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Profi-Tipps

Wie man Weißklee im Rasen wieder loswird

Weißklee im Rasen
Weißklee wächst in vielen Gärten, zum Unmut einiger Hobbygärtner. Dabei ist Weißklee gar kein Unkraut, sondern sogar ziemlich nützlich Foto: Getty Images / Konoplytska

27. Juli 2023, 17:04 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Weißklee – auch Kriechklee genannt – zählt zu den häufigsten Unkräutern im Rasen. Während er bei Gartenbesitzern meistens weniger beliebt ist, freuen sich die Insekten über ihn. Zudem bietet er noch einige weitere Vorteile. Welche Möglichkeiten Hobbygärtner haben, erklärt ein Profi bei myHOMEBOOK

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Wenn auf dem Rasen weiße, kleine Blüten wachsen, dann hat sich der Weißklee (Trifolium repens) dort ausgebreitet. Die Blüten sind nicht nur schön anzusehen, sondern dienen Insekten auch als Nahrungsquelle. Leider verbreitet sich die Pflanze rasant – schlimmstenfalls hat man bald nur noch Klee und keinen Rasen mehr im Garten. Man kann ihn allerdings auch gezielt nutzen – etwa als natürlicher Dünger in bestimmten Rasenmischungen oder auch als Heilkraut.

Weißklee im Rasen loswerden

Hat sich der Weißklee erst einmal im Garten ausgebreitet, ist es nicht mehr leicht, ihn wieder loszuwerden. Allerdings muss das auch gar nicht immer sein, wie Dr. Harald Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft auf myHOMEBOOK-Nachfrage erklärt. „Es gibt auch Mischungen, die Klee enthalten. Klee kann beim Schaffen einer Rasenfläche durchaus hilfreich sein.“ Dabei erwähnt der Profi auch den Mikroklee, den es als Rasenmischung zu kaufen gibt. Möchte man ihn allerdings loswerden, so bieten sich laut Nonn vor allem zwei Optionen an.

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Ausstechen

Es ist mühsam, doch die Methode, die den größten Erfolg verspricht, ist das Ausstechen der Kleepflanzen. Je größer die Pflanze ist, desto tiefer sitzt die Wurzel. Bei dieser Methode sollte man hartnäckig sein und bereits kleine Pflanzen aus dem Garten entfernen. „Man darf mit dem Ausstechen aber nicht zu lange warten, da er oberirdische Ausleger bildet“, rät Nonn. Da müsste man auch alle Tochterpflanzen finden und ausstechen, „und das werden Sie nicht schaffen“.

Unkrautvernichter

„Wenn Sie größere Stellen haben, dann hilft eigentlich nur noch ein Unkrautvernichter“, erklärt Nonn. Diese sind allerdings nicht besonders umweltfreundlich. „Das muss jeder Verbraucher selbst entscheiden.“ Im Handel gibt es eine große Auswahl an Produkten. „Wenn sich der Klee großflächig ausgebreitet hat, ist dies eine erlaubte und zuverlässige Option.“ Anschließend empfiehlt Nonn eine gute Pflege des Rasens, damit er sich erholen kann.

Bei den Unkrautvernichtern gibt es granulierte und flüssige Produkte. Die Mittel in Granulatform sind in der Regel mit Dünger versetzt, weshalb man sie großflächig ausbringen sollte. „Ansonsten habe ich einen Flickenteppich im Garten“, warnt Nonn. „Ich bevorzuge flüssige Pflanzenschutzmittel. Diese werden gezielt auf die Klee-Nester ausgebracht.“

Was bringt es, den Klee abzudecken?

Eine etwas rabiate Methode, die aber auch den Rasen leiden lässt, ist das Abdecken. Für ein bis zwei Monate werden die von Klee befallenen Stellen im Garten mit einer dunklen und lichtundurchlässigen Folie abgedeckt. Danach ist der Klee eingegangen – aber auch der Rasen. „Danach hat man eine kahle Stelle“, warnt Nonn. Allerdings kann es sein, dass sich der Klee im Boden danach wieder erholt. „Die Samen sind lange im Boden“. Den Rasen muss man anschließend neu ansäen. Für Nonn ist diese Methode eher nicht zu empfehlen.

Hilft Vertikutieren gegen Klee?

Durch regelmäßiges Vertikutieren wird der Boden mit Sauerstoff versorgt und der Rasen gestärkt. An sich eine sinnvolle Maßnahme für einen gesunden und gepflegten Rasen. Zur Bekämpfung von Weißklee ist das Vertikutieren laut Nonn allerdings nicht empfehlenswert. „Vertikutieren bringt nichts, da würde man die Ausläufer zerhacken und im Rasen verteilen“, erklärt der Rasen-Experte. „Bei allen Ausläufer-Pflanzen trägt man damit zur Verbreitung bei.“

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Muss man Weißklee überhaupt bekämpfen?

„Man kann den Weißklee im Rasen auch akzeptieren, so wie man ihn auch beim Mikroklee akzeptiert“, meint der Profi. Klee zählt zu den sogenannten „Leguminosen“, die Stickstoff aus der Luft binden und ihn den Pflanzen zur Verfügung stellen, wie auch die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft informiert. „Klee ist somit ein Dünger im Wurzelraum, der Stickstoff kommt den Gräsern zugute“, erklärt Nonn. Zudem müsse man den Klee so gut wie nicht düngen, er kommt auch mit Trockenheit gut zurecht.

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Weißklee vorbeugen

Die beste Vorbeugung ist eine gute und regelmäßige Rasenpflege. Nonn bestätigt: „Man kann den Klee durch gute Pflege aus der Fläche raushalten“. Im Frühjahr und Herbst sollte man den Rasen vertikutieren und aerifizieren. Das Vertikutieren bringt allerdings nichts mehr, wenn sich der Klee bereits ausgebreitet hat. Durch das „Zerhacken“ würde man ihn nur noch weiter verbreiten.

Tipp: Wenn man den Rasen regelmäßig düngt, wird er kräftiger und kann sich gegen den unerwünschten Klee durchsetzen. Dieser bevorzugt außerdem eher nährstoffarmen Boden.

Weißklee pflanzen

Für den einen ist der Kriechklee ein Unkraut, für den anderen eine hübsch aussehende Futterpflanze für Insekten, Kaninchen oder Meerschweinchen. Wenn man den Weißklee säen möchte, sollten die Temperaturen um die 20 Grad liegen. Dann dauert die Keimung nur wenige Tage. Den Samen muss man mit etwas Erde bedecken und diese feucht halten.

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Kriechklee sinnvoll verwenden

Der Weiß- oder Kriechklee kann sowohl in der Küche als auch im Arzneischrank Platz finden: Er schmeckt würzig und hat eine heilende Wirkung.

Weißklee in der Küche

Die Blüten sind bei vielen Köchen beliebt. Sie schmecken ähnlich wie Erbsen, haben jedoch eine leicht nussige Note. Man kann sie einlegen oder zu Wein und Likör verarbeiten – auch als Dekorationselement für Salate und Suppen werden sie gern genommen. Die Blätter des Weißklees können sowohl roh als auch gegart verzehrt werden, daher bieten sie sich für Salate und Suppen an.

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Weißklee als Heilkraut

Eher unbekannt ist der Weißklee als Heilpflanze. Er hat aber viele wirksame Inhaltsstoffe, beispielsweise Isoflavone. Diese entfalten im Körper eine östrogen-ähnliche Wirkung. Der Weißklee wird daher gern in den Wechseljahren bei einem sinkendem Östrogenspiegel angewendet. Auch bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden oder Leberschwäche kommt der Kriechklee zum Einsatz. In der Regel werden eher die Blüten verwendet als das Kraut. Diese werden in den meisten Fällen zu Tee verarbeitet.

Tee aus Weißklee

Der Tee kann getrunken oder auch für Umschläge verwendet werden. Wichtig zu wissen ist, dass man nicht mehr als drei Tassen am Tag trinken sollte, da sonst die Wirkung eingeschränkt werden könnten. Für den Tee wird ein Esslöffel mit getrockneten Blüten mit 250 Millilitern kochendem Wasser aufgegossen. Das Ganze lässt man 10 Minuten ziehen.

Themen Gartenpflanzen Rasen Unkraut
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