1. März 2024, 15:49 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Tomaten gehören zu den Klassikern im Gemüsegarten. Denn wer einmal frische Tomaten aus eigener Ernte probiert hat, will sie nicht mehr missen. myHOMEBOOK gibt Tipps wie Tomaten richtig gepflanzt und gepflegt werden.
Cherrytomaten, Fleischtomaten, Datteltomaten oder Rispentomaten: Es gibt eine Fülle von Tomatensorten und jede hat ihre Vorzüge. Allen gemein ist aber, dass sie Sonnenanbeter sind, viel Wasser und Nährstoffe brauchen und generell eher zu den anspruchsvolleren Gemüsepflanzen gehören. Wer ein paar Tipps und Tricks beherzigt, kann aber schon bald die erste Tomatenernte einfahren.
Übersicht
Tomaten pflanzen
Tomatenpflanzen kann man als Jungpflanzen im Baumarkt und oft sogar im Supermarkt kaufen. Hierbei sollte man schon beim Kauf auf gesunde und kräftige Pflanzen achten. Aber auch die Anzucht aus Tomatensamen gelingt in der Regel gut. Hierfür die Samen im Innenraum etwa zwei Zentimeter tief in gut durchfeuchtete Anzuchterde einsetzen. Je nach Sorte keimen die Samen nach sieben bis zehn Tagen.
Die Pflänzchen sollten hierbei nicht direkt in der Sonne stehen, da sie sonst schnell „vergeilen“ können. Auch sollte der Standort nicht zu warm sein. Wenn nach den Eisheiligen kein Frost mehr zu erwarten ist, können die Pflänzchen ins Gartenbeet gepflanzt werden. Hierfür 30 Zentimeter Platz zwischen den Pflanzen lassen und die Stängel als Unterstützung gegen starke Winde an Stäben befestigen.
Tomate
Boden
feucht, locker, nährstoffreich
Pflanzzeit
nach den Eisheiligen (Mai)
Standort
sonnig bis vollsonnig
Gießen
hoher Wasserbedarf
Blütezeit
Zwischen Juni und Oktober
Giftig
ja, bis auf reife Früchte
Düngen
Tomatendünger oder Kompost
nein
Aussehen und Wuchs
Tomatenpflanzen können sich je nach Sorte stark in Wuchsform und -höhe unterscheiden. Buschtomaten sind dem Namen entsprechend eher buschig im Wuchs und werden 20-60 Zentimeter hoch. Stabtomaten können hingegen eine Höhe von zwei Metern erreichen. Auch die Blattform kann von oval, über gefiedert bis zu gezackt reichen. Tomatenpflanzen sind in der Regel tiefgrün und oft leicht behaart, die Früchte können klassisch rot, rotschwarz oder orange und gelb sein. Auch grüne Tomaten sind möglich.
Standort und Boden
Tomaten brauchen viel Licht und Sonne, um reife, aromatische Früchte hervorbringen zu können. Ideal ist Vormittags- oder Nachmittagssonne, da die Mittagssonne den Pflanzen sehr viel Wasser entziehen kann. Wer ausreichend wässert, kann aber auch die volle Sonne als Standort auswählen. An den Boden haben Tomaten hohe Ansprüche. Er sollte humusreich, locker und gut durchfeuchtet sein, aber nicht zu Staunässe neigen.
Dazu passend: Welche Hausmittel sich als Dünger für Tomaten eignen
Sorten
Kaum eine Nutzpflanze gibt es in so vielen verschiedenen Sorten wie die Tomate. Kleinere Sorten gedeihen gut auf Balkon und Terrassen, große sollten im Gartenbeet kultiviert werden.
- Cocktailtomaten: Die Cocktailtomate ist etwas größer als die Kirschtomate und wird aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe und -breite gerne auf Balkonen im Kübel angebaut.
- Fleischtomaten: Die verschiednen Sorten der Fleisch- oder Ochsenherztomaten sind besonders saftig und können Früchte mit je einem Kilogramm Gewicht hervorbringen. Sie eignen sich besonders gut für Salate oder auch Tomatensaucen.
- Roma-Tomaten: Diese Tomatenfrüchte sind mittelgroß und länglich und haben ein besonders fruchtiges Aroma. Sie eignen sich gut zum Kochen, behalten aber auch auf dem Grill ihre Form.
- Stabtomaten: Stabtomaten gehören in der Landwirtschaft weltweit zu den am häufigsten angebauten Sorten. Sie gedeihen gut in Gewächshäusern, bringen meist eine reiche Ernte ein und können aufgrund ihrer Höhe auf kleinem Raum in großer Menge gepflanzt werden.
- Rispentomaten: Diese Tomaten wachsen, dem Namen entsprechend, an einer Rispe und kommen meist auch so in den Supermarkt. Die Früchte gelten als besonders süß und aromatisch.
Mehr dazu: 6 besondere Tomatensorten, die für Abwechslung im Beet sorgen
Tomaten pflegen
Im Grunde sind Tomaten nicht besonders anspruchsvoll in der Pflege und auch für Anfänger geeignet. Einige Tipps sollte man allerdings beherzigen.
Bewässerung
Tomaten brauchen viel Wasser. Dies gilt besonders in der Pflanz- und Anzuchtphase und an heißen Tagen. Grundsätzlich sollten sich Hobbygärtner darauf einstellen, ihre Tomatenpflanzen mindestens einmal täglich gießen zu müssen. Hier erfahren Sie, welche Fehler man beim Gießen von Tomatenpflanzen vermeiden sollte.
Düngung
Das Substrat in Kübel und Beet sollte bereits beim Einsetzen sehr nährstoffreich sein. Kübelpflanzen zehren die Erde besonders schnell aus und sollten deshalb wöchentlich zusätzlich mit speziellem Tomatendünger gedüngt werden. Bei Tomaten im Freiland sollte einmal im Monat eine Kompostgabe erfolgen.
Mehr dazu: Die häufigsten Fehler beim Düngen von Tomaten
Schnitt
Tomaten müssen nicht geschnitten werden, es sei denn, einzelne Triebe ragen störend in Wege oder auf Terrassen. Wichtiger als das Schneiden ist für Tomatenpflanzen allerdings das Ausgeizen. Hierbei werden zusätzliche Triebe an den Blattachseln einfach mithilfe der Finger abgeknipst.
Winterhärte
Tomaten sind nicht winterhart und haben in unseren Breiten deshalb auch nur eine kurze Vegetationszeit. Im Gewächshaus können sie früher kultiviert werden und bringen länger erntefrische Tomaten ein.
Giftig
Tomatenpflanzen gehören zu den Nachtschattengewächsen und sind in allen Teilen giftig. Eine Ausnahme sind reife Tomaten. Hier ist der Solaningehalt durch die Reife der Frucht sehr niedrig. Tomaten sollten deshalb auch nicht unreif gegessen und auch der Stiel immer entfernt werden.
Vermehrung
Die Südfrüchte lassen sich am besten über Samen vermehren. Wer eine erfolgreiche Ernte eingefahren hat, sollte ein paar Samen der kräftigsten Pflanzen für das Folgejahr aufbewahren.
Ernte
Tomaten sind reif, wenn sie ihre entsprechend der Sorte endgültige Färbung erreicht haben, sich leicht vom Stiel lösen lassen und aromatisch riechen und schmecken. Je nach Zeitpunkt der Pflanzung, Witterungsbedingungen und Sorte kann der Erntezeitpunkt jederzeit zwischen Juni und Anfang Oktober liegen, bis der erste Frost einsetzt. In Gewächshäusern kann eine Ernte auch noch im November noch möglich sein.
Alternativen
Geschmacklich gibt es eigentlich keine richtige Alternative zu Tomaten. Wer im Winter aber nicht auf Gemüse aus dem eigenen Garten verzichten will, das ebenfalls einen hohen Anteil an Vitaminen enthält, sollte im Spätsommer Rote Beete säen oder einsetzen. Die Knollen reifen den ganzen Winter über heran und sind somit eine tolle winterliche Alternative zu Tomaten.
Bienenfreundlichkeit
Wildbienen und andere Bestäuben mögen Nektar und Pollen der Tomatenpflanzen in der Regel sehr. Deshalb werden Tomaten auch in unseren Breiten in der Regel gut bestäubt.
Verwendung
Für reife Tomaten gibt es eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten. Angefangen von Salaten, Suppen über Soßen bis hin zu Smoothies sind Tomaten in der Küche echte Alleskönner. Wer ein Dörrgerät hat, kann Tomaten auch trocknen und sie so haltbar machen. Auch eingekocht und – passiert oder gestückelt – eingefroren können Tomaten auch außerhalb der Saison noch genossen werden.
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Krankheiten und Schädlinge
Tomaten sind je nach Sorte recht anfällig für Schädlinge und Krankheiten aller Art. Zu den Schädlingen gehören Blattläuse, die Schwarze Fliege, Thripse, Weiße Fliege, Spinnmilben und Nematoden. Auch Krankheiten wie die Braunfäule sind unter Tomatenbauern gefürchtet. Gegen all diese Schädlinge und Erkrankungen gibt es aber zuverlässig wirkende Mittel im Pflanzencenter, wobei hier immer eine natürliche Methode bevorzugt werden sollte. So bleiben Nützlinge verschont und auch die Tomatenfrüchte sind unbelastet.
Ein wirksamer Schutz gegen Krankheiten ist es, kranke Pflanzenteile schnell zu entfernen und auf keinen Fall auf dem Kompost zu entsorgen. Die Sporen vieler Pilzkrankheiten oder auch Eier von Schädlingen können so erhalten bleiben und sich im Folgejahr über den Kompost erneut ausbreiten.