5. Dezember 2021, 14:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bereits im Mittelalter galt die Weinraute als wirksames Heilmittel bei Epilepsie, Schwindel oder sogar der Pest. Heute schmückt sie nicht nur den Garten mit zarten gelben Blüten, sondern kann auch in der Küche als Gewürzkraut eingesetzt werden.
Wie so oft, kann etwas im Übermaßen eine schlechte Wirkung haben. Das gilt auch für die Weinraute. Gering dosiert und als Tee zubereitet, helfen unter anderem die ätherischen Ölen und Bitterstoffe gegen Magen- und Menstruationsbeschwerden oder Kreislaufstörungen. Mehr als drei Tassen sollte man jedoch nicht trinken. Sonst gesellen sich Unwohlsein und Übelkeit zu den bereits vorhanden Beschwerden hinzu. Hält man sich an diesen Rat, kann man Weinraute ohne Sorge im Garten anbauen und nutzen.
Übersicht
Weinraute
Boden
nährstoffarm, kalkhaltig, locker
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
sonnig
Gießen
regelmäßig
Blütezeit
Juni bis Juli
Giftig
ja, wenn man zu viel konsumiert
Düngen
frische Erde oder kalkhaltigen Dünger
ja
Weinraute im Garten pflanzen
Der ideale Standort ist sonnig und trocken mit einem nährstoffarmen, kalkhaltigen und lockeren Boden. Hobbygärtner können den eigenen Gartenboden durch Sand und Kalk an die Ansprüche der Weinraute anpassen. Im April kann man dann die Weinraute aussäen. Wer Weinraute als Kübelpflanze kultivieren möchte, kann zusätzlich eine Drainageschicht am Grund des Topfes einbauen. Hinweis: Der Topf sollte mindestens zehn Liter fassen.
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Optimale Pflege
Nicht nur durch den Verzehr kann die Weinraute eine giftige Wirkung aufgrund der enthaltenen Furanocumarine entfalten. In der Kombination mit Sonne lösen diese eine phototoxische Reaktion auf der Haut aus. Am besten tragen Hobbygärtner also Handschuhe bei der Gartenarbeit und dem Umgang mit der Pflanze.
Bewässerung
Nach der Pflanzung sollte man die Weinraute öfter gießen. Anschließend sollte sie zwar regelmäßig, aber nicht allzu oft gewässert werden. Das bedeutet, dass die Weinraute auch gut kurze Trockenperioden übersteht. Am besten testet man mit der Fingerprobe, ob die Erde trocken ist.
Düngung
Die Weinraute bevorzugt nicht nur einen nährstoffarmen Boden, sondern auch wenig Düngezugaben. Jedoch kann etwas frische Erde oder ein kalkhaltiger Dünger nicht schaden. Letzteren kann man übrigens ganz leicht aus Eierschalen selber machen.
Schnitt
Als pflegeleichte Pflanze fällt auch beim Schnitt nur kaum Arbeit für Hobbygärtner an. Im Februar und März kann man die Triebe bei Bedarf bis zu den neuen Knospen zurückschneiden.
Ist die Weinraute winterhart?
Die Weinraute ist bedingt winterhart. Daher lohnt es sich, bei frostigen Temperaturen den Boden mit Reisig oder Mulch abzudecken. Als Topfpflanze ist die Gewürzpflanze anfälliger für Frostschäden. Aus diesem Grund bietet es sich an, den Topf mit Vlies zu umwickeln und zusätzlich auf eine Styroporplatte zu stellen.
Wie vermehrt man die Weinraute?
Durch Aussaat kann man die Weinraute vermehren. Damit die Pflanze keimen kann, braucht sie eine Temperatur von etwa 20 Grad Celsius. Aber auch über Stecklinge kann man die Weinraute vermehren. Dafür eignen sich Jungtriebe, die bereits etwas verholzt sind. Im Spätsommer schneidet man diese ab und steckt sie in Töpfe mit Anzuchterde.
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Wann kann man Weinraute ernten und verwenden?
Bereits ohne sie zu ernten, kann man die Weinraute als stark duftende Pflanze im Garten stehen lassen. Sie besitzt ein nach Wein duftendes Aroma, dass man in ihrer Nähe leicht vernehmen kann. Ganzjährig kann man die Blätter jedoch auch pflücken und als Würzmittel nutzen. Hierbei sollte man beachten, dass man nie mehr als drei Blätter auf einmal verwendet beziehungsweise die Gewürzpflanze auf die Menge des Essens abstimmt. Zudem sollten Schwangere von dem Verzehr absehen, da Weinraute eine abtreibende Wirkung besitzt.
Tipps: Sechsbeinige Störenfriede wie Ameisen kann man durch ausgelegte Weinraute übrigens simpel von der Speisekammer fernhalten. Auch Ratten und Katzen vertreibt der intensive Duft der Pflanze.
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Krankheiten und Schädlinge
Ebenso wie Ameisen machen auch die meisten anderen Schädlinge einen großen Bogen um die Pflanze. Als eine der wenigen Krankheiten kann Mehltau auftreten. Um das zu verhindern, sollte man darauf achten, dass die Pflanze nicht zu feucht steht.