3. November 2022, 10:58 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Suchen Hobbygärtner nach einem dekorativen und wohlduftenden Bodendecker für den Garten, können sie auf Waldmeister zurückgreifen. Wie man die Pflanze im eigenen Garten kultiviert und richtig pflegt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Waldmeister ist für seinen einzigartigen, süß würzigen Geschmack bekannt. Eis mit Waldmeistergeschmack – für viele ein Muss an einem heißen Sommertag. Das Wohlriechende Labkraut (Galium odoratum), so heißt die Pflanze eigentlich, ist jedoch auch für seine positiven Eigenschaften in der Heilkunde gern gesehen. Wer Probleme mit seiner Verdauung hat, kann auf Waldmeister zurückgreifen. Verzehrt man ihn jedoch auf regelmäßiger Basis, kann er dem Körper auch schaden.
Übersicht
Waldmeister
Boden
feucht, humos, kalkhaltig
Pflanzzeit
September bis Ende Oktober
Standort
halbschattig
Gießen
Der Boden sollte stets feucht sein
Blüte- / Erntezeit
Mai / April
Giftig
teilweise ja
Düngen
ab dem zweiten Jahr kann man mit Kompost düngen
ja
Waldmeister im eigenen Garten pflanzen
Bei dem Kraut handelt es sich um eine anspruchslose Pflanze, die nicht viel benötigt, um wachsen zu können. Von September bis Ende Oktober kann man die Pflanze aussäen. In der Natur findet man Waldmeister in der Regel im Wald. Ideal ist also ein feuchter, humoser und kalkhaltiger Boden. Ein schattiger Standort stört die Pflanze nicht. Auch im Topf kann man das Kraut kultivieren. Waldmeister gilt als einnehmende Pflanze. Benachbartes Grün wird nicht geduldet.
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Die optimale Pflege
Bewässerung
Wasser ist eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Pflanze. Hobbygärtner sollten darauf achten, dass der Boden stets feucht ist. Mittels der Fingerprobe kann man feststellen, ob die obere Erdschicht trocken ist. Trifft dies zu, kann man den Waldmeister gießen. Tipp: Durch eine Mulchschicht verdunstet die Feuchtigkeit nicht, sondern bleibt dem Boden und der Pflanze erhalten.
Düngung
Ab dem zweiten Jahr kann man Waldmeister mit Kompost düngen. Dabei sollte man sparsam sein. Zu viel Dünger tut der Pflanze nicht gut. Am richtigen Standort kann man auf eine Düngebeigabe auch verzichten.
Schnitt
Ein Schnitt ist nicht notwendig. Vertrocknete Blätter kann man jedoch ohne Bedenken entfernen.
Ist Waldmeister winterhart?
Ja, Waldmeister ist winterhart. Hobbygärtner müssen es nicht zusätzlich schützen. Wer dem Kraut dennoch etwas Gutes tun will, kann Mulch auf dem Beet verteilen.
Wann kann man Waldmeister ernten?
Erst im zweiten Jahr kann man Waldmeister ernten. Im April geht es los, noch vor der Hauptblüte im Mai. Dafür schneidet man die Stängel über dem Boden mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere ab.
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Wofür kann man Waldmeister verwenden?
Im Garten können Hobbygärtner die Pflanze als Bodendecker unter Bäumen und anderen schattigen Orten einsetzen. Auch verschiedene Falter und dessen Raupen lockt man mit dem Labkraut in den Garten. Diese ernähren sich nämlich von der Pflanze.
Frisch kann man die Pflanze in Salaten, Kuchen und anderen Süßspeisen verwenden. Natürlich darf auch die beliebte Mai- oder Waldmeisterbowle nicht fehlen. Man kann das Grün im Schatten jedoch auch trocknen. Auf diese Weise kann man es als Tee oder aber als Mottenschreck im Kleiderschrank nutzen.
Ist Waldmeister giftig?
Obwohl man Waldmeister in Speisen, Medizin und als Geschmacksnote kennt und schätzt, kann die Pflanze unter bestimmten Umständen leicht giftig sein. Die Pflanze enthält nämlich den Pflanzenstoff Cumaringlycosid. Dieser wird in Cumarin umgewandelt, wenn die Pflanze welkt oder trocknet. In größeren Mengen ist Cumarin gesundheitsschädlich.
Blüht Waldmeister, ist der Anteil an Cumaringlycosid besonders hoch. Hobbygärtner sollten das Kraut also nur vor der Blüte im Mai nutzen. Für Kinder, Hunde und Katzen kann der Stoff übrigens schon in geringer Dosis giftig sein. Auftreten können Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen und eine allgemeine Benommenheit.
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Waldmeister vermehren – so geht’s
Im Frühjahr oder Herbst kann man die Pflanze teilen und so vermehren. Dafür gräbt man den Waldmeister aus. Nun kann man die Wurzeln mit einem Spaten zweiteilen. Beide Teile kann man an gewünschter Stelle wieder in den Garten pflanzen.
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Krankheiten und Schädlinge
Als robuste Pflanze machen Krankheiten und Schädlinge kaum Probleme. Wächst die Pflanze schlecht, liegt das vermutlich an einem falschen Standort.