7. Dezember 2022, 14:54 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Palmen sind der Inbegriff des Sommers und versprühen ein unbeschreibliches Urlaubsgefühl. In den letzten Jahren wurde es immer mehr zum Trend, Palmen in den eigenen Garten zu stellen oder zu pflanzen. Doch was tun, wenn der Winter mit Frost und Schnee kommt?
Palmen sehen wir hierzulande noch recht selten, sind sie doch eher in wärmeren Gebieten zu Hause. Aber die Gartentrends entwickeln sich immer weiter in ihre Richtung und einige Gartenbesitzer spielen bereits mit dem Gedanken, eine Palme auch in den eigenen Garten zu pflanzen. Auch in Zukunft werden Palmen wohl aufgrund des Klimawandels und der damit einhergehenden milderen Temperaturen hierzulande immer beliebter werden. Wenn der Winter kommt, stellt sich allerdings die Frage: Wohin mit der Palme? Wie übersteht sie frostige Minusgrade? Diese Frage muss sich aber gar nicht immer stellen – es gibt nämlich auch einige winterharte Palmen.
1. Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
Die Chinesische Hanfpalme ist eine von der robusteren Sorte. Sie wächst fast überall. Ursprünglich kam sie von Burma über China bis nach Japan, inzwischen gedeiht sie aber auch in Europa und im Himalaya-Gebiet. Wer sie in den Garten pflanzen will, sollte auf durchlässigen Boden achten. Am wohlsten fühlt sie sich in lehmig-sandigem Substrat. Ihr Standort sollte hell und sonnig bis halbschattig und vor allem windgeschützt sein. Diese Palme ist bedingt winterhart. Sie übersteht Temperaturen von bis zu minus 10 Grad. Bei anhaltendem Frost sollte man sie jedoch zusätzlich schützen.
2. Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis)
Der Inbegriff einer typischen Palme, die an Urlaub und Entspannung erinnern lässt, ist vermutlich die Kanarische Dattelpalme. Sie lässt sich sowohl im Kübel als auch in den Garten pflanzen. In ihrer natürlichen Umgebung kann sie bis zu 15 Meter hoch werden, bei uns ist sie durchaus kleiner.
Die Kanarische Dattelpalme ist etwas anspruchsvoll, aber der Aufwand lohnt sich. Sie steht am liebsten sonnig und warm, aber auch Halbschatten macht ihr nichts aus. Der Boden sollte gut durchlässig sein und leicht sauer. Sie gehört zu den Palmen, die am schlechtesten mit Kälte und Frost umgehen können. Bis minus 5 Grad verträgt sie, allerdings sollte man sie dabei unterstützen. Im Idealfall wächst sie in einem Kübel, den man über den Winter in ein Gewächshaus stellen kann.
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3. Zwergpalmetto (Sabal minor)
Die Zwergpalmetto ist die kleinste Ausprägung unter den Salbal-Palmen, daher ist sie sehr beliebt für Gärten mit wenig Platz. Meist wird sie nicht höher als zwei Meter. Ursprünglich stammt sie aus dem Südosten der USA. In der Regel sieht man bei dieser winterharten Palme nur die Wedel, da sich der Stamm unterirdisch befindet. Dieser kann aber in manchen Fällen auch bis zu einem Meter über der Erde wachsen. Im Sommer bringt sie sogar kleine cremefarbene, duftende Blüten hervor, etwas später wachsen sogar essbare, beerenartige Früchte. Diese sind zwar roh essbar, jedoch schmecken sie eher weniger gut.
Die Zwergpalmetto ist recht pflegeleicht. Der Standort ist ihr weniger wichtig, allerdings bevorzugt sie einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert um 6. Sie mag einen Platz in der Sonne, so kann sie ihre Speicher auffüllen und die lichtarmen Monate im Winter kompensieren. Beim Gießen kommt es auf die richtige Menge an. Sie sollte nie zu nass, aber auch nicht zu trocken sein. In den Sommermonaten freut sich die Palme über etwas Palmendünger im 14-Tage-Takt.
Die Zwergpalmetto gilt als bedingt winterharte Palme. Sie hält zwar Temperaturen von bis zu minus 16 Grad aus, allerdings maximal ein paar Tage. Sollte der Frost länger anhalten, muss man der Pflanze helfen und ihr Extra-Schutz bieten. Wenn man die Palme im Kübel hat, sollte dieser in ein Winterquartier bei 5 bis 15 Grad gebracht werden.
4. Palmlilie (Yucca)
Die Palmlilie ist eine eher anspruchslose Pflanze, die im Sommer wunderschöne Blüten trägt. Wenn man es ganz genau betrachtet, ist die Palmlilie gar keine echte Palme, sondern zählt zu den Agavengewächsen. Allerdings wird sie hierzulande oft als Palme gehandelt. Die Pflanze hat keinen Stamm, sie bildet aus ihren fleischigen Rhizomen dichte Horste. Sie wird maximal einen Meter hoch und breit und zählt zu den wintergrünen Palmen.
Ihr Standort sollte sonnig und windgeschützt sein und im Winter nicht zu nass. Der ideale Boden ist durchlässig, nährstoffreich, leicht trocken und hat einen pH-Wert von über 5,5. Palmlilien sind in der Regel winterhart, jedoch sollten junge Pflanzen mit einem Winterschutz versehen werden.
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So kann man winterharte Palmen zusätzlich vor Frost schützen
Jeder Winter ist hierzulande anders, mal bitterkalt und im nächsten Jahr wieder eher mild. Sollte es ein sehr rauer Winter sein und die Temperaturen über längere Zeit unter die minus 5 Grad fallen, sollte man selbst den winterharten Palmen einen zusätzlichen Schutz anbieten.
Ein Vlies eignet sich wunderbar, um es um den Stamm zu binden. Auch sollten bei lang anhaltendem Frost die Wedel zusammengebunden und in Vlies gewickelt werden. Es empfiehlt sich, helles Vlies zu verwenden, da es mehr Licht durchlässt. Da besonders die Wurzeln von Palmen kälteempfindlich sind, hilft es, eine dicke Schicht Mulch um den Stamm herum zu verteilen. Wenn über einen längeren Zeitraum zweistellige Minusgrade anhalten, bietet sich ein Heiz- oder Frostschutzkabel an.