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Experte klärt auf

Werden Tomaten mit Natron wirklich süßer?

Tomaten Natron: Ein Trauch mit reifen Tomaten
Köstlicher kann Sommer kaum schmecken: Saftige und aromatische Tomaten Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

23. März 2021, 14:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Tomaten mit etwas Natron zu mehr Süße verhelfen? Hilft dieser Trick oder schadet er den Pflanzen eher? Ein Experte erklärt gegenüber myHOMEBOOK, was es bringt und verrät, warum Tomaten oft so lasch schmecken.

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Unter Hobbygärtnern kursiert ein Trick, Tomaten auf die Sprünge zu helfen. Mit etwas Natron im Gießwasser sollen sie süßer schmecken. Tomaten mit Natron süßer machen? Klingt so irre, dass myHOMEBOOK beim führenden Experten für Tomaten nachfragte. Erich Stekovics lebt in Österreich. Dort heißen Tomaten „Paradeiser“. Und so kennen viele Menschen Stekovics auch als „Kaiser der Paradeiser“.

Tomaten mit Natron versüßen – bringt das was?

Die Frage, wie Tomaten mehr Aroma entwickeln, treibt Stekovics seit Jahren um. So berichtet er von experimentellen Anbauverfahren im arabischen Wüstensand. Heiß, trocken und dann noch das: Die Tomaten-Pflanzen wurden mit Meerwasser gegossen.

Normalerweise bedeutet das für jedes zarten Gewächs den Garaus. Für Tomaten scheinen jedoch andere Regeln zu gelten. Stekovics: „Erstaunlicherweise zeigten sich unter diesen harten Bedingungen die besten Ergebnisse. In der unwirtlichen Umgebung wuchsen besonders aromatische Tomaten heran.“ Die Früchte seien aber kleiner als herkömmliche Tomaten.

Eine Studie italienischer Forscher kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Wissenschaftler bewässerten Tomatenpflanzen mit Salzwasser. Ergebnis: Die Früchte hatten mehr Nährstoffe und Aroma.

Tomaten mit etwas Natron im Gießwasser zu mehr Süße zu verhelfen, das kann sich Sterkovics zwar vorstellen. Natron sei schließlich eine Art Salz. Aber ob sich die Methode im Garten auszählt?

Tomaten durchweg mit Salzwasser gießen?

Salzwasser im Gartenbeet? Lieber nicht! Stekovics mahnt, dass Gießwasser mit Natron zwar Tomaten zu mehr Aroma verhelfen mag. Zu viel des Guten könne jedoch schaden. Denn der Gartenboden leide schnell und damit andere Pflanzen. Sein Tipp: „Tomaten generell wenig gießen! Denn jedes Gießen verschüttet Aromen.“

Wer Tomaten im Balkonkasten oder im Kübel kultiviert, könne den Trick mit Natron jedoch ausprobieren. Gießwasser mit etwas Natron sollte jedoch behutsam verwendet werden. Hier gilt: Weniger ist mehr. Stekovics verrät einen weiteren Tipp für süßere Tomaten: „Die Pflanzen besser nicht ausgeilen. Dann wachsen mehr Triebe und letztlich kleinere Tomaten.“ Die kleineren Früchte haben oftmals mehr Aroma.

Auch interessant: Die 5 häufigsten Tomatenkrankheiten und wie man gegen sie vorgeht

Kalk kann bei problematischen Böden helfen

Um gut zu gedeihen, benötigen Tomaten eine leicht saure oder alkalische Erde (pH-Wert von 6,5 bis 7). Sandra von Rekowski vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) erklärt: „Natron neutralisiert Säuren, lenkt den Boden-pH-Wert also in eine alkalische Richtung.“ Die wissenschaftliche Mitarbeiterin vom BDG hat jedoch einen Tipp: „Um einen zu sauren Boden etwas zu neutralisieren, kann besser mit Kalk nachgeholfen werden.“

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Warum schmecken Tomate oft nach nichts?

Alte Tomaten-Sorten sind für viele auf den ersten Blick unattraktiv. Sie sind runzlig, gerippt und haben natürliche Verfärbungen. Beispiel: Die „Russische Reisetomate“. Diese Tomaten schmecken saftig, etwas sauer und auch herrlich süß. „Ein süßes Aroma ist bei Tomaten ein Zeichen für hohe Qualität“, sagt Erich Stekovics. Tomaten aus dem Handel könnten da meist nicht mithalten. „Ertrag, Lagerung und Transport – für süße Tomaten gibt es oft keinen Platz“, so der Tomaten-Experte. Form und Farbe lasse sich zwar leicht züchten. Beim Aroma sei das jedoch nach wie vor schwierig.

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