
18. März 2025, 12:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein frischer Tomatensalat aus selbst angebauten Tomaten – für Hobbygärtner gibt es kaum etwas Köstlicheres. Doch der Weg zu eigenen Tomaten ist nicht ganz ohne Herausforderungen.
Tomaten aus dem eigenen Garten oder vom Balkon schmecken einfach am besten – nicht nur, weil man sie selbst gezogen hat und ihre Entwicklung beobachten konnte. Die Auswahl an Sorten ist nahezu grenzenlos. Bei gekauften Jungpflanzen ist man hingegen auf eine begrenzte Auswahl angewiesen, und auch im Supermarkt ist das Angebot an frischen Tomaten oft überschaubar. Daher kann es sich lohnen, Tomaten aus Samen vorzuziehen. Dabei können jedoch einige Fehler passieren. myHOMEBOOK-Gartenexpertin Franka Kruse-Gering erklärt, worauf man beim Vorziehen von Tomaten achten sollte.
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Übersicht
1. Fehler: Der falsche Zeitpunkt zum Vorziehen von Tomaten
Der richtige Zeitpunkt, um Tomaten vorzuziehen, ist essenziell – leider schleichen sich bereits hier die ersten Fehler ein. Man sollte sie weder zu früh noch zu spät in die Erde geben. Startet man mit der Anzucht zu früh, vergeht zu viel Zeit, bis die Tomaten nach den Eisheiligen an ihren endgültigen Platz dürfen. Sie entwickeln lange, dünne Triebe, sind schwach und anfälliger für Krankheiten.
Ein zu später Zeitpunkt könnte ein verzögertes Wachstum nach sich ziehen. Die Tomatenpflanze ist dann nicht ertragreich, da sie nicht genügend Vorlaufzeit hatte, um sich richtig zu entwickeln. Der beste Zeitpunkt, um Tomaten vorzuziehen, ist der März. Es ist weder zu kalt, noch ist man zu spät dran.
2. Fehler: Verwendung von falscher Erde
Der nächste Fehler beim Vorziehen von Tomaten ergibt sich durch falsche Erde. Es ist wichtig, Anzuchterde zu verwenden. Im besten Fall sollte sie torffrei sein.
Anzuchterde hat weniger Nährstoffe als normale Pflanzenerde. Würde man Tomatensamen in normale Erde geben, würden sie leben, wie im Schlaraffenland. Sie hätten alle Nährstoffe im Überfluss. Sie würden zwar kurzzeitig wachsen, aber ihre Wurzeln nicht richtig ausbilden. Wozu auch? Wenn die Pflanzen alles, was sie benötigen, „griffbereit“ haben, müssen sie sich nicht anstrengen.
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3. Fehler: Tomaten werden falsch gesät
Da es sich bei Tomatensamen um Lichtkeimer handelt, ist es wichtig, dass sie richtig in die Erde gegeben werden. Ein Fehler beim Vorziehen von Tomaten wäre es, sie zu tief in die Erde zu stecken. Sie sollten oben auf der Erde liegen und nur angedrückt werden, damit sie beim Gießen nicht wegschwimmen. Es schadet auch nicht, wenn man sie leicht mit Erde bedeckt. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Die Samen dürfen gerade so viel mit Erde bedeckt sein, dass noch etwas Licht hindurchkommt.
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4. Fehler: Die Tomatenpflänzchen haben zu wenig Licht
Auch zu einem späteren Zeitpunkt wird die Beleuchtung noch einmal wichtig. Junge Tomaten benötigen ebenfalls viel Licht, um gut zu wachsen – bis zu 16 Stunden täglich. Zu dieser Jahreszeit ist natürliches Licht schwer zu finden, daher ist es ratsam, eine Pflanzenlampe als Unterstützung zu verwenden.
5. Fehler: Zu viel oder zu wenig Wasser
Der nächste Fehler beim Vorziehen von Tomaten könnte in der falschen Bewässerung liegen. Weder zu nass noch zu trocken sollte die Erde sein. Die Tomatensamen haben es gern dauerhaft feucht. Am besten besprüht man die Erde in der ersten Zeit nur mit einer Zerstäuberflasche. Wenn die Tomaten nach dem Pikieren etwa eine Größe von zehn Zentimetern erreicht haben, kann man die Erde auch mal ein wenig antrocknen lassen. Das animiert die Wurzeln zu etwas Anstrengung und sie werden kräftiger. Allerdings sollte man es nicht so weit führen, dass die Pflanze vertrocknet.
6. Fehler: Jungpflanzen falsch pikieren
Eine gute Quelle für Fehler beim Vorziehen von Tomaten ist das Pikieren. Wenn Tomatenpflanzen heranwachsen, bilden sie zunächst zwei längliche Blätter, die weniger nach einer Tomatenpflanze aussehen. Diese nennt man Keimblätter. Erst wenn die ersten kleinen, typischen Tomatenblätter zu sehen sind, ist der richtige Zeitpunkt zum Pikieren gekommen. Die Minitomaten können nun in eigene Töpfe umziehen.
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7. Fehler: Falsches Düngen
Wenn man seine jungen Tomaten etwas unterstützen möchte, kann man ihnen nach dem Pikieren mit dem Gießwasser etwas Dünger zuführen. Hat man sie in Anzuchterde gepflanzt, darf die Düngung ruhig etwas großzügiger ausfallen als bei Kompost.

Anzuchterde selbst herstellen
„Für das Vorziehen von Tomaten sollte man eine spezielle, nährstoffarme Erde verwenden – kurz gesagt: Anzuchterde. Überraschung: Diese ist zu Beginn der Gartensaison permanent ausverkauft. Das ist aber nicht weiter schlimm. Man kann sie nämlich leicht selbst herstellen. Man benötigt je ein Drittel Gartenerde, Sand und ausgereiften Kompost. Zu beachten ist, dass die Gartenerde möglichst wenig Unkraut beinhaltet. Es bietet sich daher an, sie aus den tieferen Lagen zu entnehmen. Die Gartenerde kann zusätzlich mit Perlit angereichert werden, dadurch wird sie durchlässiger. Wenn alle Erden miteinander vermischt wurden, sollte man sie einmal sieben, um sie aufzulockern. Um sicherzugehen, dass sich keine Keime und Pilze in der Erde befinden, sollte man sie sterilisieren. Dabei hat man verschiedene Möglichkeiten. Entweder im Backofen, in der Mikrowelle oder in einem Dampfgarer. Viel Erfolg!“