18. August 2023, 17:31 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Sommerflieder ist ein wahrer Schmetterlingsmagnet im Garten. Das sowie sein Aussehen und die pflegeleichte Art machen den Sommerflieder zu einer beliebten Pflanze unter Hobbygärtnern. Wie man sie vermehrt, lesen Sie hier.
Einer der beliebtesten Blütensträucher ist der Sommerflieder (Buddleja davidii). Und das nicht ohne Grund: Die Pflanze ist pflegeleicht, insektenfreundlich und schön anzusehen. Um Sommerflieder zu vermehren, kann man der Natur freien Lauf lassen. Mit etwas Glück verteilen sich die Samen im Herbst an geeigneten Plätzchen im Garten und wachsen zu kleinen Pflanzen heran. Wer nicht ganz so viel Geduld hat, kann Sommerflieder auch auf andere Weise vermehren. myHOMEBOOK stellt fünf Methoden vor.
Übersicht
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5 Möglichkeiten, um Sommerflieder zu vermehren
1. Aussaat
Sommerflieder kann man unter anderem per Aussaat vermehren. Dafür erntet man im Herbst die getrockneten braunen Kapseln und siebt anschließend sie Samen aus. Über den Winter muss man die Samen dann trocken, kühl und dunkel lagern, damit man sie dann im Frühjahr in die Aussaaterde geben kann. Allerdings blühen die Nachkommen dann nicht sortenecht, heißt, sie sehen anders als die Mutterpflanze aus – was für kleine Überraschungen sorgt.
2. Steckholz
Wenn man Sommerflieder über Steckholz vermehren möchte, dann muss man im Spätherbst vor den ersten Frösten einjährige, kräftige Triebe abschneiden. Sollten noch Blätter vorhanden sein, müssen diese zunächst entfernt werden. Danach muss man die Zweige auf 20 bis 25 Zentimeter kürzen. Wichtig ist dabei, dass sowohl am Anfang als auch am Ende jeweils eine Knospe oder ein Knospenpaar sitzt. Um nicht durcheinanderzukommen, wo oben und wo unten ist, kann man das untere Ende des Steckholzes leicht anschrägen.
Im nächsten Schritt werden die Zweige an einem halbschattigen und geschützten Platz mit der abgeschrägten Spitze in lockeren Boden gesteckt. Wichtig ist, nur noch etwa ein Viertel des Steckholzes zu sehen ist. Außerdem sollten die einzelnen Stöckchen etwa 15 Zentimeter Platz zwischen sich haben.
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3. Stecklinge
Besonders häufig wird Sommerflieder mithilfe von Stecklingen vermehrt. Dafür schneidet man einen nicht verholzten, blütenlosen Trieb an. Idealerweise schneidet man die Ableger zwischen Juni und Mitte August ab, dann sind die Triebspitzen nicht zu weich. Im nächsten Schritt schneidet man den Steckling in etwa acht bis zehn Zentimeter lange Stücke – so hat man einen Kopfsteckling und mehrere Teilstecklinge.
Danach werden Blätter entfernt, die sich an den unteren Enden befinden, damit diese später nicht in der Erde stecken. Oben lässt man zwei bis drei Blätter stehen. Um den Bewurzelungsprozess zu fördern, schneidet man die Blätter halb ab. Die Pflanze muss dann nicht mehr so viel Kraft in die Blätter stecken, sondern kann sich auf die Wurzeln konzentrieren.
Für die Aufzucht der Stecklinge kann man dann kleine Töpfe verwenden, die zu zwei Teilen mit Aussaaterde und einem Teil mit Sand gefüllt sind. Anschließend kommt einen Ableger in jeden Topf. Um die Bewurzelung zu unterstützen, kann man Folie über die Pflanze spannen – dann bleibt die Luftfeuchtigkeit durchgängig hoch.
Die Blätter sollten dabei nicht die Folie berühren, da sich sonst Fäulnis bilden könnte. Sobald die Stecklinge erste frische Triebe zeigen, kann man die Folie wieder entfernen.
4. Setzlinge
Es gibt eine weitere Methode, mit der man Sommerflieder simpel vermehren kann. Dafür schneidet man unverholzte Triebe im Spätsommer ab und entfernt die unteren Blätter. Anschließend stellt man die Setzlinge in ein Glas mit Wasser. Wichtig ist, dass keines der Blätter ins Wasser ragt, um Fäulnis zu verhindern. Aus diesem Grund sollte man zudem das Wasser häufiger wechseln. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, kann man die Setzlinge in kleine Töpfe mit Erde pflanzen.
Gut zu wissen: Egal, ob Setzlinge, Stecklinge oder Ableger – gemeint ist damit im Grunde immer dasselbe: Ein Teil der Pflanze, der abgetrennt werden kann, um daraus neue Pflanzen heranzuziehen.
5. Absenkung
Zu guter Letzt kann man auch mithilfe des Absenkens von Zweigen Sommerflieder vermehren. Dafür wird im Spätsommer ein unverholzter Zweig sanft zum Boden gebogen. Mit einem Abstand von etwa 15 Zentimetern muss man das Holz dann ganz leicht anritzen, um das Bewurzeln zu erleichtern. Anschließend werden die eingeschnittenen Stellen mit Erde bedeckt.
Damit der abgesenkte Zweig nicht einfach wieder nach oben schnellt, muss man ihn befestigen – am besten mit einem Haken oder einer Schnur. Läuft alles nach Plan, bilden sich in der Erde nun Wurzeln und Setzlinge entstehen, mit denen wiederum der Sommerflieder vermehrt werden kann.
Schon gewusst?
„Der Sommerflieder, auch Schmetterlingsflieder genannt, kommt ursprünglich aus China und hat sich dann durch menschlichen Einfluss nahezu in der ganzen Welt ausgebreitet. Hierzulande gilt der Sommerflieder deshalb als Neophyt. Laut dem Nabu stuft etwa das britische Umweltministerium den Sommerflieder sogar als invasive Pflanzenart ein und beobachtet die rasante Ausbreitung. Denn ein einziger Strauch kann rund drei Millionen Samen produzieren. Sind sie einmal im Boden, bleiben sie bis zu 40 Jahre keimfähig. “– myHOMEBOOK-Redakteurin Katharina Regenthal