6. August 2020, 11:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Senf kann man ganz einfach selbst anbauen. Die anspruchslose Nutzpflanze gedeiht sogar auf dem Balkon. Blüten, Blätter, Körner – alles kann man essen.
Senf
Boden
keine besonderen Ansprüche
Pflanzzeit
Mitte März
Standort
sonnig bis schattig
Gießen
regelmäßig
Erntezeit
ab Ende August
Giftig
nein
Düngen
nicht nötig
nein
Senf selbst anbauen? Ist das nicht eher was für den Acker? Ja, dort wächst die Nutzpflanze auch gerne und üppig. Doch immer mehr Hobbygärtner pflanzen Senf auch im eigenen Gartenbeet an. Nicht nur, dass im Grunde alles an der Pflanze schmeckt, von Stängel, Blättern, Blüten und Samen. Senf wächst zudem schnell bis zu einem Meter hoch – bei optimalen Bedingungen sogar bis zu zwei Meter. Sehr schön: Senf bildet fröhlich leuchtende, goldgelbe Blüten aus. Ein echter Hingucker im Garten!
Wie kann man Senf selbst anbauen?
Egal ob ein schattiger oder sonniger Standort – Senf ist äußerst anspruchslos und kommt überall im Garten gut zurecht. Auch ohne Dünger und prinzipiell in jedem Boden wächst die unkomplizierte Pflanze sehr schnell. Das einzige, was Hobbygärtner beachten sollten: regelmäßig gießen!
Senf fühlt sich übrigens auch im Balkonkasten, Kübel oder Topf wohl. Hier sollte man aber lieber den sogenannten Weißen Senf (Sinapis alba) selbst anbauen. Denn diese Sorte, die auch als Gelber Senf bezeichnet wird, schießt nicht so hoch.
Hinweis: Senf lässt sich generell in schwarze, braune und weiße Sorten unterscheiden. Die Körner des Weißen Senfs sind relativ mild. Aus ihnen werden harmlose bis mittelscharfe Senfsorten hergestellt. Die Körner des schwarzen und braunen Senfs haben es hingegen in sich. Aus ihnen werden die Senfsorten hergestellt, die einem schnell die Tränen in die Augen treiben.
Beim Senfanbau auf Fruchtfolge achten
So anspruchslos Senf ist, beim Anbau der Kreuzblütler-Pflanze sollte man unbedingt die Fruchtfolge beachten. Bedeutet: Gemüse aus der gleichen Pflanzenfamilie sollte nicht im darauffolgenden Jahr am gleichen Standort gepflanzt werden. Zu den Kreuzblütlern zählen neben Senf zum Beispiel Kohl, Rettich oder Radieschen. Wurde eines dieser Pflanzen im vorherigen Jahr gesetzt, sollten Hobbygärtner für den Senf einen anderen Standort im Garten wählen. Was noch bei der Fruchtfolge zu beachten ist, erklärt myHOMEBOOK hier.
Ernte ab Ende August
Generell kann Senf das ganze Jahr über gesät werden. Die Blätter lassen sich schon nach drei bis vier Wochen abknipsen. Sie sind herrlich aromatisch und passen gut als Beigabe zu Salaten und Suppen. Beginnt Senf im Juni zu blühen, werden die Blätter bitter und schmecken nicht mehr.
Im Hochsommer färben sich die Senf-Stiele dunkel, dann sind die Pflanzen reif. Geerntet wird Senf von Mitte bis Ende August und dann bis in den Herbst hinein. Wer sichergehen will, dass sich ausreichend Samen gebildet haben, schüttelt behutsam die Samenstände. Geben diese ein leichtes Rasseln von sich, kann der Senf abgeschnitten werden. Die Schoten werden dann geöffnet, die Samen auf Pergamentpapier oder einer Zeitung ausgebreitet. An einem warmen Ort sollte man sie rund vier Wochen trocknen lassen.
Auch interessant: Meerrettich – die scharfe Wurzel selbst anbauen
Wie werden Senfkörner verarbeitet?
Senfkörner kann man verwenden, um Gurken oder andere Gemüsesorten einzulegen. Man kann mit Senfkörnern auch viele Gerichte würzen. In der indischen Küche werden schwarze Senfsamen geröstet, bis sie wie Popcorn hochspringen. Durch die Hitze wird das intensive Aroma freigesetzt. Die Samen geben dann beispielsweise einem Kartoffelsalat mit Yoghurt den richtigen Kick.
In unseren Breiten verarbeitet man Senfkörnern hingegen in erster Linie zu Speisesenf. Dazu werden die Körner gemahlen, entweder im Mörser oder in der Küchenmaschine. Etwas Wasser dazu geben und die Paste quellen lassen. Währenddessen eine Mischung aus Essig, Salz und Zucker anrühren. Wer mag, gibt noch Kräuter wie zum Beispiel Estragon hinzu. Diese Mischung leicht erwärmen, damit sich die Aromen freisetzen. Anschließend in die Senfpaste unterrühren und einige Tage ziehen lassen.
Auch interessant: Chili – die feurigen Schoten selbst anpflanzen
Pflegetipps Blumenkohl im eigenen Garten pflanzen
Bio-Kur für Ihren Boden Die Vorteile von Gründünger für den Garten
Gemüsebeet Kohlhernie – was hilft gegen die hartnäckige Pflanzenkrankheit?
Gründüngung mit Senfpflanzen
Schnell wachsender Weißer Senf wird oftmals auch zur Gründüngung angebaut. Durch diese Art der Düngung wird die Erde feinkrümelig, der Boden aufgelockert. Gründüngung ist ein wahrer Energie-Booster für das Gartenbeet. Wie genau man daraus wertvollen Humus erzeugt, verrät myHOMEBOOK hier. Achtung: Bei der Gründüngung mit Senfpflanzen sollte ebenfalls die Fruchtfolge eingehalten werden!