17. März 2020, 4:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es gibt so viele Obst- und Gemüsesorten, dass der Platz auf dem Balkon oder im Garten oft nicht ausreicht, um alles anzupflanzen. Wie praktisch es doch wäre, wenn man gleich mehrere Sorten mit nur einer Pflanze anbauen könnte. Gute Nachricht: Das geht – zum Beispiel mit der „Tomoffel“.
Der Name verrät es bereits: Die Tomoffel ist eine sogenannte Hybride, also eine Kreuzung, aus einer Tomaten- und einer Kartoffelpflanze. Sie ist auch unter dem Namen Tomtato bekannt. Neu ist der Mix allerdings nicht: Bereits 1978 wurde die Tomoffel von Georg Melcher in einem Reagenzglas durch eine Fusion von kleinsten Zellteilen geschaffen. Heutzutage gibt es veredelte Exemplare im Handel zu kaufen. Die Pflanzen werden 40 bis 100 Zentimeter hoch.
Wie funktioniert eine Tomoffel?
Die Tomoffel trägt sowohl über als auch unter der Erde Früchte. Während die Kartoffeln ganz klassisch in der Erde heranwachsen, wachsen oberhalb an der Pflanze kleine Kirschtomaten. Ab Juli sind die Tomaten reif, bei den Kartoffeln dauert es bis zum Herbst, bis man sie ernten kann.
Die Tomoffel richtig anbauen
Damit eine Tomoffel richtig gedeihen kann, braucht sie einen warmen und sonnigen Platz und außerdem einen nährstoffreichen Boden. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, kann man die Pflanze wie folgt anbauen:
- Im Topf: Neue Tomoffel in einen großen Topf oder Kübel umsetzen – am besten mit einem Durchmesser von etwa 60 Zentimetern. Wichtig: Die Veredelungsstelle der Pflanze sollte über der Erde liegen. Nach dem Umpflanzen muss man die Pflanze kräftig gießen.
- Im Beet: Den Boden vor dem Einpflanzen mit Kompost versehen. Es müssen mindestens 50 Zentimeter Abstand zu anderen Gemüsepflanzen gegeben sein. Nach dem Einpflanzen kräftig angießen.
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Die Tomoffel richtig pflegen
- Eine Tomoffel braucht in erster Linie viel Wasser. Daher lautet die Devise auch hier: Kräftig gießen – vor allem, wenn es heiß und trocken ist. Aber Achtung: Blätter sollten genau wie bei Tomatenpflanzen nicht benetzt werden und es darf keine Staunässe entstehen.
- Wenn sich die ersten Rispen der Tomaten bilden, verträgt die Pflanze einen organischen sowie kaliumreichen Dünger.
- Dann braucht die Tomoffel außerdem Rankhilfen.
- Genau wie bei Tomatenpflanzen gilt auch, unnötige Seitentriebe zu entfernen, damit sie der Pflanze keine Kraft rauben.
- Die Kartoffelknollen sollten immer mit frischer Erde bedeckt sein, damit sie richtig ausreifen können. Laub, das dicht am Boden sitzt, kann man entfernen.
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Wie erntet man die Tomaten und Kartoffeln?
Ab Juni beziehungsweise Juli sind die Tomaten reif. Das erkennt man an ihrer satten, roten Farbe. Wer sie schon früher erntet, kann sie zum Nachreifen auch auf dem Fensterbrett auslegen. Nach der Ernte sollten die Triebe der Tomoffel zurückgeschnitten werden.
Die Kartoffeln sind ab Herbst erntereif. Man holt sie am besten mit einer Grabegabel vorsichtig aus der Erde. Anschließend gründlich säubern und entweder direkt verzehren oder lagern.