10. November 2024, 17:53 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Mit seinem einzigartigen Namen und den zarten Blüten zieht der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch alle Blicke auf sich. Wie Sie das pflegeleichte und insektenfreundliche Gehölz im Garten gut zur Geltung bringen, erfahren Sie hier.
Seinen ungewöhnlichen Namen verdankt der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch (Heptacodium miconioides) den kleinen, rahmweißen Blüten, die in Gruppen zu jeweils sieben beisammenstehen und etwa einen Zentimeter groß sind. Das sommergrüne Gehölz wird auch unter der Bezeichnung „Sieben Söhne des Himmels“-Blume gehandelt. Es gehört zur Familie der Geißblattgewächse und kommt ursprünglich aus China. Obwohl er schon vor einigen Jahrzehnten in Europa eingeführt worden ist, ist er noch weitgehend unbekannt. Das allerdings könnte sich bald ändern, denn der Strauch ist sehr widerstandsfähig, kommt mit vorübergehender Trockenheit klar, hat einen hohen Zierwert und dient darüber hinaus bis in den Oktober hinein als ergiebige Insektenweide.
„Sieben Söhne des Himmels“-Strauch
Boden
durchlässig, humos
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
kommt mit vorübergehender Trockenheit klar
Blütezeit
Sommer bis Oktober
Giftig
nicht giftig
Düngen
bei Bedarf in der Wachstumsphase
ja
Übersicht
- „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch
- Aussehen und Wuchs
- „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch pflanzen oder säen
- Standort und Boden
- Sorten
- „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch pflegen
- Bewässerung
- Düngung
- Schnitt
- Vermehrung
- Umtopfen
- Überwinterung
- Giftigkeit
- Alternativen
- Bienenfreundlichkeit
- Krankheiten und Schädlinge
- Verwendung im Garten
Aussehen und Wuchs
Der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch ist ein sommergrüner, buschig aufrecht wachsender mehrstämmiger Großstrauch, der eine Höhe von drei bis vier Metern erreicht. Die gelb- bis rötlichbraune Rinde, die sich bei älteren Ästen in Streifen ablöst, macht die Pflanze auch im unbelaubten Zustand zu einem Hingucker.
Die Rispen entfalten ihre cremeweißen, jasminartig duftenden Blüten in einer zarten Vorblüte im Juni. Von August bis Oktober – gerade dann, wenn vieles andere bereits verblüht ist – folgt die Hauptblüte. Wenn die weißen Blütenblätter abgefallen sind, haben die markanten purpurroten Blütenkelche ihren Auftritt. Die ledrigen, leuchtend rosa bis purpurfarbenen Früchte sind etwa einen Zentimeter lang, werden aber in unseren Breiten selten ausgebildet.
„Sieben Söhne des Himmels“-Strauch pflanzen oder säen
Der Strauch wird meist im Container angeboten und kann daher ganzjährig gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Die besten Pflanzzeiten sind jedoch der Frühling und der Herbst. Auch Ballenware sollte im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt werden. Gelegentlich wird im Handel auch Saatgut angeboten, das ganzjährig zur Anzucht in Töpfen ausgesät werden kann.
Standort und Boden
An sonnigen und warmen Standorten gedeiht der Strauch am besten, im Halbschatten kommt er aber ebenfalls zurecht. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und humos sein, sowie frisch bis mäßig trocken. Kürzere Trockenphasen kann er auch verkraften, genauso wie Stadtklima. Am besten ist das Gehölz im Freiland aufgehoben, es kann aber – zumindest in den ersten Jahren – auch in einem großen Kübel wachsen.
Sorten
Der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch ist bislang nur in der Wildform erhältlich. Sorten sind noch nicht zu haben.
„Sieben Söhne des Himmels“-Strauch pflegen
Die Pflege ist unkompliziert. Die folgenden Pflegetipps helfen Ihnen dabei, das Beste aus dem Strauch herauszuholen.
Bewässerung
Junge „Sieben Söhne des Himmels“-Sträucher sollten regelmäßig gegossen werden. Später sind Wassergaben nur noch in längeren Trockenphasen nötig.
Düngung
Während ein im Garten wachsender „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch mit einer Portion Volldünger im Frühjahr gut bedient ist, brauchen Kübelexemplare mehr Dünger. Einmal pro Woche sollte für sie ein handelsüblicher Flüssigdünger für Blüh- und Grünpflanzen ins Gießwasser gegeben werden.
Schnitt
Der Strauch ist zwar gut schnittverträglich, muss aber nicht zwingend geschnitten werden. Wer dennoch schneiden möchte, macht das am besten im Frühjahr.
Vermehrung
Die Vermehrung der Pflanze erfolgt sowohl über Aussaat als auch über Stecklinge. Da die Früchte des „Sieben Söhne des Himmels“-Strauchs hierzulande nur selten ausreifen, ist die Samenernte nur in Ausnahmefällen möglich – nämlich dann, wenn der Herbst besonders mild und sonnig ist. Wer Saatgut gesammelt hat, kann die Pflanze ganzjährig vorziehen.
Für die Stecklingsvermehrung werden im Sommer noch gut biegsame, aber schon ein wenig verholzte Stecklinge geschnitten. Eingetopft in Anzuchterde, mit einer Folie abgedeckt und gleichmäßig feucht gehalten, entwickeln sie sich bis zum folgenden Frühjahr zur Freilandreife. Während des Winters ist ein heller Platz bei gemäßigter Temperatur ideal für sie.
Umtopfen
Wächst der Strauch im Kübel, sollte dieser spätestens dann gegen einen größeren ausgetauscht werden, wenn die Erde komplett durchwurzelt ist.
Überwinterung
In den ersten zwei Jahren sollten Jungpflanzen bei längeren Frostperioden mit einer Schicht aus Laub und Reisig vor den eisigen Temperaturen geschützt werden. Ist es sehr kalt, kann ein Vlies dem oberirdischen Teil der Pflanze zusätzlich Schutz bieten. Ältere Exemplare sind in unseren Breiten winterhart und braucht keinen besonderen Winterschutz. Wächst der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch im Kübel, sollte dieser in sehr kalten Wintern gut eingepackt werden, damit die Wurzeln keinen Schaden nehmen.
Giftigkeit
Der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch ist in allen Teilen leicht giftig.
Alternativen
Eine hübsche Alternative zum „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch ist der Bienenbaum (Tetradium daniellii oder veraltet: Euodia hupehensis). Er wird sechs bis maximal zwölf Meter hoch und bietet mit seinen zahlreichen weißen Blüten ebenfalls bis in den Oktober hinein reichlich Nahrung für Insekten. Noch länger, nämlich bis in den November hinein, dient die bis zu drei Meter hoch wachsende weißblühende Wintergrüne Ölweide (Elaeagnus x ebbingei) vielen Insekten als Nahrungsquelle.
Bienenfreundlichkeit
Der Strauch bietet sowohl Nektar als auch Pollen und ist mit seiner späten Blütezeit für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten eine gute Nahrungsquelle.
Krankheiten und Schädlinge
Der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch ist sehr widerstandsfähig und wird kaum von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Nur Blattläuse tauchen hin und wieder auf, schaden der Pflanze aber kaum.
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Verwendung im Garten
Der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch kann wegen seines hohen Zierwerts gut in Einzelstellung gepflanzt werden. Für kleinere Gärten ist er ein toller Hausbaum. Auch in einer gemischten, lockeren, natürlich wachsenden Hecke ist er gut aufgehoben. Wer den Strauch unterpflanzen möchte, setzt am besten Stauden.
Ganzjährig attraktiv
„Der „Sieben Söhne des Himmels“-Strauch hat zu jeder Jahreszeit seine Reize: Im Frühjahr legt er mit frischgrünem Laub los. Im Juni entwickelt er eine Vorblüte und von August bis Oktober zeigt sich die Hauptblüte. Zurück bleiben die purpurroten Kelchblätter, die fast wie eine weitere Blüte wirken. Im Winter schließlich beeindruckt der Strauch mit seiner markanten Rinde, die sich dekorativ in Streifen ablöst.“