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Blütenreicher Trockenkünstler

Wie man den Wiesensalbei pflanzt und pflegt

Wiesensalbei
Wiesensalbei (Salvia pratensis) ist eine robuste und insektenfreundliche Wildpflanze Foto: Getty Images
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

19. Oktober 2024, 12:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Wiesensalbei ist eine attraktive Wildstaude, die vor allem in naturnah gestaltete Gärten passt. Sie kommt gut mit Trockenheit klar, ist pflegeleicht, insektenfreundlich und dazu wunderschön. Tipps fürs gute Gedeihen.

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Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend ist der Wiesensalbei (Salvia pratensis) mittlerweile in weiten Teilen Europas, im Kaukasus und in Nordamerika verbreitet. In freier Natur ist er auf Wiesen sowie an Weg- und Feldrändern zu finden. Die Wildstaude aus der Familie der Lippenblütler passt vor allem in naturnah gestaltete Gärten, Bauerngärten und Landhausgärten.

Aussehen und Wuchs

Der Wiesensalbei ist eine sommergrüne, bis zu 60 Zentimeter hochwachsende Staude, die mehrjährig, aber dennoch recht kurzlebig ist. Seine länglich-eiförmigen, schwach behaarten Blätter stehen in einer lockeren Rosette zusammen. Auf den vierkantigen, leicht gebogenen Stängeln sitzen die großen Blütenstände. Von Mai bis August liefern die dicht aneinandergereihten blauen Lippenblüten Pollen und Nektar für eine Vielzahl von Insekten.

Wiesensalbei säen und pflanzen

Die Samen des Wiesensalbeis können von April bis Juli direkt ins Freiland gesät werden. Wer eine Aussaat im Haus vorzieht, startet am besten im März oder April und setzt die Jungpflanzen im Mai oder Juni ins Freie. Egal, ob im Haus oder im Freiland: Die Samen sollen nur an der feuchten Erde angedrückt oder minimal mit Erde bedeckt werden, da Wiesensalbei zu den Lichtkeimern gehört. 30 bis 40 Zentimeter sind ein guter Pflanzabstand.

Standort und Boden

Der Wiesensalbei gedeiht am besten an einem vollsonnigen Standort. Der Boden sollte kalkhaltig, nährstoffarm und mäßig feucht bis trocken sein. Gute Kombinationspartner sind Steppen-Salbei, Gelbe Skabiose, Wiesen-Storchschnabel, Margeriten, Glockenblumen, Schafgarbe, Pimpinelle und Wimper-Perlgras Terrassen- und Balkongärtner brauchen auf den Wiesensalbei nicht zu verzichten, denn die Pflanze gedeiht auch im Kübel.

Wiesensalbei
Wiesensalbei wächst im Garten, aber auch im Kübel Foto: Getty Images

Sortentipps

Rose Rhapsody‘ ist eine Sorte mit leuchtend rosafarbenen Blüten, ‚Swan Lake‘ blüht weiß und ‚Sky Dance‘ hat strahlend hellblaue Blüten. Alle drei Sorten werden maximal 50 Zentimeter hoch. Zweifarbig – nämlich tiefblau und weiß – blüht die bis zu 80 Zentimeter hohe Sorte ‚Madeline‘.

Wiesensalbei pflegen

Der Wiesensalbei ist pflegeleicht und robust. Was Sie tun bzw. lassen können, um der Pflanze die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen, lesen Sie im Folgenden:

Bewässerung

Über seine bis zu einem Meter tief reichende Pfahlwurzel kann sich der Wiesensalbei gut mit Wasser versorgen und braucht daher nicht gegossen zu werden.

Düngung

Düngen braucht man den Wiesensalbei auch nicht.

Schnitt

Ein Rückschnitt nach der Blüte ist unbedingt zu empfehlen, denn er fördert eine Nachblüte im September.

Passend dazu: 3 häufige Fehler beim Schneiden von Salbei

Vermehrung

Wiesensalbei wird vor allem über Aussaat und Sommerstecklinge vermehrt. Wie die Aussaat funktioniert, lesen Sie weiter oben im Absatz „Wiesensalbei säen und pflanzen“. Fühlt sich der Wiesensalbei an seinem Standort wohl, sät er sich selbst wieder aus. Wer Stecklinge zur Vermehrung nutzen möchte, schneidet halbverholzte, nichtblühende Triebspitzen im Sommer von der Pflanze ab. Diese sogenannten Kopfstecklinge werden dann bis auf die oberen zwei Blätter von den Blättern befreit und zum Anwurzeln in ein Wasserglas gestellt oder in Anzuchterde gesetzt.

Überwinterung

Der Wiesensalbei ist winterhart und braucht daher keinen Winterschutz.

Giftigkeit

Wiesensalbei gilt als ungiftig bis schwach giftig und sollte nur in geringen Mengen verzehrt werden. Schwangere und Stillende sollte auf eine innerliche Anwendung ganz verzichten.

Alternativen

Eine schöne Alternative zum Wiesensalbei ist der Steppensalbei (Salvia nemorosa), der einige Zeit nach dem Wiesensalbei seine Blüten öffnet. Auch Rosmarin (Rosmarinus officinalis) stellt eine gute Option dar, wenn eine ähnliche Pflanze gewünscht wird.

Bienenfreundlichkeit

Der Wiesensalbei ist eine überaus insektenfreundliche Pflanze, die sehr vielen Wildbienen, aber auch Schmetterlingen, Raupen, Schwebfliegen und Käfern als Nahrungslieferant dient.

Krankheiten und Schädlinge

Wiesensalbei ist sehr robust. Ein Grund dafür sind die in ihm enthaltenen ätherischen Öle, die Schädlinge recht zuverlässig auf Distanz halten. Nur bei geschwächten Pflanzen haben Spinnmilben oder Blattläuse gelegentlich eine Chance. Auch Krankheiten, wie Mehltau sind nur unter ungünstigen Umständen wie zu engen Pflanzabständen oder überdüngten Böden zu befürchten.

Ernte

Ernten kann man die Blätter zwischen Mai und August. Wer sie haltbar machen möchte, kann sie entweder trocknen oder einfrieren. Werden sie getrocknet, sollte das an einem trockenen und gut durchlüfteten Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung geschehen.

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Verwendung in der Küche und als Heilmittel

Genau wie der Gartensalbei lässt sich der Wiesensalbei zum Würzen und als Heilpflanzen verwenden. Er ist zwar weniger aromatisch, aber die jungen Blätter kann man dennoch für Fischgerichte, Eintöpfe oder Soßen verwenden. Ein Tee aus den Blättern hilft bei Erkältungen, Verdauungsproblemen und Entzündungen.

Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

Beobachtungstipp-Tipp

„Für seine Bestäubung nutzt der Wiesensalbei den sogenannten Schlagbaum-Mechanismus. Der funktioniert bei großen Hummeln besser als bei kleineren Insekten. Sobald sich eine Hummel in die Blüte setzt, klappen die Staubfäden vom oberen Teil der Blüte nach unten und verteilen den Pollen auf dem flauschigen Rücken des Insekts. So beladen fliegt die Hummeln weiter zur nächsten Blüte. Wer nicht so lange warten möchte, bis eine Hummel auf der Blüte landet, kann den Mechanismus mit einem Grashalm selbst auslösen.“

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