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Jungpflanzen im Garten und auf dem Balkon

Die Vor- und Nachteile von Setzlingen

Setzlinge
Wer sich Setzlinge von dieser Größe kauft, spart sich viel Zeit bei der Anzucht Foto: Getty Images / Zbynek Pospisil
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

6. Januar 2024, 7:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Für Ungeduldige, Pragmatiker und Gartenanfänger sind gekaufte Setzlinge eine tolle Alternative zur eigenen Aussaat. Welche Gemüse als Jungpflanzen angeboten werden und was beim Einpflanzen zu beachten ist, erfahren Sie hier.

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Mit vorgezogenen Jungpflanzen kann man die Saison um mehrere Wochen verlängern, denn die kleinen Pflanzen kommen mit einem deutlichen Wachstumsvorsprung in die Beete. Aus diesem Grund sind sie besonders für Ungeduldige oder Anfänger geeignet.

Selbst aussäen oder Setzlinge kaufen?

Für die einen ist die Aussaat von Gemüse nerviger Friemelkram. Sie kaufen lieber Jungpflanzen im Handel. Für die anderen gehört das Säen genauso zum Gärtnern wie die Pflege und die Ernte. Für beide Seiten gibt es gute Gründe. Wer selbst sät, spart Geld, hat eine viel größere Auswahl an Arten und Sorten und kann den magischen Moment miterleben, wenn die Keimlinge aus der Erde stoßen, um dann Tag für Tag zu stattlichen Jungpflanzen heranzuwachsen. Wer hingegen Jungpflanzen kauft und damit die Kinderstube der Gemüse-Minis umgeht, spart Nerven und Zeit und kann die Saison um einige Wochen verlängern.

Welche Gemüse als Setzlinge angeboten werden – und welche nicht

Gärtnereien, Super- und Baumärkte und auch manche Bioläden bieten im Frühjahr Setzlinge an. Aber nicht alle Gemüsearten sind erhältlich. Besonders Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken, Haferwurzel, Rettich und Radieschen sucht man vergeblich, weil sie besser wachsen, wenn sie direkt gesät werden. Blattgemüse hingegen wie Salate, Spinat, Mangold oder Kohl sowie wärmeliebende Gemüse wie Paprika, Tomaten, Chili und Kürbisgewächse gehören zu den Klassikern im Jungpflanzen-Sortiment.

Blattgemüse

Viele Setzlinge von Kopf- und Pflücksalaten, Asia-Salaten und Kohl können im März und April, wenn die Aussaatsaison im Freiland gerade erst beginnt, in die Beete gesetzt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sein junges Gemüse in kalten Nächten mit einem Vlies vor Schäden schützen.

Wärmeliebende Gemüse: Tomaten

Kaum ein Anbieter von Setzlingen verzichtet auf Tomaten. Auch wenn die Anzahl der Sorten bei Saatgutanbietern größer ist, kann sich das Jungpflanzen-Angebot der unterschiedlichen Sorten sehen lassen. Stabtomaten, Buschtomaten, Tomaten für den geschützten Anbau und solche, die freilandtauglich sind – für jeden Bedarf sind passende Setzlinge zu bekommen. Sie dürfen genau wie alle anderen wärmeliebenden Gemüse erst nach den Eisheiligen, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, in die Beete oder in die Kübel ziehen. Eine Direktsaat wäre bei Tomaten ziemlich sinnlos, weil sich auf diese Weise das Erntefenster erheblich verringern würde. Denn vom Zeitpunkt der Aussaat bis zur ersten Blüte vergehen etwa sechs bis acht Wochen.

Wärmeliebende Gemüse: Kürbisgewächse und Paprika

Auch Kürbisgewächse, zu denen Zucchini, Gurken, Melonen und die namensgebenden Kürbisse gehören, werden als Setzlinge angeboten. Wenn sie nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden und Platz für weitere Pflanzen vorhanden ist, kann eine zusätzliche Direktsaat etwa Anfang Juni das Erntefenster noch einmal vergrößern. Denn wenn typische Krankheiten wie Mehltau den zuerst gesetzten Pflanzen schon zu schaffen machen, erfreuen sich die später direkt gesäten Pflanzen oft noch bester Gesundheit. Paprika und Chili brauchen von der Aussaat bis zur ersten Blüte meist noch länger als Tomaten. Daher ist eine zusätzliche Direktsaat nicht zu empfehlen.

Gekaufte Setzlinge sind in der Regel schon abgehärtet

Bevor Jungpflanzen ins Freie ziehen, müssen sie abgehärtet werden. Das bedeutet, dass sie langsam an das Leben im Freiland mit Sonne, Wind und Temperaturschwankungen gewöhnt werden müssen. Normalerweise haben Jungpflanzen, die im Handel erworben werden können, diesen Prozess schon durchlaufen. Wer Zweifel daran hat, fragt beim Händler lieber noch einmal nach. Nach dem Kauf sollten Gemüsesetzlinge möglichst schnell in die Beete oder Kübel gepflanzt werden. Ist das nicht möglich, ist darauf zu achten, dass die Pflänzchen in ihren kleinen Töpfen nicht austrocknen.

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Setzlinge pflanzen

Salate müssen flattern. Sie dürfen nur so tief gepflanzt werden, wie sie im Topf gestanden haben. Wer sie zu tief setzt, riskiert, dass die Blätter von außen nach innen durchfaulen oder, dass die Salate vorzeitig in Blüte gehen. Tomaten hingegen profitieren davon, wenn man sie tiefer setzt als sie im Topf gestanden haben. Sie bilden dann zusätzliche Wurzeln, die die Pflanzen mit noch mehr Nährstoffen versorgen können. Kürbisgewächse sind in Sachen Umpflanzen ziemliche Mimosen. Daher gilt es, bei ihrem Umzug in die Beete besonders vorsichtig zu sein, damit die jungen Wurzeln keinen Schaden nehmen.

myHOMEBOOK-Autorin Katharina Petzholdt

Persönlicher Tipp

„Für Gartenanfänger können die schnellen Erfolge, die gekaufte Setzlinge mit sich bringen, ein toller Motivationsschub sein. Ein typischer Fehler, den unerfahrene Gemüsegärtner durch das Setzen von Jungpflanzen gut umschiffen können, ist das versehentliche Jäten der gewünschten Kulturen. Denn viele Gärtner berichten aus ihrer Anfängerzeit, dass sie im Eifer des Gefechts etwa frisch aufgelaufene Salate nicht erkannt und daher zusammen mit dem Unkraut ausgerupft haben. “myHOMEBOOK-Autorin Katharina Petzholdt
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