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Anspruchsloser Strauch

Pflanz- und Pflegetipps für den Schwarzen Holunder

Im Frühsommer zieren breite Trugdolden den schwarzen Holunder
Im Frühsommer zieren breite Trugdolden den schwarzen Holunder Foto: Getty Images
Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

22. September 2024, 13:16 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Eine Pflanze, die nicht nur ansehnliche Blüten besitzt, himmlisch riecht und Beeren trägt, aus denen man leckeren Sirup herstellen kann – all das und viel mehr kann Schwarzer Holunder. Wie man das schnellwüchsige Gehölz im eigenen Garten pflanzt und pflegt, erfahren Gartenbesitzer in diesem Artikel.

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Für Sichtschutz im Garten kann man sich neben Mauern und Zäunen auch für Pflanzen entscheiden, die vor neugierigen Blicken schützen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Schwarzen Holunder (Sambucus nigra), auch Fliederbeere oder Holderbusch genannt? Der Strauch wächst nicht nur besonders schnell, sondern eignet sich auch aufgrund seines Wuchses in die Breite. Die Fliederbeere ist eine heimische Holunderart und ist in Europa und Asien verbreitet. Hier ist sie zumeist an Waldrändern zu sehen. Im Garten fühlt sich der Strauch allerdings auch wohl, wenn man den richtigen Standort findet und die Pflanze richtig pflegt.

Schwarzen Holunder im Garten pflanzen

Als heimische Pflanze ist der Schwarze Holunder an die hiesigen Witterungsumstände angepasst. Es handelt sich somit um eine pflegeleichte und robuste Pflanze. Gärtner können die Pflanze von Februar bis November einpflanzen. Wichtig hierbei: man sollte auf ausreichend Platz achten, da die Pflanze einen ausladenden Wuchs hat.

Aussehen und Wuchs

Um es genau zu sagen: Die Fliederbeere wird zwischen drei und fünf Meter breit. In der Höhe können es bis zu sieben Meter werden. Der mehrjährige Strauch trägt große, gefiederte, dunkelgrüne Blätter. Die weißen Blütendolden erscheinen von Mai bis Juli. Ein klarer Vorteil ist, dass die Blüten nicht nur optisch einiges hermachen, sondern auch noch einen lieblichen Duft verströmen. Im Spätsommer bilden sich dann die schwarzen Beeren.

Standort und Boden

Als anspruchslose Pflanze fühlt sich der Holderbusch an verschiedenen Standorten wohl. Ideal ist ein sonniger oder halbschattiger Platz im Garten. Doch auch im Schatten kann der Strauch wachsen und gedeihen. Allerdings schränkt ein dunkler Standort die Blühfreudigkeit ein. Entsprechend trägt die Pflanze dann auch weniger Früchte.

Auch an den Boden hat der Schwarze Holunder wenige Ansprüche. Er fühlt sich auf vielerlei Untergründen wohl. Ideal ist jedoch ein lehmiger, humoser Boden mit einem hohen Kalkgehalt.

Sorten

Beliebte Sorten des Schwarzen Holunders sind:

  • Sambucus nigra ‚Haschberg‘: Besonders ertragreiche Sorte mit großen Früchten, ideal für die Saftherstellung
  • Sambucus nigra ‚Black Beauty‘: Ziert durch dunkelrote bis violette Blätter und rosa Blüten
  • Sambucus nigra ‚Black Lace‘: Auffällig durch fast schwarze, gefiederte Blätter und rosafarbene Blüten

Schwarzen Holunder pflegen

Wählt man heimischen Sorten für den eigenen Garten aus, tut man in den meisten Fällen nicht nur den Tieren und der Umwelt etwas Gutes, sondern auch sich selbst. Heimische Arten sind an das hiesige Klima angepasst. Daher fällt der Pflegeaufwand für Pflanzenfreunde wirklich gering aus.

Bewässerung

In der Regel muss man den Schwarzen Holunder nicht gießen. Lediglich im Sommer, während langer Trockenperioden, sollten Gartenfreunde zur Gießkanne greifen und den Strauch mit Wasser unterstützen.

Düngung

Düngebeigaben sind nicht nötig. Allerdings kann man einmal im Jahr kann man den Strauch mit einem organischen Dünger unterstützen.

Schnitt

Ein regelmäßiger Pflegeschnitt ist beim Schwarzen Holunder besonders wichtig. Durch das Auslichten hält man den Strauch jung und vital. Nach der Ernte im Herbst des zweiten Jahres schneidet man den Strauch radikal zurück und lässt etwa zehn bis zwölf Ruten stehen.

Vermehrung

Über Stecklinge kann man den Strauch schnell und einfach vermehren. Hierfür schneidet man aus einjährigem Holz im Winter Steckhölzer heraus. Diese sollten jeweils ein Knospenpaar am oberen und unteren Ende besitzen. An einem frostfreien Tag steckt man die Stecklinge dann in die Erde. Nur ein Viertel bleibt oberhalb der Erdoberfläche. Am Johannistag, dem 24. Juni, schneidet man die Spitze des jungen Triebs ab, um die Verzweigung zu fördern.

Überwinterung

Als heimisches Gehölz ist der Schwarze Holunder an die hiesigen Winter angepasst. Gärtner sollten lediglich junge Pflanzen vor Frost schützen, indem man sie mit einem Vlies abdeckt.

Giftig

Obwohl man aus den Beeren leckere Speisen und Säfte zaubern kann, sollte man davon absehen, die Beeren des Schwarzen Holunders roh zu verzehren. Durch das Glykosid Sambunigrin sind die Beeren sowie weitere Pflanzenteile leicht giftig. Nachdem man die Beeren kocht, kann man sie jedoch ohne Bedenken essen.

Bienenfreundlichkeit

Die Blüten sind reich an Pollen und Nektar. Bienen und auch anderen Insekten bedienen sich gerne an dem Buffet.

Krankheiten und Schädlinge

Schwarzer Holunder ist eine robuste Pflanze. Gelegentlich können jedoch Blattläuse und Holunderrost auftreten. Mit einer selbstgemachten Brennnesseljauche kann man Blattläuse effektiv bekämpfen. Tritt Holunderrost auf, sollte man die betroffenen Pflanzenteile großzügig entfernen und entsorgen. Wichtig: Kranke Pflanzen entsorgt man nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll.

Ernte

Bereits im Mai und Juni kann man die Holunderblüten sammeln und aus ihnen Sirup oder Gelee herstellen. Hierbei gilt zu beachten: Aus den Blüten entstehen später Beeren. Erntet man alle Blüten, bleibt eine Beerenernte aus.

Im August und September sind die Beeren erntereif. Beim Ernten trägt man am besten Handschuhe und Kleidung, die den ein oder anderen Fleck vertragen können. Mit einer Gartenschere schneidet man Dolden ab. Da Holunder ungleichmäßig reift, sollte man darauf achten, nur solche Dolden zu wählen, die vollständig gereift sind. Nicht reif sind Beeren, die grün sind oder leicht rot schimmern. Selbst nach dem Einkochen können diese giftig sein.

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Verwendung

Die Beeren enthalten den Farbstoff Sambucyanin. Dieser wurde einst zum Einfärben von Leder, aber auch Haaren und Rotwein verwendet. Oder aber man kocht sie ein zu einer leckeren Marmelade. Hierfür benötigt man:

  • 1 Kilogramm Holunderbeeren
  • 5 Esslöffel Wasser
  • 500 Gramm Gelierzucker
  • den Saft einer Zitrone

Zunächst presst man die Zitrone aus. Den gewonnenen Zitronensaft gibt man mit den gewaschenen Beeren und dem Wasser in einen Topf. Unter rühren für etwa fünf Minuten köcheln lassen und anschließend zerstampfen. Nun gibt man die Masse durch ein Sieb und fängt den Saft auf. Die Kerne und Schale können entsorgt werden. Den Beerensaft füllt man zurück in den Topf, rührt den Gelierzucker unter und lässt das Ganze für drei Minuten köcheln. Anschließend kann man die Masse in abgekochte Marmeladengläser füllen. Fertig!

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