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6 kaum bekannte Beerensorten für den Garten

Die Honigbeere könnte man auch als die Heidelbeere des Frühsommers bezeichnen, denn sie kann bereits im Mai geerntet werden
Die Honigbeere könnte man auch als die Heidelbeere des Frühsommers bezeichnen, denn sie kann bereits im Mai geerntet werden Foto: Getty Images / Aksana Zavadskaya
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

21. Januar 2024, 5:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Beeren-Klassiker wie Himbeeren sind im Sommer problemlos im Handel erhältlich. Wer aber mal etwas Besonderes wie Taybeeren, Jostabeeren oder Honigbeeren naschen möchte, wird nur selten fündig. Verzichten muss man dennoch nicht, denn viele noch recht unbekannte Beeren gedeihen problemlos im Garten.

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Nichts gegen Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren oder Brombeeren – diese Beerengehölze finden sich in vielen Gärten und das nicht ohne Grund. myHOMEBOOK-Autorin und Garten-Expertin Katharina Petzholdt stellt Ihnen hier aber mal etwas anderes vor: Sechs ungewöhnliche und eher noch unbekannte Beerensorten, die Sie vielleicht noch nicht kennen.

1. Honigbeere

Die Honigbeere (Lonicera caerulea var. kamtschatica), auch als Maibeere oder Sibirische Blaubeere bekannt, ist ein maximal zwei Meter hoher Beerenstrauch und stammt ursprünglich aus Ostsibirien. Zu Unrecht zählt sie zu den eher unbekannten Beerensorten. Sie zeichnet sich durch zweierlei aus: Zum einen ist sie aufgrund ihrer Herkunft super frosthart und zum anderen liegt sie in Sachen Fruchtreife zeitlich ganz weit vorne. Ihre blauvioletten, birnen- bis walzenförmigen Früchte reifen nämlich schon im Mai und Juni. Geschmacklich ähneln sie den Heidelbeeren, brauchen aber im Gegensatz zu ihnen keinen sauren Boden.

In voller Sonne bringt die Honigbeere die besten Erträge. Ein humusreicher, frisch bis feuchter, lockerer Boden mit einer Mulchschicht kommt ihr gelegen. Da die Pflanzen keine Selbstbefruchter sind, sollte man immer mindestens zwei Sorten pflanzen. Düngen sollte man vor dem Austrieb mit Kompost oder einem Beerendünger. Einen regelmäßigen Schnitt erhält das robuste Gehölz etwa ab dem dritten Jahr nach der Pflanzung. Dann werden in der zweiten Februarhälfte jeweils die ältesten Triebe ein paar Zentimeter über dem Boden abgeschnitten.

2. Apfelbeere

Die Aroniabeere kann ab Mitte August geerntet werden
Die Aroniabeere kann ab Mitte August geerntet werden Foto: Getty Images / urbazon

Die Apfelbeere (Aronia) ist eine Pflanzengattung, die aus drei Arten besteht. Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Sträucher werden je nach Art und Sorte bis zu zwei Meter groß und zeigen eine eindrucksvolle Herbstfärbung. Ab Mitte August kann man die kleinen, violettschwarzen Früchte ernten. Sie sehen wie Mini-Äpfelchen aus, schmecken herb-süß und werden als Superfood gehandelt.

Apfelbeeren wachsen am besten an sonnigen Standorten mit einem neutralen bis leicht sauren, humusreichen, lockeren und gemulchten Boden. Eine gute Wasserversorgung brauchen die Sträucher sowohl beim Anwachsen als auch in trockenen Sommern. Als Dünger im Frühjahr eignet sich ein organischer Langzeitdünger. Apfelbeeren schneidet man am besten so, dass sie zu gleichen Teilen aus ein- bis sechsjährigen Trieben bestehen. Ältere, schwache und zu eng stehende Triebe werden im Spätwinter herausgeschnitten.

3. Jostabeere

Die Jostabeere (Ribes x nidigrolaria) oder auch Jochelbeere gehört auch zu den eher unbekannten Beerensorten. Sie ist eine Kreuzung aus der Schwarzen Johannisbeere und der Stachelbeere. Das dornenlose Gehölz erreicht eine maximale Höhe von zwei Metern und kann auch ähnlich breit werden. Die schwarzvioletten Früchte sehen ähnlich aus wie Johannisbeeren, sind aber deutlich größer und schmecken süßer.

Die Jostabeere ist eine Kreuzung aus der Schwarzen Johannisbeere und der Stachelbeere
Die Jostabeere ist eine Kreuzung aus der Schwarzen Johannisbeere und der Stachelbeere Foto: Getty Images / Farion_O

Der optimale Standort ist sonnig sowie etwas geschützt gelegen. Der Boden sollte nährstoffreich, tiefgründig, humos und durchlässig sein. Besonders in den Sommermonaten ist eine gute Wasserversorgung nötig, eine dicke Mulchschicht hilft dabei, die Feuchtigkeit zu bewahren. Zum Düngen verwendet man vorzugsweise einen organischen Langzeitdünger im frühen Frühjahr. Der erste Schnitt ist erst nach etwa vier Jahren fällig. Dann entfernt man die ältesten Leittriebe bodennah.

Die letzten drei Beerenarten haben viele Gemeinsamkeiten, denn sie sind alle mehr oder weniger direkt aus Kreuzungen von Brombeeren und Himbeeren hervorgegangen.

4. Taybeere

Die Taybeere wächst wie eine Brombeere und schmeckt ähnlich der Himbeere
Die Taybeere wächst wie eine Brombeere und schmeckt ähnlich der Himbeere Foto: Getty Images / dhsueh

Die Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus) ist eine Kreuzung aus Brombeere und Himbeere. Vom Wuchs her erinnert die Taybeere mit ihren bis zu vier Meter langen, wehrhaften Ruten an die Brombeere. Die Früchte ähneln im Geschmack und im Aussehen eher den Himbeeren, sind aber mit einer Größe von bis zu vier Zentimetern deutlich größer.

Obwohl der Beerenstrauch mit rauem Klima zurechtkommt, bevorzugt er warme, geschützte und sonnige Standorte. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich und einen hohen Humusgehalt aufweisen. Am Gerüst aufgebunden, mit einer Mulchschicht versehen, und im Frühjahr mit einem organischen Dünger oder einer Kompostgabe ausgestattet, gedeihen die Pflanzen am besten. Am besten schneider man das Gehölz nach der Ernte.

5. Loganbeere

Die Loganbeere (Rubus loganobaccus) gehört ebenfalls zu den eher unbekannten Beerensorten. Sie ist eine relativ unbedornte Kreuzung aus Himbeere und Brombeere. Genau wie die Taybeere ähnelt die Pflanze im Wuchs der Brombeere, während die saftig-säuerlichen Früchte eher an große, längliche Himbeeren erinnern.

Die Loganbeere sollte am besten an einem Gerüst wachsen, um ihr Stabilität zu geben
Die Loganbeere sollte am besten an einem Gerüst wachsen, um ihr Stabilität zu geben Foto: Getty Images / PatrikStedrak

Loganbeeren fühlen sich an einem halbschattigen Standort ohne direkte Mittagssonne am wohlsten. Der ideale Boden ist humus- und nährstoffreich sowie durchlässig. Ins Pflanzloch gemischter Kompost oder ein anderer organischer Dünger verhelfen dem Beerengehölz zu einem guten Start. Wie auch die Taybeere wird die Loganbeere am besten an einem Gerüst gezogen und mit einer Mulchschicht geschützt. Gedüngt wird im Frühjahr mit einem Beerendünger. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt, bei dem die abgetragenen Ruten bodennah entfernt werden, ist gleich nach der Ernte.

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6. Boysenbeere

Die aromatisch-säuerlichen Früchte der Boysenbeere beten sich zum Backen an
Die aromatisch-säuerlichen Früchte der Boysenbeere beten sich zum Backen an Foto: Getty Images / TacioPhilip

Die Boysenbeere (Runus ursinus x idaeus) ist eine meist dornenlose Kreuzung aus Brombeere und Loganbeere. An ihren brombeerähnlichen bis zu zwei Meter langen Trieben bilden sich die tiefroten, aromatisch-säuerlichen Beeren.

Die Boysenbeere bevorzugt einen sonnigen Standort mit einem frischen, humusreichen, durchlässigen und tiefgründigen Boden. Angebunden an ein Spalier gedeiht die Pflanzen am besten, wenn sie eine Mulchschicht bekommt, bei großer Trockenheit gegossen und im Frühjahr mit einer Kompostgabe unterstützt wird. Abgetragene Ruten werden bodennah entfernt.

myHOMEBOOK-Autorin Katharina Petzholdt

Persönlicher Tipp

„Ein clever angelegter Beerengarten mit einer Kombination aus bekannten und unbekannten Arten ist eine super Bereicherung im Nutzgarten. Wer bei der Auswahl der Sträucher auf die Reifezeiten der jeweiligen Beeren achtet, kann mit einer guten Planung vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein immer wieder reife Beeren ernten. “myHOMEBOOK-Autorin Katharina Petzholdt
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