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Faszinierendes Geheimnis gelöst

Warum ältere Sonnenblumen immer nach Osten gucken

Sonnenblumen Osten: Ein Feld mit Sonnenblumen, im Hintergrund geht die Sonne unter
Die Sonne geht im Westen unter, Sonnenblumen drehen die Köpfe derweil nach Osten Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

2. September 2021, 16:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Junge Sonnenblumen drehen sich mit dem Sonnenstand. Ältere Pflanzen schauen nur noch nach Osten. Warum das so ist, haben Forscher herausgefunden.

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Sommerzeit ist Sonnenblumenzeit. Jetzt blüht die Frohnatur unter den Blumen im Garten und ganz malerisch auf Feldern. Hier und da leuchtet es auch auf einem Balkon Goldgelb. Dabei dreht die Pflanze ihren „Kopf“ mit dem Stand der Sonne. Deshalb heißt Sonnenblume auf Französisch auch „Tournesol“ oder auf Italienisch „Girasole“. Noch erstaunlicher: Junge Sonnenblumen drehen sich in der Nacht wieder gen Osten. Aber wie machen die Pflanzen das und vor allem warum? Schließlich haben Pflanzen doch keine Muskeln. Und warum drehen sich ausgewachsene Sonnenblumen nur noch in Richtung Osten?

Warum Sonnenblumen abends nach Osten drehen

Ein Forscherteam aus den USA hat nun das Geheimnis der Sonnenblumen gelüftet. Demnach sind die Pflanzen für Bienen und andere Bestäuber noch attraktiver, wenn die Blüten durch die morgendliche Sonne aufgewärmt werden. Und die geht bekanntlich im Osten auf. Zudem produzieren die Pflanzen so mehr nahrhafte Pollen. Und auch die Samen sind nach Meinung der Wissenschaftler schwerer und größer.

Alles in allem ist das ein Vorteil für die Pflanzen, aber auch für Bienen und andere Bestäuber. Das Ergebnis ihrer Studie haben die Forschenden im Fachjournal „New Phytologist“ veröffentlicht. Schon länger bekannt ist, dass die Pflanzen in ihrer Wachstumsphase durch das Drehen bis zu 15 Prozent mehr Sonnenlicht abbekommen.

Auch interessant: Leben abgekochte Sonnenblumen länger?

Junge Sonnenblumen drehen sich, ältere schauen nur in eine Richtung

Warum aber sind vor allem junge Sonnenblumen so agil und drehen ihre noch nicht voll blühenden Blütenstände mit der Sonne? Also über den Tag hinweg von Osten über Süden nach Westen. Der auffallende Effekt wird durch eine Art „innere Uhr“ in den Pflanzen gesteuert. Je nach Helligkeit und Sonneneinstrahlung werden die Stängel während des Wachstums an den Seiten verlängert. Dafür ist das Wachstumshormon „Auxin“ zuständig, das den Teil des Blütenstandes zum Wachsen anfeuert, der im Schatten liegt. Als Folge richten sich die Sonnenblumen nach der Sonne aus. Unter Botanikern ist der Effekt als „Heliotropismus“ bekannt.

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Ältere Sonnenblumen halten still

Ältere Sonnenblumen, die in der Blüte ihres Lebens stehen, halten dagegen den ganzen Tag lang nach Osten Ausschau. Ihre Stängel sind ausgewachsen und das Wachstumshormon wird nicht mehr ausreichend produziert. Als Folge justieren sich die Sonnenblumen nicht mit dem Lauf der Sonne aus. Hier zählt nun der Trick mit der wärmenden Morgensonne. Und das bedeutet für die Pflanzen, die Blütenstände generell nach Osten auszurichten.

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