3. Juni 2023, 5:10 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Ob im Gemüsebeet, im Burgerbrötchen oder in der Salatschüssel: Kopfsalat gehört einfach dazu! Wie man das unkomplizierte Grün sät, pflanzt und pflegt, erfahren Sie hier auf myHOMEBOOK.
Kopfsalate (Lactuca sativa var. capitata) gehören zu den Gartensalaten und sind bei vielen Gemüsegärtnern ein Must-have. Sie werden auch als Buttersalate bezeichnet, was mit der Beschaffenheit ihrer Blätter zu tun hat. Diese sind nämlich eher zart als knackig. Kopfsalate kommen vermutlich aus Vorderasien und sollen vom Wilden Lattich abstammen. Sie sind einjährig und gehören wie die Pflücksalate zur Familie der Korbblütler.
Kopfsalat säen und pflanzen
Kopfsalat gehört zu den Kulturen, die auch für Gartenanfänger gut geeignet sind. Er kann vorgezogen oder direkt gesät werden. Je nach Sorte kann die Anzucht fürs Frühbeet bereits ab Ende Januar beginnen. Bei Salaten fürs Freiland fällt der Startschuss für die Anzucht ab Ende Februar. Die Direktsaat im Freiland ist ab April sinnvoll. Wichtig: Die Aussaat sollte nie austrocknen. Wer mehrere Sätze zeitlich gestaffelt aussät und zur Jahreszeit passende Sorten wählt, kann den Zeitraum für die Ernte maßgeblich verlängern. Die Zeitfenster für die Aussaat finden sich auf den Saatguttütchen.
Salate gehören zu den Lichtkeimern. Das bedeutet, dass die Samen – wenn überhaupt – nur sehr dünn mit Erde bedeckt werden dürfen. Außerdem zu beachten: Bei Temperaturen über 20 Grad Celsius nehmen sich Salatsamen hitzefrei. Sie keimen dann entweder gar nicht mehr oder nur sehr zögerlich.
Ab Mitte März dürfen die vorgezogenen Salatpflänzchen ins Freiland umziehen. Allerdings empfiehlt es sich hier, sie mit einem Vlies zu schützen. Ab Mitte April kommen die jungen Salate auch ungeschützt zurecht. Achten Sie darauf, die Salate so einzupflanzen, dass der Blattansatz über dem Erdboden liegt. Andernfalls droht Fäulnis. 30 Zentimeter Abstand innerhalb einer Reihe und zwischen den einzelnen Reihen geben den Kopfsalaten genügend Raum für eine ungestörte Entwicklung.
Wie sieht Kopfsalat aus?
Kopfsalate haben den Kopf nicht umsonst im Namen. Bei dieser speziellen Form der Gartensalate wachsen die Blätter aufgrund der gestauchten Sprossachse so eng aneinander, dass sie zusammen eine kompakte, abgerundete Kopfform bilden. Die Blätter sind zart und weich und je nach Sorte grün bis rötlich gefärbt. Die meisten Sorten haben glatte Blätter, einige jedoch gekrauste.
Standort und Bodenansprüche
Kopfsalate wachsen gerne an sonnigen Standorten, kommen jedoch auch mit Halbschatten zurecht. Da sich bei Lichtmangel schädliches Nitrat in den Blättern anreichern kann, ist besonders im Frühjahr und im Herbst ein vollsonniger Standort zu bevorzugen. Der Boden sollte humos und tiefgründig sein. Auch Balkon- und Terrassengärtner können Kopfsalate anbauen. In Kübeln und Töpfen gedeihen die Salate ebenfalls.
Kopfsalate sind sehr verträgliche Beetpartner. Sie kommen mit Bohnen, Erbsen, Kohl, Lauch, Möhren, Tomaten, Rote Bete, Radieschen und auch Kräutern wie Dill und Kerbel bestens zurecht. Ungeeignet sind Petersilie und Sellerie.
Sorten
Für den Anbau im Frühjahr eignet sich unter anderem der „Maikönig“, eine beliebte Sorte, die für ihren erfrischend würzigen Geschmack bekannt ist. Ebenfalls empfehlenswert ist „Baquieu“, eine sehr alte, robuste und schnell wachsende Sorte, die rote kleine Köpfe ausbildet und sowohl für den Frühjahrsanbau als auch für den Herbst geeignet ist. Für den Anbau im Sommer sind schossfeste Sorten zu wählen wie „Dolly“, „Goldforelle“, „Kagraner Sommer“ oder „Pirat“.
Dazu passend: Welche Salatsorten wann Saison haben
Kopfsalat pflegen
Bei der Pflege von Kopfsalaten ist nicht viel zu beachten. Wird der Boden gelegentlich gehackt, von Unkräutern befreit und feucht gehalten, ist der Salat bestens versorgt.
Bewässerung
Salat braucht einen relativ feuchten Boden. Ist die Bodenbeschaffenheit günstig und eine schützenden Mulchschicht vorhanden, kann sich Kopfsalat mithilfe seiner langen Pfahlwurzel gut mit Wasser versorgen. In Trockenphasen sollte dennoch rechtzeitig gewässert werden. Dabei ist zweierlei zu beachten: Gießen Sie lieber selten und durchdringend als oft und oberflächlich und wässern Sie den Boden so, dass die Salatblätter trocken bleiben.
Düngung
Während des Wachstums brauchen Kopfsalate keine Düngung. Wenn vor der Pflanzung die Erde gelockert und mit Kompost anreichert wird, ist der Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
Vermehrung
Wer eigenes Saatgut aus Kopfsalaten gewinnen möchte, wählt das schönste und kräftigste Exemplar aus und lässt es zur Blüte kommen. Nach der Blüte bilden sich die Samen. Diese sind nach wenigen Wochen erntereif und werden am besten bei trockenem Wetter eingesammelt. Stellen Sie sicher, dass das Saatgut vollkommen trocken ist, bevor Sie es für die Aussaat im folgenden Jahr verwahren.
Alternativen
Eine andere Variante der Gartensalate sind die sogenannten Pflücksalate. Sie werden nicht als Ganzes geerntet, sondern Blatt für Blatt über einen längeren Zeitraum hinweg. Hier erfahren Sie, wie man Pflücksalate im Garten anbaut.
Krankheiten und Schädlinge
Falscher Mehltau ist eine häufige Kopfsalat-Krankheit. Er tritt besonders bei zu feuchtem Wetter auf und zeigt sich an hellen, später braunen Flecken auf der Blattunterseite. Wird ein Befall entdeckt, sollten die Blätter entfernt werden, um eine Verbreitung zu vermeiden. Vorbeugen lässt sich, indem man darauf achtet, die Blätter beim Gießen nicht nass werden zu lassen. Auch eine stickstoffbetonte Düngung fördert den Befall.
Schnecken lieben Salat. Doch das ist kein Grund, den Kopf zu verlieren. Mit Schneckenkragen oder Schneckenzaun lässt sich das zarte Grün gut schützen. Übrigens: Rotblättrige Salate sind bei Schnecken weniger begehrt als grüne.
Ernte
Wann ein Kopfsalat erntereif ist, hängt von der Sorte ab. Schnellwachsende Sorten können schon nach zwei Monaten, langsam wachsende nach rund vier Monaten geerntet werden. Sobald der Salat eine zufriedenstellende Größe erreicht hat, können Sie zum Messer greifen und den Salat als Ganzes köpfen. Spätestens wenn der Salat anfängt, in die Höhe zu wachsen, sollte er geerntet werden, weil die Blätter dann Zartheit und Geschmack verlieren.
Hinweis: Da Salate schnell an Frische einbüßen, sollte möglichst nach Bedarf geerntet werden. Im Kühlschrank halten die frisch geernteten Salate meist nur wenige Tage. Hier erfahren Sie, wie Salat im Kühlschrank länger frisch bleibt.
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Verwendung in der Küche
Gemischter Salat mit Radieschen, Gurken und Tomaten ist der Klassiker unter den Salatrezepten. Wer es experimenteller mag, kann Kopfsalate zu Smoothies vermixen, zu Pesto verarbeiten, als cremige Salatsuppe zubereiten oder das zarte Grün auch mal mit Erdbeeren, Himbeeren oder anderem Obst kombinieren.