, Marmelade oder Likör verarbeiten. Sie schmecken aber auch als Zutat für Kuchen oder Muffins, genauso wie zu Eis verarbeitet, im Obstsalat oder einfach vom Strauch genascht.

Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

Extra-Tipp

„Neben den Sträuchern gibt es die Schwarze Johannisbeere auch als Hochstämmchen. Sie eignen sich vor allem für kleine Gärten, aber auch für Kübelpflanzungen für Balkon oder Terrasse.“

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