8. November 2023, 13:01 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Das Wetter kann man nicht beeinflussen. Ebendarum sollte man sich auch nicht darauf verlassen, dass es zugunsten des eigenen Gemüsegartens ausfällt. Lange Trockenphasen können eine Ernte erheblich beeinflussen, wenn man nicht ausreichend gießt. Oder aber man pflanzt von vornherein Gemüsesorten an, die nur wenig Wasser benötigen.
In den Sommermonaten sind Gärtner insbesondere damit beschäftigt, die Pflanzen im Garten mit ausreichend Wasser zu versorgen. Speziell während langer Trockenperioden kommt man mit dem Befüllen der Gießkanne kaum hinterher. Um sich die Arbeit leichter zu gestalten und gleichzeitig Wasser zu sparen, kann man Gemüse wählen, das auch mit wenig Wasser auskommt.
6 wassersparende Gemüsearten
Low-water Gemüse sind kein neues Trendgemüse. Sie sind die Asketen unter den Gemüsearten. Was viele Hobbygärtner gar nicht wissen: Nicht jedes Gemüse benötigt zwingend regelmäßig hohe Wassergaben. Sogenannte wassersparende Gemüsearten können der Trockenheit besser trotzen. Sie lassen auch an heißen Tagen nicht so schnell die Köpfe hängen und verschmerzen so manche Trockenperiode.
1. Kichererbsen
Kichererbsen (Cicer arietinum) sind nicht nur schmackhaft, sondern lassen sich auch wunderbar im heimischen Garten anbauen. Die kleinen grünen Früchtchen gehören zu den genügsameren Gemüsearten, die auch Trockenphasen gut tolerieren können.
- Anpflanzen: Kichererbsen können ab Ende April drinnen vorgezogen werden. Nach den Eisheiligen (15. Mai) dürfen die Pflanzen ausziehen. Empfehlenswert ist ein Pflanzabstand von 30 x 20 Zentimetern.
- Pflege: Kichererbsen müssen in der Regel nicht gedüngt werden. Sie wachsen sogar auf nährstoffärmeren Böden erstaunlich gut.
- Ernte: Wenn sich die Hüllen gelb färben, sind die Kichererbsen bereit zum Ernten. Nun können die Pflanzen über dem Boden abgeschnitten werden. Kopfüber zum Nachreifen an einem trockenen, luftigen Ort aufhängen.
2. Asiasalate
Auch sie zählen überraschenderweise zu den wassersparenden Gemüsearten: Asiasalate. Dabei sind es vor allem Mizuna, Tatsoi und Pak Choi, die erfreulich anspruchslos sind. Sie sind erstaunlich robust gegenüber niedrigeren Temperaturen, aber auch gegenüber sehr trockenen und nassen Phasen.
- Anpflanzen: Bis in den September hinein lassen sich die Salate ansäen oder anpflanzen. Wichtig ist ein Abstand von ca. 30 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen. Übrigens: Die Salate lassen sich auch über den Winter wunderbar ernten. Dazu müssen sie lediglich mit beispielsweise Vlies vor zu frostigen Temperaturen geschützt werden.
- Pflege: Asiasalate müssen nicht gedüngt werden. Sie zählen zu den Schwachzehrern. Auch weitere Pflegemaßnahmen benötigt diese wassersparende Gemüseart erfreulicherweise nicht.
- Ernte: Bereits nach zwei Wochen, bzw. wenn die Blätter zwischen 5 und 10 Zentimeter groß sind, lassen sich Asiasalate ernten.
3. Baumspinat
Beim Baumspinat (Fagopyrum cymosum) handelt es sich korrekterweise um zwei unterschiedliche Gewächse. Sowohl die mehrjährige Knöterichpflanze Fagopyrum cymosum, als auch das einjährige Chenopodium giganteum, ein Gänsefußgewächs, kennt man als Baumspinat. Bis zu stattliche zwei Meter kann diese wassersparende Gemüseart in die Höhe schießen. Einzige Voraussetzung: Die Pflanze bekommt viel Wasser. Wer jetzt zu Recht stutzt, dem sei versichert: Baumspinat gedeiht auch vergleichsweise gut bei trockeneren Verhältnissen. Allerdings wird er dann keine zwei Meter hoch.
- Anpflanzen: Baumspinat kann sowohl im Frühling als auch noch Herbst gepflanzt werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte mindestens 50 x 60 Zentimeter betragen. Ab April kann er im Freiland ausgesät, alternativ ab März vorgezogen werden.
- Pflege: Baumspinat freut sich über eine Kompostdüngung im Frühjahr. Sofern erforderlich, kann er über den Sommer zudem mit Hornspäne versorgt werden. Besonders gut gedeiht er auf lockeren, nährstoffreichen, warmen Böden. Baumspinat können Hobbygärtner auch wunderbar als Zwischenkultur für Kohl oder Salat kultivieren.
- Ernte: Die jungen, frischen Blätter können Sie fortwährend über die gesamte Saison frisch ernten. Zubereiten lassen sie sich wie herkömmlicher Spinat.
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4. Pastinaken
Seit einiger Zeit feiert die Pastinake (Pastinaca sativa) ein kleines Comeback. Nachdem Möhren und Kartoffeln ihr lange Zeit den Rang abgelaufen haben, erfreut sich das traditionelle Wurzelgemüse wieder wachsender Beliebtheit. Übrigens bauten es schon die Römer im 18. Jahrhundert an.
- Anpflanzen: Pastinaken gedeihen sehr gut auf humosen Sandböden. Das Beet sollte sich im sonnigen bis halbschattigen Bereich befinden. Ab Ende Februar bis Ende Mai können Sie das wassersparende Gemüse anpflanzen. Der Pflanzabstand sollte 15 x 30 Zentimeter betragen. Die Pflanzen müssen Hobbygärtner später vereinzeln.
- Pflege: Beete tiefgründig aufbereiten und mit Kompost vor der Aussaat vorbereiten.
- Ernte: Ab September sind Pastinaken erntereif. Bekommen sie Frost, soll ihr Aroma noch aromatischer sein.
5. Grünkohl als wassersparende Gemüseart
Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) gilt als wahre Vitaminbombe – auch wenn das Gemüse nicht bei allen gleichermaßen beliebt ist.
- Anpflanzen: Ab Mai können Hobbygärtner Grünkohl aussäen. Die Samen mit etwas Abstand ins Beet stecken und anschließend mit ein wenig Erde überdecken. Generell sind rund 40 bis 50 Zentimeter zwischen den einzelnen Samen gut, da Grünkohl etwas Platz braucht. Ideal ist ein aufgelockerter und nicht saurer Lehmboden. Danach sollte die Erde gut angegossen werden. Alternativ ist auch hier ein Vorziehen auf dem Fensterbrett möglich.
- Pflege: Die Pflanzen immer ausreichend mit Kompost versorgen. Denn fehlen Nährstoffe, bildet die Pflanze gelbe und unansehnliche Blätter. Gerade während des Wachstums sollte daher ausreichend Stickstoff zugeführt werden, beispielsweise mit einer Jauche aus Brennnesseln.
- Ernte: Generell kann man Grünkohl nach drei bis fünf Monaten ernten. Wann der beste Zeitpunkt zur Grünkohlernte ist, erfahren Sie hier.
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6. Knoblauch
Botanisch betrachtet handelt es sich bei Knoblauch (Allium sativum) um ein Gemüse, und zwar um eines, dass weniger Wasser benötigt als andere Sorten.
- Anpflanzung: Knoblauch kann man sowohl im Herbst als auch im Frühling pflanzen. Wichtig ist ein sonniger und warmer Platz. Die Knoblauchzehen steckt man in einem Abstand von 15 Zentimetern voneinander etwa fünf Zentimeter ins Beet. Am besten setzt man sie leicht schräg in die Erde. Auf diese Weise kann man Wurzelfäulnis vermeiden.
- Pflege: Nach der Pflanzung sollte man das Beet mit Kompost bedecken. Das natürliche Düngemittel versorgt die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen. Gießen muss man den Knoblauch nur mäßig. Zu viel Wasser kann sogar schädlich sein. Steht die Pflanze in Wasser, kann das zu Fäulnis führen.
- Ernte: Verfärben sich sowohl das Laub als auch die Stängel der Knoblauchpflanze gelblich, ist das ein Zeichen dafür, dass man das Gemüse ernten kann. Geerntet bewahrt man Knoblauch am besten für die nächsten paar Tage an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf.