8. September 2024, 12:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Stockrosen begeistern mit ihren Blüten. Diese blühen nicht nur in vielen verschiedenen Farben, sondern ragen hoch empor und sehen bereits von Weitem imposant aus. Die Staude kann bis zu zwei Meter groß werden. Dafür muss man sie jedoch richtig pflegen. myHOMEBOOK zeigt, worauf es ankommt.
Ursprünglich beheimatet im östlichen Mittelmeerraum, hat sich die Stockrose (Alcea) inzwischen auch in Europa und Asien verbreitet. Hierzulande ist sie besonders in Bauerngärten beliebt, weshalb sie auch als Bauernrose oder Bauerneibisch bekannt ist. Die Staude gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae), die für ihre großen, auffällig gefärbten Blüten berühmt ist.
Stockrose pflanzen
Im Frühjahr sät man Stockrosen im Garten aus. Vorgezogene Pflanzen kann man von Mai bis September einpflanzen. Stockrosen kann man sowohl im Beet als auch im Kübel auf dem Balkon kultivieren. Bei letzterer Option sollte man jedoch darauf achten, ein Gefäß zu wählen, dass ausreichend Platz bietet.
Aussehen und Wuchs
Gärtner schätzen Stockrosen insbesondere aufgrund ihrer Wuchshöhe. Die Stauden wachsen kerzengerade in die Höhe und können dabei bis zu zwei Meter groß werden. Die hellgrünen Stängel sind mit feinen Haaren überzogen. Am unteren Ende wachsen große, ebenfalls behaarte Laubblätter. Von Juli bis September wachsen beeindruckende Blütenstände, die weiß, gelb, apricot, rosa, rot, burgunderrot, violett und sogar schwarz erblühen können.
Standort und Boden
Als Standort wählt man am besten einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten aus. Der Boden sollte nicht zu fest sein. Lehmigen Gartenboden kann man mit etwas Sand auflockern. Stockrosen pflanzt man am besten in Gruppen. Hierbei ist es wichtig, auf einen Pflanzabstand von etwa 40 Zentimetern zu achten.
Sorten
Es gibt rund 60 verschiedene Stockrosenarten mit jeweils vielen Arten. Einige von ihnen sind:
- ‚Parkfrieden‘ ist eine langlebige und robuste Sorte mit weiß-rosa Blüten
- ‚Nigra’ blüht in einem tiefen Dunkelrot, das fast schwarz wirkt
- ‚Cassis Swirl‘ hat gefüllt Blüten, die optisch sehr an klassische englische Rosen erinnern
Stockrose pflegen
Stockrosen gelten im Allgemeinen als pflegeleicht. Dennoch gibt es einige Pflegetipps, an die man sich halten sollte, um Krankheiten zu vermeiden.
Bewässerung
Nach der Aussaat ist es wichtig, darauf zu achten, den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Ist die Pflanze ausgewachsen, sollten Gärtner vermeiden, dass das Substrat austrocknet. Eine Mulchschicht hilft, damit die Feuchtigkeit nicht verdunstet, sondern dem Boden erhalten bleibt. Wichtig ist, dass man Stockrosen nicht über die Blätter gießt, um Krankheiten zu vermeiden.
Düngung
Im zweiten Jahr düngt man Stockrosen mit einer Schicht Kompost. Diesen verteilt man im Frühjahr im Beet.
Schnitt
Nach der Blüte kann man die Pflanzen bis zehn Zentimeter über dem Gartenboden zurückschneiden. Möchte man, dass die Pflanzen im nächsten Jahr erneut eine prächtige Blüte hervorbringen, sollte der Rückschnitt direkt nach der Blüte erfolgen. Lässt man die Blütenstände zu lange stehen, bilden sich Samen. Das hemmt das Blütenpotenzial der bestehenden Pflanze.
Vermehrung
In der Regel vermehrt sich die Staude von alleine. Hierfür die Samenstände über den Winter nicht abschneiden, sondern stehen lassen. Möchte man die Samen gezielter ausbringen – etwa an einem anderen Standort – kann man die Samen im Spätsommer sammeln und an gewünschter Stelle aussäen.
Umtopfen
Pflegt man die Stockrose optimal, sodass sie schnell wächst, wird es im späten Frühjahr Zeit, sie umzutopfen. Pflanzt man mehrere Stockrosen in ein Gefäß, sollte man auf den richtigen Abstand achten. Zwischen den Pflanzen sollte man mindestens 40 Zentimeter Platz lassen.
Überwinterung
Zweijährige Stockrosensorten sind in der Regel winterhart. Ist der Winter besonders lang und kalt, schadet es jedoch nicht, die Stauden mit Vlies oder Jute einzupacken. Kultiviert man die Pflanzen im Kübel, sollte man in jedem Fall den Topf mit etwas Jute einwickeln.
Giftig
Die Stockrose gilt als ungiftig für Menschen. Ihre ätherischen Öle, Mineral- und Bitterstoffe werden in der Naturheilkunde sogar geschätzt. Die Blüten können auch pur verzehrt werden, zum Beispiel im Salat.
Alternativen
Wer nach Pflanzen mit ähnlichen Blüten sucht, wird in der Familie der Malvengewächse fündig. Hierzu zählen Hibiskus, Buschmalven und Strauchpappeln.
Bienenfreundlichkeit
Sowohl Bienen als auch andere bestäubende Insekten fliegen ungefüllte Stockrosen gerne an. Der Pollen der Pflanze stellt für Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle dar. Anders sieht es bei gefüllten Sorten aus. Diese gelten nicht als bienenfreundlich. Die dicken Blüten sehen machen optisch einiges her, jedoch sind die Staubgefäße verkümmert und werden zusätzlich von den vielen Blütenblättern verdeckt.
Krankheiten und Schädlinge
Eine häufig auftretende Krankheit bei Stockrosen ist Rostpilz. Man erkennt eine Erkrankung an orangen Flecken auf den Blütenblättern. Befallene Blätter und Blüten sollten unverzüglich entfernt und entsorgt werden. Pflanzenbrühen helfen dabei, die Pflanze zu stärken und den Malvenrost, so wird die Krankheit auch genannt, zu bekämpfen.
Im Allgemeinen erfordert es viel Mühe, damit erkrankte Stockrosen genesen. Besser ist es, wenn sich Gartenfreunde darum bemühen, dass die Pflanzen gesund bleiben. Um Rostpilz zu vermeiden, sollten man auf den richtigen Standort und eine optimale Pflege achten.
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Verwendung
Bei Appetitlosigkeit, Entzündungen im Mund- und Rachenbereich wie im Magen-Darmtrakt kann ein Stockrosen-Tee oder ein Kaltauszug helfen. In der Naturheilkunde ist die entzündungshemmende und krampflösende Wirkung der Stockrose. Hierfür sammelt man im Juli und August die Blüten der Pflanzen. Da diese durch Hitze schnell beschädigt werden können, sollte man einen Kaltauszug aus den frischen Blüten anfertigen. Die Wurzeln können ebenfalls gesammelt und als Tee zubereitet werden.