19. September 2023, 12:24 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Der Winter ist eine eher stille und ruhige Jahreszeiten im Garten. Immerhin gibt es nicht viel zu tun, wenn der Boden gefroren ist und die Pflanzen ruhen. Doch wer im Herbst die richtigen Samen sät, kann bis ins neue Jahr hinein ernten.
Der vorausschauende Gärtner weiß: Wenn man jetzt die richtigen Gemüsesorten im Gartenbeet oder auf dem Balkon pflanzt, kann auch im Winter gesundes und vor allem frisches Gemüse ernten. Welches Wintergemüse auch Minustemperaturen aushält und wie man es richtig anpflanzt, erklärt myHOMEBOOK.
Wintersteckzwiebeln
Die Wintersteckzwiebeln sind kein klassisches Wintergemüse, aber Teile von ihr. Man steckt sie im Herbst, um im Mai die ersten knackigen Zwiebeln zu ernten. Der Clou bei diesen Zwiebeln ist ihr Zwiebelgrün. Den ganzen Winter kann es abgeschnitten in Salaten, Quark oder Suppen verwendet werden. Es unterscheidet sich nur unwesentlich von den bekannten Frühlingszwiebeln.
Die Wintersteckzwiebeln werden etwa drei Zentimeter tief in die Erde gesetzt, dabei muss der Wurzelboden nach unten zeigen. Je nach Sorte beträgt der Abstand zwischen den Wintersteckzwiebeln bestenfalls etwa acht Zentimeter. Da die Zwiebeln sehr winterhart sind, benötigen sie erst ab Temperaturen von unter minus zehn Grad einen Winterschutz. Dafür häufelt man etwas Erde an und legt Tannenzweige oder ein Gartenvlies über die Zwiebeln.
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Winterspinat
Der Winterspinat ist ein gutes und klassisches Wintergemüse. Nach der Saat dauert es sechs bis acht Wochen, dann können schon die ersten Blätter geerntet werden. Bis zum Frühjahr hat man immer frischen Winterspinat zum Verarbeiten oder direkt für den Salat.
Der Winterspinat braucht etwas Platz, deshalb ist es ratsam, den Abstand zwischen den Reihen auf etwa 25 Zentimeter auszuweiten. Die Samen sollten ein bis zwei Zentimeter tief in der Erde liegen. Der Winterspinat kann gut mit Kälte umgehen, allerdings schadet es ihm nicht, etwas Tannengrün oder Reisig über das Wintergemüse zu legen.
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Wintersalat
Ob Schnee, Regen oder sogar Frost – winterharte Salate machen sogar das Ernten und Genießen an Weihnachten möglich. Ganz besonders beliebt ist die alte Sorte „Baquieu“. Er ist schnellwüchsig, sehr frosthart, knackig und mild und seine imposante Farbe von rot-grün peppt jeden Salat auf. Natürlich bieten sich auch andere Sorten wie Feldsalat oder die „Wintermarie“ an. Man sollte beim Kauf der Samen nur darauf achten, dass der Salat winter- beziehungsweise frosthart ist.
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Im Winter lässt man den Salat nicht zu Salatköpfen heranreifen, sondern erntet ihn als Pflücksalat, daher muss man keine Abstandsregeln einhalten. Die Samen werden einfach breitwürfig über das Beet oder den Kasten verteilt. Da Salat ein Lichtkeimer ist, muss er nicht verbuddelt werden, sondern bleibt einfach, leicht angedrückt, auf der Erde liegen. Sobald die jungen Blätter eine angemessene Größe erreicht haben, wird der Salat etwa vier Zentimeter oberhalb des Bodens abgeschnitten. Das Besondere daran: Wenn man das Salatherz nicht verletzt, treibt er immer wieder aus und man kann bis in den späten Frühling hinein wunderbare Salatblätter ernten.
Tipp: Ist der Salat erst einmal gefroren, sollte man mit der Ernte warten, bis er wieder aufgetaut ist. Taut er erst nach der Ernte auf, wird er matschig.
Mangold
Mangold ist ebenfalls ein hervorragendes Wintergemüse, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Man unterscheidet Blattmangold und Stielmangold. Beide bieten sich als Wintergemüse an. Es gibt den Stielmangold in den verschiedensten Farben, von hellrosa über gelb bis zu pink und dunkelrot. Auch im Winter hat man so ein wunderschönes Farbspiel im Garten oder auf dem Balkon und auf dem Teller.
Bevor es an die Aussaat geht, sollte überprüft werden, ob der Mangold auch wirklich winterhart ist. Viele Sorten vertragen Kälte gut, allerdings Kahlfrost nicht. Das bedeutet, wenn nicht genug Schnee liegt, sollte man den Mangold extra schützen. Dabei kann ein Vlies helfen oder Heu zur Abdeckung.
Die Reihenabstände beim Mangold liegen ungefähr bei 30 bis 40 Zentimetern. Beim Ernten ist zu beachten, dass man nur die äußeren, großen Blätter nehmen sollte, das Herz darf nicht beschädigt werden. Sonst ist der Mangold abgeerntet und bildet keine weiteren Blätter aus.
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Erbsen
Die Erbse ist im Winter etwas ganz Besonderes, denn man erntet nicht die kleinen Kügelchen, sondern die Erbsentriebe. Es ist ganz egal, für welche Erbsensorte man sich entscheidet, sie schmecken alle gut. Man kann sie roh im Salat essen oder sie in einem Pfannengericht verwenden.
Die Erbsen können ruhig großzügig gesät werden. Da immer nur die Triebe abgeschnitten werden, brauchen sie weniger Platz als Erbsen, die bis zur vollen Größe wachsen. Wenn die Triebe etwa eine Höhe von zehn Zentimetern erreicht haben, werden sie abgeschnitten und wachsen wieder von Neuem, so hat man den ganzen Winter über frische Erbsentriebe.
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Überblick Salate, die man im Winter ernten kann
Radieschen
In der Regel gilt die Zeit von Mai bis September als Radieschen-Saison. Die wenigsten wissen, dass man sie auch im Winter ernten kann. Bis zu minus sieben Grad Celsius hält das Knollengemüse gut aus. Es schadet jedoch nicht, die frostempfindlichen Knollen mit einem Gartenvlies zu schützen.
Gärtner können Radieschen von Mitte September bis Mitte Oktober pflanzen. Dafür eignet sich sowohl das Gartenbeet als auch ein Kübel auf dem Balkon. Damit die Wurzeln im Winter keinen Schaden nehmen, sollte man Pflanzkübel und Balkonkästen mit einem Jutesack umwickeln. Bei der Pflanzung ist ein Reihenabstand von etwa 15 Zentimetern ideal. Von November bis Dezember können die Radieschen dann geerntet werden.
Rezept für ein leckeres Radieschenblätter-Pesto
„Neben den roten Knollen kann man auch das Laub der Radieschen ernten. Aus ihnen lässt sich ein leckeres Pesto zubereiten. Dafür benötigt man neben dem Bund Radieschenblättern etwas Olivenöl, Pinienkerne sowie Salz und Pfeffer. Die Zutaten muss man lediglich in einem Mixer zerkleinern und kann das Pesto dann zu Nudeln oder auf einem Brot genießen.“– Lena Hackauf von myHOMEBOOK