19. Juni 2024, 16:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es ist ärgerlich: Man pflegt seine Tomatenpflanzen sorgfältig, aber es wachsen keine oder nur kleine Früchte. Die Pflanze hat zwar Blüten, doch diese fallen einfach ab. myHOMEBOOK-Redakteurin Franka Kruse-Gering, erklärt, woran es liegen kann und was dagegen hilft.
Vom Säen über das Pikieren bis hin zum Ausgeizen hat man vermeintlich alles richtig gemacht – und dennoch trägt die Tomate keine Früchte. Wenn sich eine Frucht dann doch einmal die Ehre gibt, ist sie winzig klein. myHOMEBOOK verrät, woran es liegen kann.
Garten-Tipp Was tun, wenn Tomaten im Gewächshaus keine Früchte tragen?
Garten-Wissen Was bedeutet „Ausgeizen“ bei Pflanzen?
Garten-Wissen Welche Tomatenpflanzen man nicht ausgeizen sollte
Warum an der Pflanze keine Tomaten wachsen
Dass an der Tomatenpflanze keine Früchte wachsen, kann an verschiedenen Ursachen liegen.
1. Blüten werden nicht bestäubt
Das A und O bei der Fruchtbildung an Tomatenpflanzen ist, dass die Blüten bestäubt werden. Geschieht das nicht, bildet die Tomate auch keine Früchte aus. Normalerweise übernehmen Insekten oder Wind die Bestäubung. Stehen die Tomatenpflanzen allerdings in einem geschlossenen Gewächshaus, finden relativ selten Insekten den Weg dahin. Auch Wind weht in Gewächshäusern eher nicht. Man kann die Bestäubung der Tomate allerdings händisch unterstützen, indem man leicht an der Pflanze rüttelt oder mit Hilfe eines lockeren Pinsels die Pollen von der einen zur anderen Blüte überträgt.
Hinweis: Tomaten gehören zu den sogenannten Selbstbefruchtern. Das bedeutet, dass die Befruchtung der Blüten durch dieselbe Pflanze stattfinden kann. Es ist nicht nötig, zwei Pflanzen zu haben.
2. Das Wetter ist schuld, wenn die Tomaten keine Früchte bilden
Tomaten können mitunter ganz schön sensibel sein. Zu viel direkte Sonne mögen sie nicht, Regen auch nicht und wenn die Temperaturen schwanken, kann das ebenfalls dazu führen, dass sie keine Früchte ausbilden. Auch Temperaturen unter 15 Grad sind nicht optimal, sie können die Reife verzögern.
Bei zu starker Sonneneinstrahlung kann es passieren, dass die Pollen „verbrennen“ und somit die gegenseitige Befruchtung eingeschränkt wird. Regnet es ohne Unterlass, kommt es mitunter vor, dass die Pollen einfach abgespült werden. Ist es zu kalt oder schwanken die Temperaturen, kann die Tomate ihre natürlichen Prozesse nicht ordnungsgemäß durchführen. Mit etwas Glück bilden sich zwar ein paar Früchte, diese können aber durchaus kleiner als üblich ausfallen.
3. Keine Früchte durch Pflegefehler an der Tomate
Nicht immer ist die Natur schuld an einem geringen Ertrag oder an einem kompletten Ernteausfall. Manchmal ist man auch einfach selbst das Problem. Bei selbst gezogenen Tomaten können bereits Fehler in der Anzucht passiert sein, etwa dass zu einem falschen Zeitpunkt pikiert wurde. Auch das Ausgeizen von Tomaten hat seine Tücken und kann zu einem geringeren Ertrag führen.
Dazu passend: Worauf man beim Pikieren von Tomaten achten sollte
4. Ungeduld
Auch Ungeduld kann zum Problem werden. Jede Tomatensorte ist anders und hat andere Zeiten, die sie für die Entwicklung braucht. Im Zweifel hat man gar nichts falsch gemacht, die Tomate braucht einfach etwas länger.
Die Ungeduld kann einem auch beim Vorziehen bereits in die Quere kommen. Beginnt man mit der Anzucht von Tomaten nämlich zu früh, stehen die Pflanzen zu lange in der Wohnung, da es draußen noch zu kalt ist. Dabei brauchen sie ab einem gewissen Wachstumsstadium bestimmte Licht- und Luftverhältnisse, um ordentlich wachsen zu können. Diese Ungeduld kann ebenfalls dazu führen, dass die Tomaten keine oder nur sehr wenige Früchte bilden.