21. September 2024, 14:50 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Thai-Basilikum erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Obwohl es exotisch anmutet, kann das nach Anis und Lakritz schmeckende Kraut auch bei uns angebaut werden. Wie der Anbau klappt und worauf zu achten ist.
Thai-Basilikum ist ein Sammelbegriff, der im Wesentlichen drei Basilikumarten bezeichnet, die in der thailändischen Küche verwendet werden: Horapa oder auch Horapha (Ocimum basilicum var. thyrsiflora), Maenglak (Ocimum citriodorum) und Krapao (Ocimum tenuiflorum bzw.Ocimum sanctum). Das Horapa-Basilikum ist ein leicht süßliches Würzkraut, das nach Anis und Lakritz schmeckt. Um dieses Thai-Basilikum, das in Thailand das meistgenutzte ist, geht es in diesem Beitrag. Das Maenglak-Basilikum schmeckt mild nach Zitrone und wird daher auch Zitronenbasilikum genannt und das Krapao-Basilikum schmeckt, wenn es leicht erwärmt wird, nach Nelken und Piment. Es wird auch indisches Basilikum bezeichnet.
Woher das Thai-Basilikum ursprünglich kommt, ist unklar. Es wird jedoch vermutet, dass es aus Indien oder Südostasien stammt. Thai-Basilikum gehört zu der etwa 60 Arten umfassenden Gattung Basilikum und übergeordnet zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler.
Thai-Basilikum
Boden
nährstoffreich, humos, durchlässig
Pflanzzeit
Frühling nach den Eisheiligen
Standort
sonnig
Gießen
regelmäßig
Blütezeit
ganzjährig
Giftig
nein
Düngen
Langzeitdünger
nein
Aussehen und Wuchs
Thai-Basilikum ist ein mehrjähriger, aufrecht wachsender und dicht verzweigter Halbstrauch, der bis zu 80 Zentimeter hoch werden kann. An den violett gefärbten Stängeln sitzen meist dunkelgrüne Blätter, deren Blattrippen gut zu erkennen sind. Zwischen Juni und August zeigt das Thai-Basilikum seine rosavioletten bis purpurroten Blüten.
Thai-Basilikum säen und pflanzen
Thai-Basilikum kann direkt gesät oder vorgezogen werden. Die Anzucht im Haus sollte frühestens Ende März beginnen. Sät man die Pflanze direkt ins Freiland, fällt der Startschuss erst nach den Eisheiligen Mitte Mai. Da Thai-Basilikum zu den Lichtkeimern gehört, ist das Saatgut gar nicht oder nur minimal mit Erde zu bedecken. Drückt man die Samen auf dem Boden gut an, können sie beim Gießen nicht so schnell davonschwimmen. Bei einer Temperatur von etwa 20 Grad und durchgehend leicht feuchter Erde keimen die Samen innerhalb von zwei Wochen.
Vorgezogene oder gekaufte Jungpflanzen können ab Mitte Mai, wenn Frost nicht mehr zu erwarten ist, ins Freie ziehen. Der optimale Pflanzabstand liegt bei etwa 20 Zentimetern.
Standort und Boden
Thai-Basilikum braucht einen sonnigen und warmen Standort, der regen- und windgeschützt liegt. Es kann zwar auch im Beet stehen, doch die Kultur im Kübel ist einfacher. Der Boden sollte nährstoffreich, durchlässig, humos und ausreichend feucht sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
Als gute Beetnachbarn bieten sich Tomate, Gurke und Zucchini an. Zu den schlechten Nachbarn zählen andere Lippenblütler wie Melisse, Salbei und Thymian.
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Sorten
- Das Thai-Basilikum ‚Siam Queen‘ ist eine preisgekrönte Sorte mit pfeffrigem Anisaroma. Es hat dunkelgrüne Blätter und violette Blüten, die ab Juni erscheinen.
- Das Thai-Basilikum ‚Chang‘ ist eine süß-aromatische Sorte mit glänzenden, sattgrünen Blättern, roten Stielen und lila-rosa Blüten.
Thai-Basilikum pflegen
Die Pflege des Thai-Basilikums ist relativ einfach. Was Sie tun können, um die Pflanze möglichst lange vital und ertragreich zu halten, erfahren Sie im Folgenden.
Bewässerung
Der Boden sollte niemals ganz austrocknen, denn Thai-Basilikum liebt einen durchwegs leicht feuchten Boden. Übertreiben sollte man es mit dem Gießen jedoch nicht, denn ein dauerhaft nasser Boden bekommt der Pflanze gar nicht.
Düngung
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kräutern ist Thai-Basilikum recht nährstoffhungrig. Wird es schon bei der Pflanzung mit einem Langzeitdünger oder mit Kompost versorgt, braucht es während der Saison nicht mehr viel.
Kübelkulturen benötigen überwiegend eine weitere Düngung mit Langzeitdünger oder Kompost oder aber eine mehrfache, dafür aber weniger konzentrierte Düngung. Kultiviert man die Pflanze im Beet, dann kommt sie in der Regel auch ohne eine Zusatzdüngung aus.
Schnitt
Thai-Basilikum sollte möglichst regelmäßig geschnitten bzw. geerntet werden. Worauf beim Ernteschnitt zu achten ist, lesen Sie weiter unten im Absatz „Ernte“.
Vermehrung
Wer die Pflanze vermehren möchte, kann das über eine Aussaat oder mithilfe von Stecklingen machen. Die Samen vom Basilikum werden kurz vor dem ersten Frost eingesammelt und bis zur Aussaat im folgenden Frühjahr aufbewahrt. Worauf bei der Aussaat zu achten ist, erfahren Sie weiter oben im Absatz „Thai-Basilikum säen und pflanzen“.
Für die Stecklingsvermehrung werden etwa zehn Zentimeter lange Triebe, die noch nicht geblüht haben, genutzt. Sie werden in der unteren Hälfte von den Blättern befreit und in ein Wasserglas gestellt. Wird das Wasser regelmäßig gewechselt, bewurzeln die Triebe in wenigen Tagen.
Überwinterung
Die Gewürzpflanze ist nicht winterhart und sollte ins Haus geholt werden, wenn die Temperaturen unter 12 Grad fallen. Am besten kommt es auf einem hellen Platz bei 15 bis 18 Grad durch die kalte Jahreszeit. Auch in seinem Winterquartier muss es regelmäßig gegossen und gelegentlich ein wenig gedüngt werden.
Umtopfen
Nach der Überwinterung sollte die Pflanze in einen größeren Topf umgetopft werden.
Giftigkeit
Die Pflanze gilt als ungiftig. Dennoch wird empfohlen, das Kraut nicht im Übermaß zu verzehren.
Alternativen
Das Basilikum ‚Black Thai‘ ist ein Säulenbasilikum, das über einen Meter groß werden kann. Die dunkelroten Blätter haben den anis-ähnlichen Geschmack vom Thai-Basilikum.
Bienenfreundlichkeit
Die Blüten des Thai-Basilikums sind für Bienen und andere Insekten eine begehrte Nahrungsquelle.
Krankheiten und Schädlinge
Besonders in feuchtwarmen Sommern ist die Pflanze anfällig für verschiedene Pilzerkrankungen. Befallene Triebe sollte man sofort abschneiden und anschließend entsorgen.
Die häufigsten Schädlinge, mit denen das Basilikum zu kämpfen hat, sind Schnecken. Sie können beispielsweise mit Schneckenkragen davon abgehalten werden, sich über die Pflanzen herzumachen. Auch Kaffeesatz, der nebenbei für das Thai-Basilikum ein guter Dünger ist, kann Schnecken verschrecken.
Ernte und Lagerung
Thai-Basilikum kann geerntet werden, sobald es ausreichend Blätter gebildet hat, die kräftig und sattgrün sind. Der größte Fehler bei der Ernte besteht darin, einzelne Blätter von den Trieben zu zupfen. Besser ist es, die noch nicht verholzten Triebspitzen oberhalb eines Blattpaares ganz abzuschneiden.
Am besten schmecken die Blätter frisch. Wenn man sie haltbar machen möchte, kann man sie einfach einfrieren.
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Verwendung in der Küche
Die Pflanze hat einen süßlichen lakritz- und anisähnlichen Geschmack. Es wird vorwiegend in Currys, Suppen und Saucen verwendet und erst kurz vor Ende der Garzeit hinzugegeben. Mitgekocht werden sollte es nicht, da es sehr schnell sein Aroma verliert. Thai-Basilikum kann man auch roh, beispielsweise als Salatzugabe, verwenden.
Auch die Blüten sind essbar
„Wenn das Thai-Basilikum in Blüte geht, verlieren die Blätter einen Teil ihres Aromas. Gegessen werden können sie trotzdem. Übrigens: Auch die Blüten sind essbar.“