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Pflanz- und Pflegetipps

Wie Schwarzkümmel im Garten gedeiht

Schwarzkümmel
Schwarzkümmel ist eine alte Heilpflanze, die auch hierzulande wächst Foto: Robert Knapp/Getty Images
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

22. Dezember 2024, 13:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ursprünglich aus wärmeren Regionen stammend, lässt sich Schwarzkümmel mit wenig Aufwand auch bei uns anbauen. Wie Sie die zarte Pflanze mit den schönen blauen Blüten hegen, pflegen und beernten können.

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Der Echte Schwarzkümmel (Nigella sativa), auch als Römischer Koriander bekannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Trotz ihres Namens ist die Pflanze weder mit echtem Kümmel noch mit Kreuzkümmel verwandt. Seit mehr als 3000 Jahren wird Schwarzkümmel als Gewürz, Heilpflanze und in der Kosmetik genutzt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Südeuropa, Nordafrika und Westasien, hat sich aber inzwischen weltweit verbreitet. Der kommerzielle Anbau findet vor allem in Indien und im Nahen Osten statt. Doch auch bei uns lässt sich die Pflanze mit ihren charakteristischen, zarten Blüten anbauen.

Aussehen und Wuchs

Schwarzkümmel ist eine einjährige, schlank wachsende, krautige Pflanze mit sich wenig verzweigenden, locker behaarten Stängeln. Die Pflanze wird meist zwischen 25 und 50 Zentimeter hoch und entwickelt grün-graue, feine, mehrfach gefiederte Blätter. Zwischen Juni und August erscheinen die Blüten, die meist blau, seltener weiß oder rosafarben sind. Aus ihnen entstehen die ballonartigen Fruchtkapseln, die von fünf schnabelförmigen Spitzen gekrönt werden. Im Inneren dieser Kapseln reifen die mattschwarzen Samen.

Schwarzkümmel säen und pflanzen

Schwarzkümmel wird von März bis April – maximal einen Zentimeter tief – direkt ins Beet gesät. Ein Reihenabstand von etwa 20 Zentimetern ist ideal. Bis die kleinen Pflänzchen auflaufen, vergehen etwa zwei bis drei Wochen. Während dieser Zeit ist es wichtig, den Boden feucht zu halten und regelmäßig Unkraut zu entfernen, um ein optimales Wachstum zu fördern. Wer die Pflanze im Haus vorziehen möchte, kann Ende Februar starten und die jungen Pflanzen ab Mitte Mai ins Freie entlassen.

Standort und Boden

Schwarzkümmel gedeiht an einem sonnigen und warmen Standort am besten. Der Boden sollte humos, locker und kalkhaltig sein und nicht zu Staunässe neigen. Ist der Boden verdichtet, kann er mit Sand oder Kompost verbessert werden.

Sorten

Sorten gibt es vom Schwarzkümmel nicht. Es gibt aber einige verwandte Arten, unter ihnen die sehr ähnliche Jungfer im Grünen (Nigella damascena) und der Acker-Schwarzkümmel (Nigella arvensis).

Schwarzkümmel pflegen

Schwarzkümmel ist unkompliziert in der Pflege. Was Sie tun können, damit die Pflanze die ganze Saison über ihr Bestes gibt, erfahren Sie im Folgenden:

Bewässerung

Nur bei langanhaltender Hitze und Trockenheit braucht die Pflanze die regelmäßige Unterstützung der Gießkanne.

Düngung

Wächst der Schwarzkümmel auf normalem Gartenboden ist eine Düngung nicht notwendig.

Schnitt

Es ist nicht nötig, die Pflanze zu schneiden. Geschnitten wird nur zu Ernte.

Vermehrung

Schwarzkümmel wird über die Aussaat vermehrt. Wie diese funktioniert, erfahren Sie weiter oben im Absatz „Schwarzkümmel säen und pflanzen“. Wer selbst Saatgut gewinnen möchte, lässt die Pflanze bis zur Samenreife im Beet stehen.

Überwinterung

Überwinterung ist für Schwarzkümmel kein Thema. Die einjährige Pflanze stirbt im Spätherbst zur Samenreife ab.

Giftigkeit

In der Küche werden nur die Samen des Schwarzkümmels verwendet. Alle anderen Teile der Pflanze gelten als leicht giftig. Katzenbesitzer sollten Vorsicht walten lassen, denn für Katzen ist der Schwarzkümmel giftig und kann zu Leberversagen führen.

Alternativen

Dem Schwarzkümmel sehr ähnlich ist die Jungfer im Grünen. Die einjährige Sommerblume mit den himmelblauen Blüten eignet sich besonders für den Schnittblumenanbau. Ebenfalls schöne blaue Blüten hat die Kornblume, die zu den typischen Bauerngartenblumen zählt und sich, genau wie die Jungfer im Grünen, zuverlässig selbst wieder aussät.

Bienenfreundlichkeit

Die nektarreichen Blüten des Schwarzkümmels sind bei Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlingen sehr beliebt.

Krankheiten und Schädlinge

Schwarzkümmel ist relativ robust. An zu feuchten Standorten, in feuchten Sommern und bei zu intensiver Düngung kann Stängelfäule auftreten. Schädlinge befallen den Schwarzkümmel kaum.

Ernte

Geerntet wird, wenn die Samen reif sind. Erntereife Kapseln erkennt man daran, dass sie braun werden und die Samen in Inneren klappern. Die Samenkapseln werden abgeschnitten, die Samen herausgenommen und zum Nachtrocknen an einem luftigen Ort ausgebreitet.

Anwendung als Heilmittel

Die Anwendung als Heilmittel ist legendär. Der Prophet Mohammed soll gesagt haben: „Schwarzkümmel heilt alle Krankheiten, bis auf den Tod.“ Auch wenn das übertrieben sein mag: Schwarzkümmel enthält über 100 Wirkstoffe, darunter Linolsäure und ätherische Öle, die die Zellbildung und die Immunabwehr fördern. Das Öl wird bei Asthma, Allergien, Diabetes, Neurodermitis und anderen Hautkrankheiten sowie Magen- und Darmproblemen empfohlen.

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Verwendung in der Küche

Schwarzkümmel ist vielseitig in der Küche einsetzbar. Klassisch wird er für Fladenbrot, Linseneintöpfe und Gemüsecurrys verwendet, aber auch als Zutat für Aufläufe, Gerichte mit Hülsenfrüchten, Panaden, Salatdressings oder Aufstriche.

Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

Zeckenschreck oder Hautschmeichler

„Schwarzkümmelöl soll eine abschreckende Wirkung auf Zecken haben. Wissenschaftlich eindeutig belegt ist das jedoch nicht. Wer es selbst ausprobieren möchte, kann ein paar Tropfen auf die Haut geben und einmassieren. Auch wenn es nicht gegen Zecken hilft, dann pflegt es zumindest die Haut.“

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