7. Februar 2024, 12:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Durch ihre blickdichte Wuchsform ist die Thuja eine ideale Heckenpflanze. Doch nicht nur das, sie gilt auch als ausgesprochen pflegeleicht und ist daher in hiesigen Gärten oft zu finden. Für die Pflege ist allerdings ein regelmäßiger Schnitt wichtig, damit das Nadelgehölz formschön und vital bleibt. Folgende Fehler gilt es dabei zu vermeiden.
Blickdicht, immergrün, pflegeleicht, anspruchslos – diese Anforderungen bringt die ideale Heckenpflanze mit sich. Der Lebensbaum, besser unter seinem wissenschaftlichen Namen „Thuja“ bekannt, erfüllt all das. Lediglich in puncto Pflegeschnitt gibt es für Gärtner einiges zu tun oder, besser, zu beachten. Was man beim Schneiden der Thuja unbedingt vermeiden sollte, erklärt myHOMEBOOK.
Übersicht
Wann schneidet man Thuja zurück?
Der Zeitpunkt des Rückschnitts ist entscheidend, um der Thuja keinen Schaden zuzufügen. Obwohl der Lebensbaum winterhart ist, sollte man darauf achten, die Hecke nur während einer frostfreien Periode zu stutzen. Ideal ist die Zeit zwischen März und September, also im Zeitraum der Schonzeit. Ein leichter Pflegeschnitt ist nämlich auch in diesen Monaten erlaubt. Gartenbesitzern ist daher zu empfehlen, vor dem Schnitt zu kontrollieren, ob Vögel in der Thujahecke nisten. Sollte dies der Fall sein, gilt es, mit dem Schnitt zu warten.
Die Sommerzeit wird für das Schneiden der Thuja häufig empfohlen. Die Pflanze befindet sich in dieser Zeit in der Wachstumsphase und hat dadurch ausreichend Kraft und auch Zeit, um auszureifen, bis die frostige Zeit in den Herbstmonaten beginnt.
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Welche Geräte benötigt man?
Thujahecken können eine beachtliche Höhe erreichen. Gartenbesitzern sollten aus diesem Grund mit einer Teleskop-Heckenschere arbeiten. Auf diese Weise kann man höher gelegene Bereiche leichter bearbeiten. Zudem kann man auf eine Leiter weitestgehend verzichten, die beim Heckenschnitt durchaus eine Gefahr darstellt. Des Weiteren können beim Schnitt von Thuja sowohl eine Ast- als auch Gartenschere hilfreich sein.
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Wie geht man beim Rückschnitt einer Thujahecke vor?
Noch bevor man die Heckenschere betätigt, gilt es die richtigen Vorbereitungen zu treffen. Um einen geraden Schnitt zu gewährleisten, kann man Schnüre entlang der Hecke spannen, die zur Orientierung dienen.
In welche Form man den Lebensbaum schneidet, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Zu empfehlen ist jedoch eine Trapezform. Das bedeutet, die Hecke läuft von unten nach oben schmal zu. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass auch die unteren Triebe ausreichend Licht erhalten.
5 Fehler, die man beim Rückschnitt vermeiden sollte
1. Fehler: Jungpflanzen zurückschneiden
Frisch gepflanzt sollten Gartenbesitzer den Jungpflanzen Zeit geben, damit die Wurzeln austreiben können. Es ist empfehlenswert, zwei Jahre zu warten, bevor man die Heckenpflanze zurückschneidet. Zuvor genügt es, lediglich lange Triebe zu kürzen. Gleichzeitig gilt, dass man mit dem ersten Rückschnitt auch nicht zu lange warten sollte, um ein inneres Verkahlen zu vermeiden.
2. Fehler: Schmutziges Werkzeug verwenden
Beim Schnitt von Pflanzen entstehen offene Wunden. Darum ist es wichtig, das Werkzeug sauber zu halten. Auch zwischendurch sollte man die Scheren zum Beispiel mit Alkohol oder Desinfektionsmittel reinigen. Gleichfalls sollte man darauf achten, scharfes Werkzeug zu verwenden. Dieses garantiert einen sauberen Schnitt.
3. Fehler: Keine Schutzkleidung tragen
Die Thuja ist eine der beliebtesten Heckenpflanzen, obwohl sie äußerst giftig ist. Das Verzehren der Pflanze kann zu Übelkeit, Krämpfen, Lähmung und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.
Sicherheit geht vor!
„Wer seine Thujahecke schneidet, sollte unbedingt auch auf passende Schutzkleidung achten. Denn sämtliche Pflanzenteile der Thuja sind giftig. Besonders beim Schneiden macht sich das bemerkbar. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Mutter früher beim Schneiden der Thujahecke nie Schutzkleidung getragen hat. Die Folge waren starke Hustenanfälle. Denn selbst das Einatmen der ätherischen Öle kann zu Atemproblemen führen“– Katharina Regenthal, Redakteurin
4. Fehler: Ins unbelaubte Holz der Thuja schneiden
Beim Schnitt von Thujahecken beschränkt man sich am besten auf die begrünten Triebe. Schneidet man in das unbelaubte Innere der Hecke, können Löcher entstehen, die kahl bleiben.
Anders als Laubbäume besitzen Nadelgehölze keine Augen am Altholz. Unter den Augen versteht man in der Botanik die Knospen der Pflanzen. Diese befinden sich auch beim Lebensbaum nur an den begrünten Trieben. Entfernt man die grünen Pflanzenteile, fehlen auch die Knospen. Demzufolge kann ein Loch in der Hecke nicht zuwachsen.
5. Fehler: Während der Sonne schneiden
Neben der richtigen Jahreszeit sollte man auch ein Auge auf das Wetter haben. Am besten wählt man einen bewölkten Tag aus – aber keinen Regentag. Denn durch die Feuchtigkeit werden Pilzsporen leichter übertragen, die durch die Schnittwunden in die Heckenpflanze treten und ihr schaden können.
Ebenfalls gilt es darauf zu achten, die Thuja nicht während eines sonnigen Tags zu schneiden. Durch die Sonne verliert der Lebensbaum größere Mengen seines Pflanzensafts. Stress pur für die Pflanze! Außerdem besteht die Gefahr, dass die Triebe verbrennen und braun werden.
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Kann man eine braune Thujahecke durch einen Schnitt retten?
Braune Triebe in einer Thujahecke entstehen in der Regel durch Krankheiten. Grund kann jedoch auch eine falsche Pflege sein, etwa durch Staunässe oder Trockenheit. Je nachdem, wie weit die Krankheit oder das Austrocknen der Pflanze fortgeschritten ist, können Hobbygärtner den Lebensbaum mit einem Schnitt retten. Das trifft etwa dann zu, wenn nur wenige Zweige betroffen sind.
Ist ein weiter Teil der Hecke bereits braun gefärbt, können Hobbygärtner zwar versuchen, die Pflanze mit Rückschnitt und Düngebeigaben zu helfen. Die Aussicht auf eine grüne, dichte Hecke ist in diesem Fall jedoch gering. Wer in das alte Holz von Thuja schneidet, also jenen nicht begrünten Teil im Inneren, muss damit rechnen, dass die dortigen Löcher nicht mehr zuwachsen.