6. August 2021, 14:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bei Sukkulenten gilt allgemein: Lieber weniger wässern als zu viel! Ansonsten werden sie, genau wie diese Crassula Ovata, matschig und faulig. Mit der richtigen Technik kann man sie noch versuchen zu retten und sogar mit Stecklingen zu vermehren. Wie das geht, zeigen wir im Video.
Wenn man vor dem Urlaub die Zimmerpflanzen ordentlich gegossen hat, kann es sein, dass man es mit einigen zu gut gemeint hat. Besonders Sukkulenten vertragen absolut keine Staunässe. In diesem Fall war ein weiteres Problem, dass die Crassula Ovata „Hobbit“ in normaler Blumenerde gesteckt hatte, die für Dickblattgewächse (Crassulaceae) nicht zuträglich ist. In einer Rettungsaktion wurden die matschigen Pflanzenteile entfernt und die noch grünen Blattstecklinge abgetrennt. Mit dieser Methode – und etwas Glück – lassen sich Sukkulenten nicht nur retten, sondern sogar vermehren!
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Sukkulente mit Stecklingen vermehren
Im Grunde kann man Sukkulenten recht leicht vermehren. Der Zeitpunkt ist beim Vermehren weniger relevant, allerdings finden die Jungpflanzen im Sommer die besten Voraussetzungen, um nach kurzer Zeit Wurzeln bilden und heranwachsen zu können. Wichtig: Für Dickblattgewächse sollte man zu Kakteen-Erde mit guter Drainage-Wirkung greifen, da diese mit Ton und Sand versetzt ist und damit durchlässiger ist. Normale Blumenerde ist zu dick und nährstoffreich.
In unserem Fall war das Stämmchen der Crassula „Hobbit“ – auch Löffelbaum oder Geldbaum genannt – faulig und ist abgebrochen, die Ästchen waren aber noch frisch und grün. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, Stecklinge abzutrennen, aus denen neue Sukkulenten heranwachsen sollen. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten.
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Vermehrung durch Blattstecklinge
Diese Methode kam in unserem Fall zum Einsatz, da der Trieb bereits faulig war und die Pflanze schon fast auseinandergefallen ist. Dazu ein paar grüne und feste Blätter abdrehen, oder mit einem scharfen und sauberen Messer abschneiden. Die Bruchstellen sollte man einen oder zwei Tage trocknen lassen, um eine Pilzinfektion zu vermeiden. Anschließend steckt man die Sukkulenten-Blätter einfach in das Substrat, sodass sie nicht umkippen. Das Töpfchen sollte auf jeden Fall über Ablauflöcher an der Unterseite verfügen, damit keine Staunässe entsteht.
Anschließend sollte man die Stecklinge angießen – aber nicht zu viel. Die Sukkulente kommt ohne viel Wasser aus. Die fleischigen Blätter speichern viel Flüssigkeit, sodass die Pflanze auch einige Wochen ohne Gießen überlebt. Am besten benutzt man für das Angießen einen Zerstäuber.
Jetzt nur noch das Pflanzgefäß an einen warmen und hellen Ort stellen und warten, bis sich Wurzeln bilden. Das kann allerdings einige Wochen dauern. Anschließend kann man die Jungpflanzen vereinzeln und hat aus einer Sukkulente gleich mehrere gewonnen.
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Vermehrung durch Triebstecklinge
Die zweite Möglichkeit ist, die Sukkulente durch Triebstecklinge zu vermehren. Das gelingt natürlich nur bei etwas höher wachsenden Dickblattgewächsen – wie bei unserer „Hobbit“-Crassula – oder beispielsweise auch bei einem Geldbaum.
Bei größeren Exemplaren schneidet man mit einem scharfen Messer einen Seitentrieb ab und stellt ihn in ein Glas mit Wasser. Aber auch hier sollten die Schnittwunden zuerst an der Luft antrocknen, damit sich keine Pilze ansiedeln. Das Wasser sollte man ein bis zweimal pro Woche austauschen. Ein heller und warmer Standort – beispielsweise auf dem Fensterbrett – ist ideal. Haben sich Wurzeln gebildet, kann man den Trieb in ein Gefäß mit Kakteen-Erde setzen. Hier sollte man ihn gut feucht halten, aber nicht „tot gießen“.
Falls Sie sehen wollen, wie wir beim Retten und Vermehren unserer „Hobbit“-Crassula vorgegangen sind, sehen Sie sich einfach das Video oben im Artikel an.