5. September 2023, 17:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Neben Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäumen gehören Walnussbäume zu den beliebtesten Baumarten für den Garten. Denn sie sind nicht nur eine Erscheinung für sich – sie liefern auch köstliche Walnüsse. Zumindest, wenn der Baumschnitt und die sonstige Pflege stimmt. myHOMEBOOK gibt Tipps, wie das Schneiden des Walnussbaums gelingt.
Der majestätische Walnussbaum ist nicht nur eine Bereicherung für jeden Garten, sondern auch eine wichtige Quelle für nahrhafte und gesunde Nüsse. Mit seinem kräftigen Wuchs in bis zu 25 Meter Höhe und seiner langen Lebensdauer ist er eine Augenweide, die durch fachgerechtes Schneiden über viele Jahre eine reiche Nussernte einbringen kann. Die reifen Walnüsse sind nicht nur köstlich, sondern auch gesund und reich an Omega-3-Fettsäuren.
Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt
Den Walnussbaum sollte man in der Regel im späten Winter oder sehr frühen Frühling schneiden, wenn der Baum noch ruht. Während dieser Zeit sind die Nährstoffe größtenteils in den Wurzeln gespeichert und sie bleiben beim Schnitt der Äste und Zweige erhalten. Die kahlen Äste ermöglichen zudem eine gute Sicht auf die Struktur des Baumes, was das gezielte Schneiden erleichtert.
Die richtige Schnitttechnik für den Walnussbaum
Der Schnitt des Walnussbaums erfordert ein gewisses Maß an Präzision, um das beste Ergebnis zu erzielen.
1. Auslichtungsschnitt
Diese Schnitttechnik dient dazu, abgestorbene, kranke oder schwache Äste zu entfernen. Hierbei sollte man ein scharfes und sauberes Schneidewerkzeug verwenden, um exakte Schnitte zu gewährleisten. Äste sollten dicht am Astkragen abgeschnitten werden. Das ist der Bereich, an dem der Ast aus dem Stamm herauswächst. Dies fördert die Heilung und minimiert das Risiko von Krankheiten. Entfernt werden sollten auch Äste, die sich kreuzen oder reiben, da hier schnell Wunden und Infektionen entstehen können.
2. Verjüngungsschnitt
Bei dieser Technik geht es darum, ältere Äste zu entfernen, um neues Wachstum zu fördern. Ausgewählt werden Äste, die wenig Blätter oder Nüsse tragen, da sie oft weniger produktiv sind. Hierbei sollte man darauf achten, nicht mehr als ein Drittel der Krone auf einmal zu entfernen, um den Baum nicht zu stressen. Äste müssen nah am Stamm abgeschnitten werden, um die Wunde so klein wie möglich zu halten.
3. Kronenpflege
Bei diesem Schritt geht es darum, die Krone gleichmäßig zu gestalten und das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Fruchtbildung zu fördern. Gekürzt werden lange Triebe, um ein gesundes Verhältnis zwischen Höhe und Breite der Krone zu erreichen. Hierfür wird etwa ein Viertel bis ein Drittel der Länge des Triebs abgeschnitten, um das Wachstum neuer Seitentriebe zu stimulieren. Achtung: Nicht zu viel auf einmal schneiden, um ein übermäßiges Ausdünnen der Krone zu vermeiden!
4. Wundversorgung
Nach dem Schnitt ist es wichtig, die Schnittstellen richtig zu versorgen, um Infektionen zu verhindern. Hier scheiden sich aber die Geister, welche Methode am besten ist. Manche schwören darauf, keine Baumwundversiegelung zu verwenden, da dies das Heilen behindern könne. Hier lässt man Schnittstellen an der Luft trocknen. Von der Schnittstelle muss man hierbei jegliche Rinde entfernen, da diese eine Eintrittspforte für Krankheitserreger darstellen könnte. Andere Gärtner versorgen die Schnittwunden an Bäumen lieber mit einem Wundversorgungsmittel, um sie gegen äußere Einflüsse abzuschirmen.
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Die Balance zwischen Schönheit und Ertrag
Beim Schneiden des Walnussbaums ist es wichtig, eine Balance zwischen der Gestaltung des Baumes und einer guten Ernte zu finden. Der Walnussbaum sollte zwar gepflegt aussehen und bei ausreichend Platz zu einem mächtigen Baum heranwachsen, aber gleichzeitig auch genug Sonnenlicht erhalten, um reichlich Nüsse zu produzieren. Ein zu radikaler Schnitt kann die Ernte beeinträchtigen, während ein zu dichtes Blätterdach die Sonneneinstrahlung auf bestimmte Bereiche stark einschränkt.
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Regelmäßige Pflege
Die Pflege eines Walnussbaums endet nicht mit dem Schneiden. Regelmäßiges Gießen in jungen Jahren und lange Trockenperioden und das Bodenlockern um den Stamm herum sind ebenso wichtig, um die Gesundheit und Vitalität des Baums zu fördern. Eine jährliche Düngung im Frühjahr mit Kompost oder mit einem Langzeitdünger unterstützen Wachstum und Ernte.
Tipps für den Baumschnitt
„Für die richtige Methode zum Schneiden von Bäumen (und eigentlich auch jedem anderen Gartenthema) gibt es unzählige Tipps von „Experten“. Auch das Thema Wundversiegelung von Schnittwunden bei Bäumen spaltet die Geister. Im besten Fall sollte jeder Gärtner für seine Bäume unter den jeweiligen klimatischen Bedingungen und entsprechend des eigenen Erfahrungsschatzes für sich entscheiden. Manchmal muss auch hier das Bauchgefühl bestimmen, welche Methode in welchem Fall die richtige ist. Und: Auch Fehler sind beim Gärtnern erlaubt. Ein Baum geht nicht sofort ein, weil einmal die falsche Methode angewandt wurde. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und gerade beim Gärtnern heißt es: Je mehr Erfahrung, desto besser!“– myHOMEBOOK-Autorin Marike Stucke