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Garten-Tipps

Verticillium-Welke erkennen und die Pflanzenkrankheit richtig behandeln

Verticillium-Welke
So sieht eine mit Verticillium-Welke befallene Himbeerpflanze aus Foto: Imago / xakchamczukx Panthermedia29043856
Marike Stucke
Autorin

23. Oktober 2023, 11:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Verticillium-Welke ist eine unter Gärtnern gefürchtete Pflanzenkrankheit, die viele verschiedene Pflanzenarten befallen kann. Ausgelöst wird sie durch eine Pilzart. myHOMEBOOK gibt Tipps, wie die Verticillium-Welke erkannt und behandelt werden kann.

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Neben Schädlingen fürchten Gärtner vor allem verschiedene Pflanzenkrankheiten, die ihre Pflanzen befallen und im schlimmsten Fall zugrunde richten können. Dazu gehört auch die Verticillium-Welke. Die Sporen dieser Pilzart sitzen im Boden und können über die Wurzeln schließlich in die Pflanze eindringen. Wie der Name der Pflanzenkrankheit schon sagt, treten dann, teilweise erst im Laufe von mehreren Jahren, die Anzeichen der Erkrankung auf. Die Pflanze oder der Baum scheinen zu welken und Laien halten diese Symptome fälschlicherweise oft für Trockenschäden und verkennen so den Befall mit Verticillium.

Was genau ist Verticillium und wie schädigt es die Pflanze?

Bei Verticillium handelt es sich um eine Pilzart, die in einer breiten Palette an Sorten auftritt. So gibt es Vertreter, die vor allem Bäume befallen und solche, die eher auf Obst- und Gemüsepflanzen spezialisiert sind. Die Sporen dieser Pilzart können bis zu zehn Jahre im Boden überdauern und lauern hier quasi so lange, bis eine passende Wirtswurzel bei ihnen „vorbeiwächst“.

Über kleinste Wunden der Wurzel oder auch direkten Kontakt durch eine mit den Sporen infizierte Gartenschere oder Schaufel dringen die Sporen schließlich in die Pflanze ein und breiten sich in ihrem Inneren aus. Hierbei verstopfen sie die Leitungsbahnen, die für den Transport von Wasser und Nährstoffen benötigt werden. Die darüberliegende Pflanzenteile werden somit nicht mehr versorgt und welken.

Bäume können mit dem Pilz oft viele Jahre überleben, sie zeigen dann oft mehr oder weniger große Kronen, die bereits welk oder sogar abgestorben sind. Kommen weitere Stressfaktoren wie extreme Hitze und/oder Trockenheit hinzu, kann ein Baum bereits so sehr geschwächt sein, dass er abstirbt. Betroffene Obst- und Gemüsepflanzen tragen meist wenig oder keine Früchte und sterben oft frühzeitig ab.

Auch interessant: Pflanzenkrankheiten, die man melden muss

Welche Pflanzen können von der Verticillium-Welke betroffen sein?

Vorrangig betrifft die Pilzkrankheit Bäume wie den Ahorn, Kastanien, Flieder oder auch Trompetenbäume. Unter den Nutzpflanzen sind vor allem Erdbeeren und Kartoffeln häufig betroffen. Auch Paprikapflanzen und Tomaten werden von Verticillium befallen.

Befall mit Verticillium erkennen

Gerade für Laien ist es schwer, die Verticillium-Welke von normalen Trocken- oder Hitzeschäden zu unterscheiden. Das liegt auch daran, dass die ersten Symptome sich oft parallel zur ersten Hitzewelle im Sommer zeigen, da der Befall den Pflanzen dann auch am meisten zusetzt.

Auffällig ist aber, dass die Welke bei einem Befall mit der Pilzkrankheit oft nur einzelne Zweige oder Äste betrifft. Die Blätter werden dann nur an diesem Bereich der Pflanze welk und braun, auch die Knospen können sich braun verfärben. Die Rinde von Bäumen wird in diesem Bereich außerdem runzlig und trocken.

Gibt es ein Mittel gegen Verticillium?

Leider gibt es keine wirksamen Mittel, die gegen Verticillium eingesetzt werden können. Bei befallenen Bäumen sollte man betroffene Äste und Zweige großzügig entfernen. Befallene Gemüse- oder Obstpflanzen sollten gänzlich entfernt werden, da der Pilz auch in scheinbar nicht befallenen Pflanzenteilen sitzt und einjährige Pflanzen kaum eine Chance haben, sich zur Wehr zu setzen. So lässt sich auch das Risiko einer weiteren Ausbreitung an Nachbarpflanzen minimieren.

Befallene Pflanzen nicht auf dem Kompost entsorgen

Die befallenen Pflanzen und Äste dürfen auf keinen Fall auf den Kompost. Die Pilzsporen können hier problemlos überdauern und würden bei der Verteilung des Kompostes auf Beeten direkt neue Wirten auf dem Silbertablett serviert bekommen. Auch in die Bio-Tonne gehören diese infektiösen Pflanzenreste nicht, sondern in den Hausmüll.

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Wie kann man vorbeugen?

Vorbeugend gilt es, mögliche Wirtspflanzen oder bereits befallene Pflanzen zu stärken. Je gesünder eine Pflanze ist, desto leichter kann sie sich gegen Krankheiten zur Wehr setzen. Im Falle eines Befalls mit Verticlium bedeutet dies zum Beispiel, dass gesunde Bäume trotz bereits verstopfter Leitungsbahnen jedes Frühjahr neue Bahnen ausbilden, durch die dann wieder Wasser und Nährstoffe bis in die Krone transportiert werden können.

Ein gesunder Baum hat ausreichend Platz, genug Sonne und wird über den Boden mit Feuchtigkeit und Nahrung versorgt. Das bedeutet für Gärtner, dass sie Ahorn und Co. im Sommer auch mal ein paar Kübel Wasser gönnen und im Frühjahr etwas Kompost rund um den Stamm verteilen.

Auch ein regelmäßiger Schnitt, der alte und bereits abgestorbene Äste entfernt, hält den Baum gesund. In einem Beet mit Nutzpflanzen sollte man auf einen gesunden, humosen Boden mit guter Drainage und genug Platz zwischen den einzelnen Pflanzen achten.

Marike Stucke, myHOMEBOOK-Autorin und Biologin

Gartenwerkzeuge unbedingt desinfizieren

„Gartengeräte, mit denen von der Krankheit befallene Pflanzen beschnitten wurden, müssen nach dem Gebrauch gründlich desinfiziert werden, um eine Übertragung zu vermeiden.“Marike Stucke, myHOMEBOOK-Autorin und Biologin
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